Um brisante Themen ging es kürzlich im Aindlinger Bau- und Umweltausschuss, wobei vor allem letztere, also die Umwelt, im Mittelpunkt stand. Konkret stellte sich bei einem Punkt die Frage, ob Bäume gekürzt werden müssen, damit private Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) mehr Ertrag liefern können. Zudem diskutierten die Ausschussmitglieder darüber, ob der Markt mehr Hundetoiletten und Mülleimer braucht.
Wie Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler auf Nachfrage unserer Redaktion erläuterte, gehen bei der Gemeinde immer wieder Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern – aktuell vom Schüsselhauser Weg – ein, dass die Bäume ihrer Nachbarn zu hoch seien und dadurch die angrenzenden PV-Anlagen verschattet würden. Auch mancher Baum auf gemeindlichem Grund erscheint den Anliegern als zu groß. Wie Hitzler erklärte, prallen hier zwei unterschiedliche Interessen aufeinander. Einerseits sei es lobenswert, auf erneuerbare Energien wie Solarstrom zu setzen. Andererseits sei es wichtig, möglichst viele Bäume zu erhalten und zu pflanzen, da diese Sauerstoff produzieren.
Pro Baum: Gerichtsurteile bestätigen Aindlinger Weg zu PV-Anlagen
Die Ausschussmitglieder waren laut Hitzler der Meinung, dass insbesondere alte Bäume Vorrang vor privaten PV-Anlagen haben müssen. Zu diesem Thema gebe es bereits viele Gerichtsurteile, die dies bestätigten. Auch zugezogene Bürger müssten die Gegebenheiten vor Ort respektieren. „Es gibt immer wieder Anwohner, die überrascht sind, dass es auf dem Land mehr Bäume gibt als in der Stadt“, berichtet sie.
Sollten durch Bäume oder Sträucher jedoch Geh- und Verkehrswege beeinträchtigt werden, würden die Bürger aufgefordert, ihre Pflanzen zu schneiden, so Hitzler. Dies sei wegen der Vogelschutzzeit aber erst im Oktober wieder möglich. Ähnlich sieht es mit Unkraut auf Nachbargrundstücken oder am Straßenrand aus. Auch das gefällt nicht jedem. Doch auch hier werden die Eigentümer in der Regel nur angeschrieben, wenn der Verkehr gefährdet wird. Schließlich würden manche Flächen laut Hitzler bewusst stehen gelassen, um den Artenschutz zu erhöhen.
Aindling: Es sind keine neuen Hundetoiletten im Markt nötig
Weitere leidige Themen sind Mülleimer und Hundetoiletten. Da insbesondere letztere im Sommer sehr stinken und häufig geleert werden müssen, wäre es den Gremiumsmitgliedern am liebsten, wenn die Hundebesitzer den gefüllten Beutel wieder mit nach Hause nehmen. Besonders schlimm sei jedoch, wenn die Beutel einfach in der freien Natur zurückblieben. „Den Leuten ist nicht bewusst, was passiert, wenn das Plastik ins Futter kommt“, sagt Hitzler. Die Gemeinde sei derzeit auf der Suche nach einer wirkungsvollen Regelung, die womöglich auch Strafen beinhalten könnte. Fest steht: Es werden nicht mehr Hundetoiletten oder Mülleimer aufgestellt. Da der Abfall oft direkt neben den Eimern liege, sei der Behälter offenbar nicht das Problem.
Für Bauinteressenten werden auf der Homepage des Marktes derzeit drei gemeindliche Grundstücke zum Kauf angeboten. Die Bewerbungen müssen bis Ende September vorliegen.
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