Der Baarer "Weiberball" hat mittlerweile fast Legendenstatus. 1987 fand die Veranstaltung zum ersten Mal statt – damals organisiert von den Gymnastikdamen des SV Baar und noch in deutlich kleinerem Rahmen. Der Erfolg war riesig, immer mehr Menschen wollten mitfeiern. Inzwischen kommen meist über 1000 Faschingsbegeisterte, um einen Abend voller Spaß erleben zu können.
Die Verantwortlichen des Baarer Sportvereins um Barbara Rindt haben sich auch dieses Jahr wieder mächtig ins Zeug gelegt. Die Mehrzweckhalle wurde ansprechend bunt dekoriert und in einen Festsaal verwandelt. Zudem wurde ein großzügiges Barzelt an die Halle angegliedert, um so den Feiernden noch mehr Raum zu bieten.
"Weiberball" in Baar: Nicht nur Frauen tanzen ausgelassen durch die Mehrzweckhalle
Die Halle füllte sich nach 20.00 Uhr rasch mit überwiegend fantasievoll verkleideten Maschkera. Dabei waren die Damen beileibe nicht in der Überzahl. Überraschend viele Herren hatten sich in Schale geworfen, um mitzufeiern. Die Coverband "Jolly Sound" sorgte vom ersten Augenblick an für ausgelassene Stimmung. Mit bekannten Party- und Mallorca-Hits animierten sie die Gäste zum Tanzen und Mitsingen.
Die überwiegende Mehrheit der Besucher und Besucherinnen hatte sich große Mühe bei der Gestaltung der Kostümierung gemacht. So tummelten sich neben Piraten und Cowgirls auch allerlei Tierchen wie Rehe, Hasen oder Esel im Saal. Ins Auge stachen dabei vor allem die LED-beleuchteten Umhänge und Röckchen einiger Damengruppen. So mancher Herr hatte sich standesgemäß zum Weiberfasching in ein rosa Tutu oder geblümtes Kleidchen geschmissen.
Apropos geblümt: Eine Herrengruppe kam nicht nur als Blümchen maskiert, sondern hatte sich nebst Gießkanne gleich noch jeweils den passenden Blumentopf mitgebracht. Die Kreativität bei den Kostümen war grenzenlos und wenn es nur ein Bademantel mit passendem Handtuch auf dem Kopf war.
Premiere für Kostümprämierung: 13 Regenbogenfrauen holen sich den Sieg
Ein Highlight des Abends war der Auftritt des Männerballetts des SV Baar. Begeistert klatschte und tobte das Publikum angesichts der temperamentvollen tänzerischen Einlage. Die Akteure ließen sich nicht lumpen und zeigten eingehüllt in neckische Glitzerkostüme auch die eine oder andere akrobatische Figur.
Die aufwendige Kostümierung sollte sich auch lohnen. Daher wurden erstmals die besten drei Gruppen von einer Jury ausgewählt und mit einem kleinen Preis bedacht. Den Sieg holte sich eine "Regentruppe": Eigentlich wollten sie sich zu vierzehnt als Regenbogen verkleiden, eine Dame fiel aber krankheitsbedingt aus. Auf Platz zwei folgten mexikanischen Todesmasken, eine Raubkatzen-Bande belegte den dritten Platz.
Je weiter die Stunden vorrückten, desto ausgelassener wurde die Stimmung – nicht zuletzt dem nicht geringen Alkoholkonsum geschuldet. Eine auf den ersten Blick recht ungeordnete Polonaise schlängelte sich jedoch verblüffend elegant um die restlichen Feiernden durch den Saal. Die Stimmung blieb friedlich und die Security hatte nicht allzu viel zu tun. Bis in die frühen Morgenstunden genossen die Besucher und Besucherinnen die Freude und den Spaß am Feiern. (mit brast)