Das Hochwasser am ersten Juniwochenende hat im Aichacher Stadtteil Ecknach viele Spuren hinterlassen. Als am 1. Juni die Ecknach über die Ufer trat, wurde auch der nahe Kindergarten von den Wassermassen nicht verschont. Wasser drang in die Gruppenräume ein und der Keller des ehemaligen Pfarrhauses lief fast voll. Die Einrichtung musste deshalb die Kinder ausquartieren.
Dabei konnte das Personal mit einem spontanen und tatkräftigen Einsatz noch das Allerschlimmste verhindern. Die Beschäftigten haben laut Kirchenpfleger Hans Burgmair, der auch für den kirchlichen Kindergarten zuständig ist, noch größere Schäden verhütet.
Noch am Tag des Hochwassers mobilisierten Kindergartenleiterin Andrea Pfister und ihre Vertreterin Karin Limmer nach der Flutung der Gruppenräume das Personal, um das Wasser zügig zu beseitigen. „Durch das schnelle Handeln konnten größere Schäden verhindert werden“, unterstreicht Hans Burgmair nun. Auf diese Weise konnte der Estrich in allen Räumen gerettet werden. Nur in vier Räumen musste der Bodenbelag getauscht werden.
Mit ins Boot geholt wurde auch gleich Architekt Raymond Fay aus Aichach, der die benötigten Bautrockner organisierte. Am zweiten Hochwassertag pumpte die Ecknacher Feuerwehr den Keller leer.
Die Spielgeräte im Keller sind nach dem Hochwasser nicht mehr zu retten
Nicht mehr zu retten waren die Spielgeräte, die im Keller gelagert waren, und Akten des Kindergartens. Insgesamt sind drei Container Schutt angefallen. Teilweise gerettet werden konnten aber Schriften vom historischen Pfarrarchiv, die Bernhard Gut einer aufwendigen Trocknung unterzog. Die Akten sind nun im Aichacher Pfarrarchiv eingelagert. Unterstützung kam auch von Eltern. Einige von ihnen packten nicht nur tatkräftig mit an, sondern spendeten auch. Bei einem Aufruf, um neue Spielsachen anschaffen zu können, gingen 20.000 Euro ein.
Andrea Pfister hebt im Rückblick besonders hervor, dass durch das Engagement des Personals das Kinderhaus keinen Tag geschlossen werden musste. „Wir haben sogar ein Zelt aufgestellt, dass der Betrieb weitergeht“, sagt die Leiterin. Auch das Pfarrheim wurde als Ausweichquartier genutzt. Nach wenigen Wochen konnte die Einrichtung wieder voll genutzt werden. Lob gab es auch für die Eltern, die Verständnis zeigten und Unterstützung leisteten in der kritischen Zeit.
Die Reparaturen sind in der Zwischenzeit fast abgeschlossen. Im Keller müssen noch die Türen erneuert und die Umkleideräume des Personals mit neuem Spinden ausgestattet werden.
Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Reparaturarbeiten nach ihrem Abschluss im Kostenrahmen von 170.000 Euro liegen werden. Ein Drittel der Kosten wird von der Diözese Augsburg getragen, zwei Drittel von der Stadt.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden