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Halbzeit im RathausSerie (5): Alte Hausaufgaben und viele neue Großprojekte

Halbzeit im RathausSerie (5)

Alte Hausaufgaben und viele neue Großprojekte

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    Die Einweihung des neuen Rathauses am Pöttmeser Marktplatz war einer der Meilensteine in der bisherigen Amtszeit von Bürgermeister Franz Schindele. Nach wie vor wird am Marktplatz eifrig gebaut.
    Die Einweihung des neuen Rathauses am Pöttmeser Marktplatz war einer der Meilensteine in der bisherigen Amtszeit von Bürgermeister Franz Schindele. Nach wie vor wird am Marktplatz eifrig gebaut. Foto: Foto: Nicole Simüller

    Drei Jahre sind seit der Kommunalwahl 2008 vergangen, drei Jahre sind es bis zur nächsten. Zeit für eine „Halbzeit-Bilanz“. Was hat sich getan? Was steht noch an? Was ist gut gelaufen, was nicht so gut? Diese Fragen stellen wir den Rathauschefs im Wittelsbacher Land für unsere Serie „Halbzeit im Rathaus“. Heute: Pöttmes’ Bürgermeister Franz Schindele.

    Pöttmes Am Anfang stand ein Versprechen. Bevor Franz Schindele Bürgermeister von Pöttmes wurde, rang ihm seine Frau das Ehrenwort ab, seinen Jahresurlaub zu nehmen. Ganz einhalten kann er das nicht, aber einige Wochen Auszeit gönnt er sich. Gerade hat er eine solche hinter sich. Mit dem Wetter hatte das Ehepaar Schindele zwar Pech – während des Urlaubs war in Thailand Hochwasser. Dennoch strahlen die Augen des Bürgermeisters. Endlich einmal hatte der passionierte Zeitungsleser Zeit für Bücher.

    Vier Stück hat er geschafft: „Robinson Crusoe“, als er auf der Urlaubsinsel Ko Samui im Regen festsaß, und ein geschichtliches Buch über die Seefahrer waren darunter. Wieder daheim, nahm Schindele sich vor, es die nächsten Wochen ruhiger angehen zu lassen. Ruhe und Zeit, das waren heuer Fremdwörter für den 54-Jährigen. Fast kein Abend verging ohne Termine.

    Mehrere Großprojekte hielten ihn und die Gemeindeverwaltung seit 2008 auf Trab. Darunter das neue Rathaus, das unter Schindeles Vorgänger Hans Schmuttermeier in die Wege geleitet worden war, die Sanierung des Echsheimer Ortskerns, der neue Radweg von Grimolzhausen nach Sandizell (Schrobenhausen), der Hochwasserschutz in

    Nicht zu vergessen ein lange ungelöstes Problem: die Legalisierung der Bauten in den Moosbeeten und Krautgärten. Schindele schüttelt den Kopf: „Nicht zu glauben, wie viele Gespräche das waren.“ Erst nach „schwierigsten Verhandlungen“ mit den Behörden und unzähligen Terminen mit den Eigentümern liegt nun ein genehmigter Flächennutzungsplan auf dem Tisch.

    Schindele, der früher in der Augsburger Stadtverwaltung arbeitete, räumt ein, dass er die Länge solcher Verfahren unterschätzt hat. „Ich würde gerne schneller zu Entscheidungen kommen“, sagt er. 18 Jahre war er Gemeinderat, ehe er Bürgermeister wurde. Dennoch musste er sich in vieles neu einarbeiten: Trauungen, Grundstücksverhandlungen, rechtliche Dinge.

    Doch die positive Resonanz in der Bevölkerung, im Gemeinderat und in der Verwaltung gaben ihm Selbstvertrauen. „Die Mitarbeiter sind engagiert und kompetent, im Gemeinderat haben wir nach der Wahl schnell zur sachlichen Arbeit ohne Parteipolitik gefunden“, sagt Schindele. Dieses Gemeinschaftsgefühl zu stärken, sei ihm wichtig. „Ich möchte dazu beitragen, dass wir trotz schwerer Entscheidungen wie zur Windkraft einen menschlichen Umgang beibehalten.“

    Schindele sagt von sich: „Ich bin gerne Bürgermeister.“ Als Rathauschef kann der Pöttmeser seine Heimatgemeinde mit ihren Ortsteilen aktiv mitgestalten. „Ich bin in eine tolle Zeit hineingefallen“, ist er sich bewusst. Mehrere Großprojekte seien angestanden. Sie nun beendet zu sehen, mache ihn stolz, gibt er zu.

    Andere sind noch in Arbeit. So etwa der Umbau des Marktplatzes und des Westteils der ehemaligen Brauerei. Die überraschende Aufnahme der Gundelsdorfer Umfahrung sowie des Ausbaus der Staatsstraße von Pöttmes nach Grimolzhausen in die oberste Dringlichkeitsstufe des Ausbauplanentwurfs weisen bereits den Weg für weitere Aufgaben. Für Hobbys wird Schindele auch in den nächsten Jahren keine Zeit bleiben. Schweren Herzens gab der Gartenbau- und Landschaftstechniker vor Jahren die Imkerei auf. Für die Zeit nach dem Bürgermeisteramt hat er sich vorgenommen, wieder damit anzufangen. Die Bienen werden warten müssen. 2014 will Schindele wieder antreten.

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