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Erweiterungspläne der Bavaria-Mühle in Aichach stoßen auf Widerstand. Die Mühle nimmt dazu Stellung und bittet um Sachlichkeit.

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Aichacher Mühle sieht Protest von Anwohnern mit Sorge

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    Die Bavaria-Mühle in Aichach will ihre Produktionskapazitäten erweitern. Angesichts des Protests von Anwohnern nimmt sie Stellung.
    Die Bavaria-Mühle in Aichach will ihre Produktionskapazitäten erweitern. Angesichts des Protests von Anwohnern nimmt sie Stellung. Foto: Erich Echter (Archivbild)

    Die Bavaria-Mühle Dorfner Aktienmühle in Aichach will ihre Produktionskapazitäten um rund 50 Prozent erhöhen. Die Produktionsmenge soll von 290 auf 450 Tonnen pro Tag steigen. Seitdem die Pläne bekannt wurden, rumort es in der Nachbarschaft des Betriebs an der Donauwörther Straße. Protest gab es kürzlich bei der Bürgerversammlung in Aichach. Am Montag, 2. Dezember, findet eine Versammlung einer „Initiative gegen die Erweiterung der Bavaria Mühle und das dafür geplante Sondergebiet“ statt. Die Geschäftsführung der Mühle bittet nun in einer Pressemitteilung um Sachlichkeit in der Diskussion.

    Die Mühle gebe es seit dem Mittelalter an ihrem Standort, heißt es in der Pressemitteilung. Das Familienunternehmen sei ein wichtiges Mitglied in der regionalen Wertschöpfungskette. Die geplante Erweiterung solle langfristig die Wettbewerbsfähigkeit und damit den Erhalt der Mühle sichern. Dazu muss der Bebauungsplan geändert und ein Sondergebiet ausgewiesen werden. Der Bauausschuss des Aichacher Stadtrats hat dies im November bei drei Gegenstimmen empfohlen, die Entscheidung des Stadtrats steht noch aus. Im November wurde das Thema vertagt, weil der Rechtsbeistand der Stadt erkrankt war. Für die Dezembersitzung steht es derzeit im öffentlichen Teil nicht auf der Tagesordnung.

    Aichacher Mühle informiert mit Brief und im Internet

    Susanne Dorfner, geschäftsführende Gesellschafterin der Mühle, erklärt: „Mit Sorge beobachten wir, dass sich die Diskussion um die Änderung des Bebauungsplans in Teilen unserer Nachbarschaft emotionalisiert und sich Schritt für Schritt von den Fakten entfernt.“ Für die Meinungsbildung und Entscheidungsfindung, insbesondere im Stadtrat, sei dies nicht förderlich. „Auch im Sinne eines gut-nachbarschaftlichen Miteinanders – heute und in Zukunft – ist es wichtig, keine Behauptungen und falsche Informationen ungeprüft weiterzuverwenden“, so Dorfner.

    Auf der Internetseite www.bavaria-muehle.de und im „Mühlenbrief“, der regelmäßig in die Briefkästen verteilt wird und auf der Internetseite steht, stehen alle Informationen über die geplante Erweiterung zur Verfügung. „Wir stehen auch persönlich zum Gespräch bereit“, sagt Dorfner. „Sprechen Sie uns einfach an.“ Auf einige Punkte weist sie in der Pressemitteilung besonders hin:

    Lastwagen-Verkehr in Aichach reduziert

    Gewerbesteuer: Aus den Familienbetrieben Dorfner Mühle und Aktienmühle Aichach (Familie Fronhofer) ist mit Unterstützung des Familienbetriebes Bindewald & Gutting Mühlengruppe die Bavaria Mühle Dorfner Aktienmühle entstanden. „Ein in Aichach angesiedeltes Unternehmen mit neuem Namen und alter Geschichte – und natürlich gewerbesteuerpflichtig“, so Susanne Dorfner.

    Verkehr auf dem Betriebsgelände: Der Lastwagen-Verkehr auf dem Betriebsgelände habe um mindestens 50 Prozent abgenommen und werde auch mit der geplanten Leistungserhöhung weit unter den Bewegungen von vor zwei Jahren bleiben, sagt Dorfner. Grund hierfür seien vor allem Änderungen bei der Verladung von Mehl und der Annahme von Getreide.

    Verkehr auf der Donauwörther Straße: Auf der Donauwörther Straße dürfte eine Erhöhung der Fahrbewegungen der Bavaria Mühle (16 Lastwagen) weitgehend unbemerkt bleiben, sagt Dorfner. Bei einer schalltechnischen Untersuchung im Auftrag der Stadt von 2013 sei für 2025 von 16.500 Fahrzeugbewegungen in 24 Stunden ausgegangen worden, 1650 davon Schwerlastverkehr. Die Bavaria Mühle hätte selbst nach geplanter Erweiterung daran einen Anteil von unter vier Prozent, so Dorfner.

    Maßnahmen, um Lärm zu vermindern

    Lärmemission: Staub- und Lärmfreisetzungen seien in den vergangenen Jahren trotz erhöhter Produktionskapazität gesunken und würden auch mit der geplanten Leistungserhöhung nicht ansteigen, so die Mitteilung weiter. Die gesetzlich festgelegten Lärmgrenzen seien immer einzuhalten. Lärmgutachter überprüften in Abstimmung mit dem Landratsamt regelmäßig an festgelegten Orten die Lärmbelastung, so Dorfner.

    Zur Lärmminderung seien zahlreiche Maßnahmen initiiert worden. So sei der Lastwagenverkehr auf dem Gelände durch Änderung betrieblicher Abläufe um mindestens 50 Prozent reduziert worden. Rückwärtsfahrten erfolgten ohne durchdringendes Piepsen. Ein Kärcher-Waschplatz sei abgebaut, Fenster in der Mühle und die Mehlverladung geschlossen, Schalldämpfer verstärkt und der Lüftungskanal an der Mühle gedämmt worden. „Viele unserer Nachbarn bestätigen uns die Wirksamkeit dieser Maßnahmen, fühlen sich mit ihren Themen ernst- und wahrgenommen“, sagt Dorfner.

    Mühle strebt verträgliches Miteinander mit Anliegern an

    Sie betont, zwischen dem Betrieb und den Anliegern müsse ein gut verträgliches Miteinander angestrebt werden. Das „Sondergebiet Mühle“ bilde dazu eine transparente und verbindliche Rechtsgrundlage. „Um eines klar zu betonen: die vom Betrieb ausgehenden Schallwerte können nicht steigen, weil die Lärmgrenzen an den Messorten, die heute schon bestehen, nicht verändert werden können. Das ist gesetzlich definiert“, sagt Dorfner.

    Sofern sie willkommen ist, will Susanne Dorfner an der Versammlung der „Initiative gegen die Erweiterung der Bavaria Mühle und das dafür geplante Sondergebiet“ am Montag, 2. Dezember, teilnehmen, um Fragen zu beantworten. Die Versammlung beginnt um 19.30 Uhr im TSV-Re(h)staurant.

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