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Echsheimer rettet Amerikaner: Typisierung wird zum Lebensgeschenk

Aichach-Friedberg/Echsheim

Stefan Koller aus Echsheim ist jetzt ein Lebensretter

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    Stefan Koller aus Echsheim ist einer von 216 Stammzellspendern aus dem Landkreis Aichach-Friedberg
    Stefan Koller aus Echsheim ist einer von 216 Stammzellspendern aus dem Landkreis Aichach-Friedberg Foto: Brigitte Lehenberger

    Das Bezirksmusikfest in Thierhaupten im August 2023 ist für einen 30-jährigen, lebensbedrohlich erkrankten Mann in den USA zu einem Glücksfall geworden. Denn unter dem Motto „Musik verbindet! DKMS – Gemeinsam gegen Blutkrebs“ hatte die DKMS damals eine Typisierungsaktion gestartet. Aus dem Aufruf wurden bereits zwei Stammzellspender gefunden. Einer davon kommt aus Echsheim.

    Stefan Koller aus dem Pöttmeser Ortsteil ist laut Mitteilung der DKMS einer der beiden Lebensspender. Er hatte sich damals in Thierhaupten mit 161 weiteren hilfsbereiten, vor allem jungen Leuten mit einem Wangenabstrich bei der Knochenmarkspenderdatei aufnehmen lassen. Er ist nun einer von inzwischen 216 DKMS-Stammzellspendern aus dem Landkreis Aichach-Friedberg.

    Mitte Dezember erhielt er einen Anruf von der DKMS, dass er als Spender infrage käme und ob er dazu bereit sei. Seine Reaktion war eindeutig: „Ja klar, selbstverständlich bin ich dabei.“ Koller war einer von vier Typisierten in der engeren Auswahl. Die Vorbereitungen zogen sich ein halbes Jahr hin. Letztendlich war dann der 24-Jährige der „Sechser im Lotto“ für den Patienten in Übersee.

    In fünf Stunden werden Koller Stammzellen aus dem Blut gefiltert

    Im Juni fuhr Koller mit seinem Vater ins DKMS-Entnahmezentrum nach Mannheim. Vorher hatte er sich fünf Tage lang kleine Spritzen gesetzt, um die Stammzellbildung in seinem anzuregen. „Die angekündigten Grippesymptome habe ich mit Kopf und Gliederschmerzen schon gespürt, aber das war machbar“, sagt er. In fünf Stunden wurden ihm die überschüssigen Stammzellen aus dem Blut gefiltert und von einem Kurier auf den Weg gebracht – zu seinem genetischen Zwilling nach Amerika. Jetzt hofft Koller auf gute Nachrichten. „Cool, wenn man so einfach helfen kann“, findet er.

    Alleine aus den Landkreisen Donau-Ries, Dillingen, Augsburg Stadt/Land, Aichach-Friedberg und Neuburg-Schrobenhausen konnten über die DKMS unter 137.538 Typisierten bereits 1666 durch ihre Stammzellspende Patienten die Chance auf ein neues Leben schenken. Jeden Monat kommen durchschnittlich 20 Stammzellspender dazu.

    Die Knochenmarkspenderdatei braucht weiter Unterstützung

    Brigitte Lehenberger von der DKMS dankt den Unterstützern: „Unsere fünf Landkreise sind mit die aktivsten für die DKMS.“ Die Hilfe müsse weitergehen, denn zehn Prozent der betroffenen Patienten warteten noch immer auf eine passende Spende. Inzwischen werden jedes Jahr viele Typisierte mit 61 Jahren aus der Datei verabschiedet. Die Herausforderung ist laut Lehenberger, immer wieder die Jugend ab 17 Jahren zu erreichen und deren Typisierungen zu finanzieren. Auch jede Geldspende helfe, Leben zu retten.

    Kontakt: Wer einen Typisierungs- oder Benefizaufruf starten oder sich auf dem Postweg bei der DKMS aufnehmen lassen möchte, findet Informationen unter www.dkms.de. Vor Ort hilft auch Brigitte Lehenberger, 08276/1567.

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