Viele Menschen, Journalisten eingeschlossen, neigen dazu, alles zu vergleichen. Gerade bei Weihnachtsmärkten bietet sich das an. Wo gibt es die beste Bratwurst? Wo ist die Tasse Glühwein am günstigsten? Wo gibt es mehr handwerkliche Stände als „Fressbuden“? Wo gibt es das ausgefallenste Essen samt Dubai-Crêpes? Und wo kann man am besten parken?
Die Antworten auf all diese Fragen sind völlig unwichtig, wenn ich mich gerade auf einem bestimmten Markt befinde. Denn dann schmecken Bratwurst und Glühwein genau dort am besten. Und die Stände dort haben das beste Angebot. Auch das Rahmenprogramm ist das beste. Wer auf einen Weihnachtsmarkt geht und ständig nur über die Preise oder die „langweiligen“ Waren nörgelt, verdirbt nicht nur sich, sondern auch allen anderen den Spaß.
Beim Aichacher Christkindlmarkt gibt es Trüffelpasta und Feuerwehr-Taschen
Es ist gut, dass alle Märkte anders und nicht vergleichbar sind. So können die Besucherinnen und Besucher des Aichacher Christkindlmarkts beispielsweise Taschen aus recycelter Feuerwehrkleidung oder Engel für den Frieden im Jemen kaufen. Sie können Apfelküchle von Streuobstwiesen aus dem Aichacher Stadtteil Edenried, Trüffelpasta aus dem Parmesanlaib oder den Bratwurstburger eines lokalen Vereins essen.
Der dänische Philosoph Søren Kierkegaard hat einmal gesagt: „Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit.“ Der französische Aufklärer Montesquieu hatte schon viele Jahre davor festgestellt: „Man will nicht nur glücklich sein, sondern glücklicher als die anderen.“ Deshalb: Lasst uns mit dem Weihnachtsmarkt glücklich sein, auf dem wir gerade sind. Das ist wirklich nicht schwer.
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