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DHG Aichach feiert 50 Jahre: Schüler gestalten einen kreativen Festakt

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50 Jahre DHG: Die Schüler gestalten den Festakt selbst

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    Die Schülerinnen und Schüler des Wahlkurses „Jetzt rede ich!“ moderierten den Festabend. Schulleiter Frank Schweizer holte alle Beteiligten zum Abschluss auf die Bühne.
    Die Schülerinnen und Schüler des Wahlkurses „Jetzt rede ich!“ moderierten den Festabend. Schulleiter Frank Schweizer holte alle Beteiligten zum Abschluss auf die Bühne. Foto: Gerlinde Drexler

    Der Schulleiter des Deutschherren-Gymnasiums (DHG) in Aichach verpasste beinahe seinen Einsatz und Vertreter der Politik mussten sich überraschenden Fragen stellen. Die von den Schülerinnen und Schülern vom Wahlkurs „Jetzt rede ich“ moderierte Geburtstagsfeier des Gymnasiums, das heuer 50 Jahre alt wird, hatte für die rund 300 Gäste am Freitagabend einige Überraschungen parat. Zusammen mit dem Schulfest am Samstag war die kurzweilige Feier der Höhepunkt des Jubiläumsjahres.

    Ehemalige Lehrer, Schüler, Schulleiter und Mitglieder des Schulleiterteams waren unter den Gästen. Wer bei der Feier mit Nostalgie gerechnet hatte, der lag falsch. Für frischen Wind sorgten schon die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Wahlkurses „Jetzt rede ich!“ mit ihrer Moderation. Sie würden lernen, sich zu präsentieren und hätten dafür einen Trainer aus der Schweiz, erzählten sie in Schwyzerdütsch.

    Der Jugendchor, begleitet vom Orchester unter Leitung von Helga Schallmayer-Fritscher und mit Arnold Fritscher am Klavier, sang das Geburtstagslied „Komm doch herein ins DHG“.
    Der Jugendchor, begleitet vom Orchester unter Leitung von Helga Schallmayer-Fritscher und mit Arnold Fritscher am Klavier, sang das Geburtstagslied „Komm doch herein ins DHG“. Foto: Gerlinde Drexler

    Als sie dann „Herrn Schwiezer“ auf die Bühne baten, verpasste Schulleiter Frank Schweizer beinahe seinen Einsatz. Er war stolz auf die „großartige Teamleistung“, die all die Festlichkeiten während des Jubiläumsjahres erst möglich gemacht hatten. Dem Lob schloss sich Christoph Henzler, Ministerialbeauftragter für die Gymnasien in Schwaben, an: „Herzlichen Glückwunsch zu dem, was wir hier gezeigt bekommen.“

    Erinnerungen an ein Terrarium mit Krokodilen

    Henzler erinnerte an das Gründungsjahr des DHG, 1974. Damals war er selbst Schüler eines Gymnasiums und fand es „unheimlich cool, dass man in der Schule über Politik reden durfte“. Es sei eine Zeit gewesen, in der die Schulen offen waren, erzählte er und nannte als Beispiel, dass es an seiner Schule sogar ein Terrarium mit Krokodilen gegeben hatte.

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    Mit einem kurzweiligen Festakt hat das Deutschherren-Gymnasium in Aichach am Freitag sein 50-jähriges Bestehen gefeiert. Wir zeigen die schönsten Bilder.

    Auch die Übertrittsquote, die in den 60er Jahren noch bei etwa zehn Prozent lag, sei langsam auf über 30 Prozent gestiegen. Der 50. Geburtstag des DHG war für den Ministerialbeauftragten „ein Jubiläum, bei dem man auf den zurückgelegten Weg stolz zurück blicken kann“.

    Ein Geburtstagslied fürs DHG Aichach

    Für den Festakt hatten sich die Schüler einiges einfallen lassen. Eingestimmt wurden die Gäste mit dem Geburtstagslied der Schule, das vor 25 Jahren in einem Unterrichtsprojekt entstanden war. Angelehnt an das „Dschungelbuch“-Lied „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ sang der Jugendchor, begleitet vom Orchester, „Komm doch herein ins DHG“.

    Hanna Doms, Katharina Müller, Leticia Büchl und Mona Triltsch zeigten eine Reifenchoreografie.
    Hanna Doms, Katharina Müller, Leticia Büchl und Mona Triltsch zeigten eine Reifenchoreografie. Foto: Gerlinde Drexler

    Beim Poetry Slam philosophierten Laura Kusterer und Nora Birkmeir über das Gymnasium und darüber, was das Wichtigste im Leben ist. Jakob Harner und Mattia Sebalj hatten sich das Thema Fußball für ihren Poetry Slam ausgesucht. Vier Siebtklässlerinnen zeigten eine Reifenchoreographie, zwei Fünftklässlerinen akrobatische Darbietungen.

