Es stand auf wackeligen „Wetter-Beinen“, ob die Schützen der Gemütlichkeit Hollenbach ihr Jubiläum am Wochenende wie geplant feiern können. Das Fest zum 100-jährigen Bestehen des Vereins sollte mit einem feierlichen Umzug beginnen. Trotz der nahenden dunklen Gewitterwolken entschied Schützenmeister Ulrich Egger am Samstag kurzerhand den geplanten Umzug vorzuziehen.
Den Startschuss gab die Böllerabteilung des Vereins. Wenn auch nicht alle der zehn geladenen Vereine dem früheren Starttermin nachkommen konnten, genossen die Gäste mit musikalischer Begleitung durch die Sielenbacher Blaskapelle und den Hollenbacher Musikverein den Marsch trotz des leichten Nieselregens sichtlich.
Der Verein hatte für das Festwochenende mit einer großen Helferschaft die alte Bauhofhalle der Gemeinde zu einer „Festhalle“ umfunktioniert. „Anfänglich habe ich mich ehrlich gesagt, mit der Vorstellung hier ein gemütliches Fest feiern zu können, etwas schwer getan“, sagte Stefan Greppmeir, der für das Ausräumen und diverse Vorbereitungen in der Halle verantwortlich war. War doch die Halle nach dem Auszug der Gemeindearbeiter einige Zeit ungenutzt und dann vom Zimmerermeister Josef Thummerer angemietet worden.
Alte Bauhofhalle in Hollenbach wird gemütlich
Dass die Gemütlichkeitsschützen ihrem Namen dann mit dem Fest doch alle Ehre machen wollten, wurde den Gästen sichtlich unter Beweis gestellt: von Malerarbeiten über Deckenschmuck, Birkenbäumchen und alten Schützenscheiben, Blumentröge bis hin zu individuell gelaserten Tischaufstellern für jeden geladenen Verein hatte man Wert auf viele Details gelegt. „Unsere Mühen der Vorbereitungen haben sich gelohnt“, freute sich Stefan Wunder, Zweiter Vorsitzender des Vereins und verantwortlich für den Küchenbetrieb des Festes. „Die Gäste sind nicht nur von der verwandelten Halle begeistert, es läuft einfach alles wie am Schnürchen“, zeigte sich Ulrich Egger am Samstagabend gleich begeistert wie sein Vorstandskollege.
Er hatte davor alle Vereine mit deren Fahnenabordnungen und Schützenkönigen in der Festhalle begrüßt. Feierlich schwangen die Fahnenträger die Vereinsfahnen in die Halle. Danach wurde bei bayerischen Schmankerln bis tief in die Nacht gefeiert. Nachdem die letzten Töne der Sielenbacher Blaskapelle verklungen waren, sorgte DJ Tronic für Feierlaune. Alle Altersgruppen waren auf der Tanzfläche vertreten.
Festbanner wird an die Vereinsfahne der Schützen angeheftet
Das Festprogramm am Sonntag startete ebenfalls feierlich: Um 10 Uhr versammelte sich der Verein in der Pfarrkirche St. Peter und Paul. Dominic Brecheisen, im Festkommitee unter anderem verantwortlich für das optische Erscheinungsbild des Jubiläumswochenendes, trug das Festbanner zu Ehren des Jubiläums in die Pfarrkirche. Dieses wurde zu den Klängen der Bayernhymne gesegnet und an die Vereinsfahne angeheftet.
Dekan Stefan Gast zelebrierte die Messe, die von der Gruppe Amici musikalisch umrahmt wurde. Diese hatten als Eingangslied „Aufstehen, aufeinander zugehen…“ gewählt, worin Gast einige Parallelen zu sportlichen und gesellschaftlichen Ereignissen in einem Verein sah. Auch der verstorbenen Mitglieder wurde in der Messe gedacht: Unter anderem wurde dazu eine eigens dafür gestaltete Kerze entzündet, die auch während des ganzen Festsonntages als Zeichen der Erinnerung in der Festhalle brannte.
Mit Musik geht es von der Hollenbacher Kirche zur Festhalle
Und weil es zu einem 100-jährigen durchaus recht feierlich zugehen darf, zog der Verein auch am Sonntag, begleitet vom Musikverein, mit seinen geladenen Vereinen und Ehrengästen zurück zur Festhalle. Unter letzteren auch Hollenbachs Bürgermeister und Schirmherr der Feierlichkeiten Xaver Ziegler sowie Gauschützenmeister Franz Marb. Beide richteten kurze Grußworte an die Besucher des Festsonntags, bevor sich die Gäste beim Weißwurstfrühstück stärkten.
Die Halle war ausgesprochen gut besucht, trotz des wenig bayerischen weiß-blauen Himmels. So zogen mit Regenschirmen bewaffnet ganze 27 Teams los, um die circa 3,5 Kilometer langen Rundkurs durch Hollenbach zu absolvieren. An vier Mitmachstationen forderte Organisatorin Martina Baur von den Teilnehmern allerlei handwerkliches und kreatives Geschick: Neben Schießeinheiten, Fühl- und Duftstationen mussten auf der Strecke nicht nur einige Fragen beantwortet werden, sondern auch ein kreativer Filmheld aus Naturmaterialien, die am Wegesrand gefunden wurden, gebastelt werden. Belohnt wurden die Sieger mit einer Auswahl an diversen Gutscheinen und Sachpreisen.
Verantwortliche ziehen eine positive Bilanz
Neben Ehrenmitglied Anton Katzenschwanz zogen auch Corinna Fischer, Jugendleiterin des Vereins, und Andreas Penzes, der sich für den Ausschank und den Barbetrieb verantwortlich ein durchweg positives Resümee: „Das Fest war ein Zeichen des Zusammenhalts in unserem Verein. Es hat Jung und Alt auf eine ganz besondere Weise zusammengebracht – vom ersten Arbeitsdienst bis zur letzten Feierstunde.“
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