Egal, ob im Sport, auf der Theaterbühne, beim Verfassen von Chroniken oder in der Heimatforschung: Seit jungen Jahren ist Michael Schmidberger aus Schiltberg auf breiter Ebene ehrenamtlich engagiert. Und auch als 74-Jähriger legt der pensionierte Lehrer die Hände nicht in den Schoß. Ganz im Gegenteil. Im Ruhestand widmet er sich mit noch mehr Hingabe der Geschichte und Archäologie im Wittelsbacher Land. Schmidberger erhält nun die Silberdistel, die die Augsburger Allgemeine Menschen für besonderes ehrenamtliches Engagement verleiht.
Der Schiltberger hat schon viele Ehrenämter bekleidet und tut es bis heute. Er startete als Fußballer und Schriftführer beim TSV Schiltberg. Weil er eine Kamera besitzt und schreiben kann, tragen ihm viele Vereine schon in jungen Jahren die Pressearbeit an. So wird der „Mick“, wie ihn so viele nennen, bald freier Mitarbeiter auch der Aichacher Nachrichten. Seine besondere Leidenschaft aber gilt dem Theater und der Archäologie.
Michael Schmidberger spielt auf dem Hofberg zahlreiche Hauptrollen
Seit 1978 ist Michael Schmidberger Mitglied beim Hofberg-Theaterverein aktiv. Über Jahrzehnte bekleidet er unterschiedliche Rollen, darunter viele Hauptrollen, auf der Freilichtbühne. Er arbeitet über 30 Jahre im Vorstand, davon 24 Jahre als Vorsitzender, und wird Mitinitiator der Theaterfreundschaft mit dem oberösterreichischen Schwertberg und der Kulturpartnerschaft zwischen beiden Gemeinden.
Der Lehrer an der Aichacher Haupt- und späteren Mittelschule wird zum Verfasser von Festschriften und zum Chronisten nicht nur für zahlreiche Vereine oder die Theaterlandschaft im Wittelsbacher Land, sondern beteiligt sich auch an Chroniken für Gemeinden und gehört der Redaktion des Jahrbuchs „Altbayern in Schwaben“ an, für das er selbst zahlreiche Aufsätze verfasst hat. Für die 25. Ausgabe im nächsten Jahr plant er drei Themen. Einen Beitrag will er Schiltbergs ältestem Brunnen um 1330 widmen, der ausgerechnet an der Grundstücksgrenze zu seiner Nachbarin gefunden wurde.
Das Finden ist zur Leidenschaft des Kreisheimatpflegers geworden. Als solcher ist er nicht nur Ansprechpartner und Berater Nummer eins für alle Theaterbühnen im Landkreis, sondern auch für die Erforschung des Kulturraums Weilachtal zuständig. Immer wieder stößt er auf neue Fundorte wie etwa den Budelberg in Schiltberg.
Weil ihm der Landschaftsschutz im Weilachtal am Herzen liegt, hilft Schmidberger in den 80-er Jahren mit, eine geplante 380-kV-Stromleitung, die das Weilachtal zerschnitten hätte, zu verhindern. Er ist unter anderem zudem in Schiltberg seit 34 Jahren Gemeinderat und fungiert als Seniorenbeauftragter. Für sein Engagement hat er schon zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten oder das Bundesverdienstkreuz am Bande. Jetzt kommt noch die Silberdistel dazu.
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