    Gegenstände aus 50 Jahren DHG Aichach

    Der rote Faden, der sich durch die zweistündige Feier zog, waren Gegenstände, die im Schulalltag eine Rolle gespielt hatten und teilweise auch in der Ausstellung zu 50 Jahren DHG in der alten Aula zu sehen sind. Lustig präsentiert bei dem Spiel „DHG-Objekt-Quartett“, wo Mitglieder der Schulfamilie befragt wurden, was es mit heute eher unbekannten Geräten wie einer Matrixmaschine oder dem Fax auf sich hatte.

    Das von den Schülern wenig geliebte blaue Leibchen ist eines der Exponate in der Ausstellung zu „50 Jahre DHG“ in der alten Aula der Schule.
    Das von den Schülern wenig geliebte blaue Leibchen ist eines der Exponate in der Ausstellung zu „50 Jahre DHG“ in der alten Aula der Schule. Foto: Gerlinde Drexler

    Auch das blaue Turnleibchen, das der Lehrer Florian Laske einst als Schüler des DHG trug, war auf einer der Karten. Die Schüler hätten die einheitliche Turnkleidung einigermaßen befremdlich gefunden und still dagegen rebelliert, indem immer weniger sie trugen, erzählte Laske. Auf einer Faschingsfeier war das blaue Leibchen dagegen der Renner.

    Eine eigene Geschichte hat auch der sogenannte „Hirschinger Lappen“, wie Physiklehrer Günter Gerstmeier verriet, der als Neuntklässler den Einsatz des kuriosen Lappens erlebte.

    Physiklehrer Günter Gerstmeier zeigte beim DHG-Objekt-Quartett, dass der „Hirschinger Lappen“, mit dem 1986 nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl Flüssigkeit aufgewischt worden war, noch immer strahlt.
    Physiklehrer Günter Gerstmeier zeigte beim DHG-Objekt-Quartett, dass der „Hirschinger Lappen“, mit dem 1986 nach dem Reaktorunglück in Tschernobyl Flüssigkeit aufgewischt worden war, noch immer strahlt. Foto: Gerlinde Drexler

    Unter dem Stichwort Polit-Trio baten die Schüler Landrat Klaus Metzger, Bürgermeister Klaus Habermann und Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko auf die Bühne. Aber nicht, um Reden zu hören. Sie wollten wissen, was die drei ihnen mitgebracht hatten und fragten den Bürgermeister zum Beispiel, ob er seinen Beruf empfehlen könne. Von Tomaschko wollten sie wissen, was er „den ganzen Tag macht“ und was für das DHG dabei rausspringt. Der Landrat wurde gefragt, wie es sich anfühle, Chef der Bürgermeister zu sein.

    Anstelle einer Rede wurden sie den Schülerinnen und Schülern interviewt: (von links) Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko, Landrat Klaus Metzger und Bürgermeister Klaus Habermann.
    Anstelle einer Rede wurden sie den Schülerinnen und Schülern interviewt: (von links) Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko, Landrat Klaus Metzger und Bürgermeister Klaus Habermann. Foto: Gerlinde Drexler

    Zahlen zum DHG präsentierten Claudia Meitinger, Vorsitzende des Elternbeirats, und Ralph Raßhofer, Vorsitzender des Fördervereins bei einem lustigen Kartenspiel. So erfuhr das Publikum unter anderem, dass rund 2900 Schüler im Laufe der Jahre ihr Abitur am DHG gemacht haben. Einige Hundert von ihnen kamen am Freitagabend nach dem Festakt beim „XXL-Ehemaligen-Treffen“ zusammen.

    „Volles Haus“ beim Schulfest am Samstag

    Am Samstag folgte das Schulfest. Volles Haus oder vielmehr voller Schulhof hieß es da. Die Schülerinnen und Schüler kamen mit ihren Familien. Kuchen gegen Spende, Kässpätzle oder vegane Schnitzelsemmeln von Food Trucks kamen gut an. Ein Regenschauer am Nachmittag sorgte für zahlreiche aufgespannte Schirme, konnte die Stimmung aber nicht trüben.

    Beim Schulfest am Samstag hieß es „Volles Haus“.  Ein Regenschauer am Nachmittag sorgte für zahlreiche aufgespannte Schirme.
    Beim Schulfest am Samstag hieß es „Volles Haus“. Ein Regenschauer am Nachmittag sorgte für zahlreiche aufgespannte Schirme. Foto: Alice Lauria
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