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Bürger-Energie im Aufwind: Lokale Windanlagen geplant

Aichach-Friedberg

Bürger-Energie-Genossenschaft will eigene Windanlagen in Region bauen

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    Die BEG will jetzt selbst Windräder bauen und gründet dazu eine neue Gesellschaft.
    Die BEG will jetzt selbst Windräder bauen und gründet dazu eine neue Gesellschaft. Foto: Arne Dedert, dpa (Symbolfoto)

    Ein eigenes Windrad hat die Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Neuburg-Schrobenhausen-Aichach-Eichstätt bisher noch keines in der Region gebaut. Das soll sich aber ändern, wie die BEG jetzt bei einem Pressegespräch mitteilte. Mit der neuen Projektentwicklungs KG wagt sie sich an den Bau von Windparks. Die sollen, ebenso wie die Solaranlagen und Wärmenetze der BEG, in Bürgerhand bleiben. Damit sollen sowohl die Bürger als auch die Gemeinden von den Gewinnen profitieren.

    Die Liste der BEG für Energieprojekte ist beachtlich

    Die Liste der Projekte, die die BEG seit ihrer Gründung von zehn Jahren realisiert hat, ist beachtlich: acht Fotovoltaikanlagen hat sie, meist zusammen mit den jeweiligen Gemeinden, auf Dächer gebaut, im Norden der Stadt Schrobenhausen entsteht gerade mit dem Solarpark Högenau die dritte PV-Freiflächenanlage. Vier Nahwärmenetze hat die BEG realisiert und drei Gemeinden, unter anderem aktuell Todtenweis, bei ihrem Energiekonzept beraten. An drei Windparks, einer davon in Dasing, ist die Genossenschaft beteiligt. Gemeinsam mit „Unendlich Energie“ plant sie gerade in der Scharnitz zwischen Kühbach und Gachenbach an der B300 einen Windpark mit sechs Standorten.

    Mit der neu gegründeten Gesellschaft wollen (von links) die beiden Geschäftsführer Alfred Seitz und Peter Mießl eigene Windkraftanlagen bauen.
    Mit der neu gegründeten Gesellschaft wollen (von links) die beiden Geschäftsführer Alfred Seitz und Peter Mießl eigene Windkraftanlagen bauen. Foto: Gerlinde Drexler

    Warum sie das Geschäftsmodell nicht einfach weiter so betreiben? Darauf haben Alfred Seitz und Peter Mießl, die beiden Geschäftsführer der neuen Wind-Projektentwicklungs KG, eine klare Antwort: „Es kann nicht sein, dass wir als Genossenschaft darauf angewiesen sind, einen guten Vertrag zu bekommen.“ Deshalb will die BEG nicht mehr nur Vermittler und Berater sein, sondern über die neue Gesellschaft auch Entwickler und Projektierer. Die fachliche Kompetenz dafür habe sie, betonen die Geschäftsführer. Mießl selbst hat als Architekt rund 40 Jahre Planungserfahrung. Unter den rund 20 Mitarbeitern der BEG sind auch Planungsingenieure und Elektrospezialisten.

    Die Entwicklung von Windkraftanlagen birgt einerseits ein großes Gewinnpotential, erfordert aber auch hohe Investitionen. Zwischen neun und zwölf Millionen Euro müsste man pro Windenergieanlage investieren, so Seitz. Finanziert werden soll das über kommunale „Bürger-Wind-GmbHs“, an denen sich die Bürgerinnen und Bürger sowie die Kommunen, auf deren Flur das Windrad steht, beteiligen können. Als Miteigentümer erhalten die Gemeinden 0,2 Cent Einspeisevergütung pro Kilowatt Strom, sind entsprechend ihrer Anteile an der Ausschüttung beteiligt und profitieren außerdem von der Gewerbesteuer. Die BEG bietet zwei Möglichkeiten der Beteiligung an: Entweder als Kommanditist mit einer Mindesteinlage von 200.000 Euro oder mit mindestens 3000 Euro als Nachrangdarlehen. Bei einer Laufzeit von voraussichtlich fünf Jahren wird das Geld mit 3,5 Prozent verzinst.

    Auch regionale Firmen sollen eingebunden werden

    Wie soll das nun aber konkret ablaufen? Bieten Kommunen oder Privatleute Flächen an, dann wird die BEG die Vorprüfung machen. Dafür gebe es einen Kriterienkatalog, erklärt Mießl. Ist das Ergebnis der Prüfung positiv, eignet sich der Standort also für eine Windenergieanlage, dann wird mit der jeweiligen Kommune ein Vertrag abgeschlossen. Die Projektentwicklung, Bauleitplanung und die Realisierung übernimmt dann die neue Gesellschaft. Sie holt Gutachten ein, kümmert sich um die Finanzierung, den Bau und die Einrichtung der Windparks. Die sollen nicht nur Bürgerwindanlagen sein, sondern auch regionale Firmen einbinden. Als Ziel nennen Mießl und Seitz, dass bei den einzelnen Projekten möglichst viele Firmen vor Ort Arbeit bekommen und damit im Idealfall auch Arbeitsplätze geschaffen werden.

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