Klar und deutlich war auf dem Brief ans Christkind der Weihnachtswunsch der Handballabteilung des TSV Aichach nach zwei Heimsiegen zu lesen. Doch irgendwie muss diese Botschaft nicht bei der richtigen Adresse angekommen sein. In Wirklichkeit verloren die Frauen ihr Heimspiel in der Landesliga gegen den TSV Herrsching mit 19:26, ehe die Herren im Topspiel der Bezirksoberliga gegen den TV Gundelfingen gleich mit 21:33 Toren das Nachsehen hatten.
Frauen Nun beenden die Handballer des TSV Aichach das Jahr 2023 mit zwei Heimniederlagen am Stück. Beim 19:26 gegen Herrsching leisteten sie sich einige schwache Minuten; so dauerte es in der ersten Halbzeit knapp sechs Minuten, ehe ihr erstes Tor fiel, im zweiten Abschnitt waren es gar über acht Minuten. Die Gäste traten so auf, wie man es von einem Spitzenreiter erwarten darf, der nach der Pause keine Zweifel mehr am späteren Sieger offen ließ.
Lara Leis begnügte sich diesmal mit einem Treffer, verständlich, wenn man berücksichtigt, dass sie die Tage zuvor krank war. "Da sieht man, dass unser Kader im Rückraum relativ dünn besetzt ist", folgerte Trainer Olivia Meier und wollte die Schlappe nicht überbewerten: "Die Welt geht nicht unter. Wir haben uns gut gehalten." Marleen Bscheider durfte sich nach ihrer Fußverletzung erstmalig wieder für einige Minuten versuchen. Beste Aichacherin war diesmal Hannah Fischer, die auf sieben Tore kam, fünf davon im zweiten Durchgang. Ernsthaft in Gefahr aber geriet der Erfolg der Mannschaft vom Ammersee nicht mehr.
TSV AichachAcar, Arnold, Walther, Vlahinic (2), Antonia Rappel (3), Schrempel (1), Seker (1), Bscheider, Leis (1), Mahl (2/1), Wonnenberg (1), Magdalena Rappel (1), Fischer (7/1). Siebenmeter 4:3 Zeitstrafen 2:3 Zuschauer 150.
Handball: Aichacher Männer scheitern immer wieder am Torhüter
Männer Das war weit mehr als eine deftige Niederlage, das war vielmehr eine klare Vorentscheidung im Titel-Rennen, bereits nach der Halbzeit der Runde. Nach dem 21:33 gegen den TV Gundelfingen sind die Chancen der Aichacher Herren auf die Meisterschaft in der Bezirksoberliga auf ein Minimum geschrumpft. Denn jetzt müssten sie sechs Punkte auf den souveränen Spitzenreiter wett machen; dass der noch einige Male stolpert in den nächsten Monaten, erscheint nach der Vorstellung vom Samstag nahezu ausgeschlossen. Eine Halbzeit lang boten die Gastgeber Paroli, führten sogar zeitweise. Doch im zweiten Abschnitt demonstrierte der TVG, der sich Aichacher Trikots präsentierte, sonst wären beide Formationen im gleichen Outfit erschienen, mit einem 20:10 seine Klasse. Am Ende war es nur noch eine Randnotiz wert, dass sich die Aichacher den Luxus erlaubten, nicht weniger als vier Siebenmeter zu versieben.
Gundelfingen glänzte mit individueller Klasse, das war vorher schon bekannt. Mit Kandidaten wie Jannik Bihler, Julian Nief und Tobias Bauer kann man durchaus für die Landesliga planen. Aichachs Spielertrainer Stefan Knittl geriet daneben bei Torhüter Dominik Brucker ins Schwärmen: "Der war drei Meter groß und vier Meter breit." Das ergibt eine stolze Fläche von zwölf Quadratmetern. Worüber man ebenfalls staunen durfte, das war die Tatsache, dass die Nummer eins der BOL selbst in doppelter Unterzahl traf. "Schade, schade", befand Knittl und versuchte gleich, sein Team aufzurichten: "War ein kleiner Tiefschlag, wir versuchen, ihn über die Weihnachtszeit aufzuarbeiten." Es gelte, den Rest der Runde nicht auf andere Mannschaften zu schauen, sondern auf die eigene Truppe.
TSV Aichach Chikh, Walther, Porterfield (6), Knittl (2/1), Kügle (1), Stubner (2), Dürr, Huber (2), Breitsameter, Hartl, Clauß (4), Wolf (3), Atzkern (1). Siebenmeter 5:2 Zeitstrafen 4:7 Zuschauer 320.