Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Brauereifest Kühbach: Wie der Grillchef 20.000 Menschen versorgt

Kühbach

Am liebsten lässt Tom Felber auf dem Brauereifest alle großen Grills laufen

    • |
    Tom Felber steht seit rund 30 Jahren beim Brauereifest in Kühbach am Grill.
    Tom Felber steht seit rund 30 Jahren beim Brauereifest in Kühbach am Grill. Foto: Inge von Wenczowski

    Das Brauereifest in Kühbach ist seit Donnerstag, Christi Himmelfahrt, in vollem Gange. Ohne die vielen freiwilligen Helfer und Helferinnen wäre das Fest, das von der Brauerei Kühbach, dem TSV Kühbach, seinem Förderverein und den Kühbacher Burschen organisiert wird, nicht denkbar. Wer gerne Bier trinkt, braucht aber auch eine kräftige Unterlage. Um die kümmert sich unter anderem seit etwa 30 Jahren Tom Felber. Der 55-Jährige ist der Grillchef und sorgt für knusprige Göckel, saftigen Rollbraten und Würste aller Art.

    Knapp 1000 Hähnchen und wortwörtlich Tonnen von Wurst- und Fleischwaren – im vergangenen Jahr waren es etwa vier Tonnen - werden über die vier Festtage verteilt verspeist. Felber erzählt, dass alle verwendeten Lebensmittel aus Betrieben der Region kommen. Und alles in Bioqualität. Er kümmert sich um die Bestellungen und achtet darauf, dass nichts ausgeht: „Die Mengenkalkulation ist das Schwierigste“, sagt er. Allerdings habe man dabei im Laufe der Jahre eine gewisse Routine entwickelt und ein gutes Gespür für die Mengen. Außerdem bestehe seit Langem eine gute Zusammenarbeit mit den Zulieferern, sodass auch eine Nachbestellung schnell und unkompliziert möglich sei. 

    Ohne Helfer wäre Kühbacher Grillchef aufgeschmissen

    Die Arbeit am Grill, die er sich mit einem Kollegen teilt, macht ihm großen Spaß, obwohl die Angelegenheit durchaus schweißtreibend ist. „Vor allem den Vatertag mag ich. Das ist der stressigste, aber auch der schönste Tag“, findet Felber. An diesem Tag sind alle sechs großen Grills in Betrieb - eine kräftezehrende Aufgabe für die zwei Herren am Grill. Bei Felber laufen zwar die Fäden zusammen, er betont aber, dass er ohne seine fleißigen Helferteams völlig aufgeschmissen wäre: „Das ist ein tolles Ineinandergreifen, sonst funktioniert es einfach nicht“, meint er. Für ihn und seinen Kollegen sind vor allem zwei Teams unabdingbar: Das Würzteam und das Team zum Aufstecken der Hendl und Rollbraten. 

    Etwa 60 Freiwillige des TSV Kühbach täglich stemmen die Küche beim Brauereifest.
    Etwa 60 Freiwillige des TSV Kühbach täglich stemmen die Küche beim Brauereifest. Foto: Inge von Wenczowski

    Dem Würzteam kommt dabei eine besondere Rolle zu: Immer bereits einen Tag bevor das Fleisch verwendet wird, wird es mit einer speziellen Würzmischung mariniert. So kann es über Nacht ziehen und das besondere Aroma entwickeln. Die Zutaten für die Würzmischung kommen gänzlich ohne Geschmacksverstärker oder ähnlichem aus, sind aus rein natürlichen Zutaten und - streng geheim, wie der Grillmeister augenzwinkernd erklärt. Über die Jahre sei die Mischung stetig verfeinert und verbessert worden und daher jetzt in seinen Augen perfekt. 

    Etwa 60 Mitglieder aus den verschiedenen Vereinen stehen täglich in der Küche und bereiten die Leckereien zu. Die Bratensoße wird bereits ab dem Mittwoch vor Festbeginn nach alten überlieferten Rezepten gekocht. Ein feines Fleischgericht wäre nur halb so gut, ohne eine schmackhafte Beilage. Das Ordern der benötigten Waren für Bar und Küche, insbesondere der Beilagen, obliegt dem Vorsitzenden des Fördervereins des TSV, Norbert Peters. 

    Icon Galerie
    58 Bilder
    Schon zum Auftakt des 36. Brauereifests in Kühbach wird das Zelt voll. Zum Frühschoppen gibt es circa 800 Weißwürste und viel Festbier. Eindrücke vom ersten Tag.

    Sage und schreibe 1,2 Tonnen Frischpommes und 20 Steigen Bio-Gurken hat er unter anderem bestellt. Die werden dann vom fleißigen Team um Diana Bauch, Simone Oberhauser und Astrid Sagstetter zu frischen Beilagen verarbeitet. Besonders beliebt ist der Kartoffelsalat. Die Kartoffeln hierfür liefert ein Landwirt aus der Region, der selbst Mitglied im TSV ist. Beim Schälen der gekochten Erdknollen kommen die Mitglieder der Stockschützen zum Einsatz: Ab sieben Uhr morgens befreien Jung und Alt gemeinsam die Kartoffeln von der Schale, aus denen das Küchenteam einen Kartoffelsalat nach Hausmacherart zaubert. 

    Gäste aus nah und fern lassen es sich in Kühbach schmecken. Der Blick hinter die Kulissen bestätigt: Ohne die vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden müssten sie wohl hungrig den Heimweg antreten. 

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden