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Baar: Flechtermarkt in Baar schließt seine Pforten für immer

Baar

Flechtermarkt in Baar schließt seine Pforten für immer

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    Flechtwerk und Weidenkörbe waren am Samstag bei strahlendem Sonnenschein in Baar zu bestaunen.
    Flechtwerk und Weidenkörbe waren am Samstag bei strahlendem Sonnenschein in Baar zu bestaunen. Foto: Alice Lauria

    Der jährliche Flechtermarkt in Baar, der am Wochenende zum neunten Mal stattfand, ist mittlerweile zu einer festen Institution geworden. Organisatorin Theresia Asam, die den Markt in ihrem naturverbundenen Garten veranstaltet und auch zwei Zimmer ihres historischen Wohnhauses als Ausstellungsort ihrer geflochtenen Kunstwerke verwendet, teilte beim diesjährigen Flechtermarkt aber mit, dass er zum letzten Mal stattgefunden hat.

    Veranstalterin des Flechtermarktes Baar, Theresia Asam, verlässt den Landkreis Richtung Lichtenfels in Oberfranken.
    Veranstalterin des Flechtermarktes Baar, Theresia Asam, verlässt den Landkreis Richtung Lichtenfels in Oberfranken. Foto: Alice Lauria

    Nach insgesamt 14 Jahren, in denen sie Märkte hier im Landkreis veranstaltet hat – vor Baar gab es fünf Jahre lang einen Markt im Sielenbacher Ortsteil Tödtenried – orientiert sich Asam nun neu. „Ich verändere mich“, sagte sie auf Nachfrage unserer Redaktion. Es verschlägt sie nach Lichtenfels in Oberfranken, eine Hochburg der Korbflechterei. Hier besuchte sie bereits die staatliche Berufsfachschule für Flechtwerkgestaltung, um ihre Leidenschaft professionell zu erlernen.

    Findet sich in Baar ein Nachfolger?

    Da der Baarer Markt mit den Ausstellern aus ganz Deutschland die vergangenen Jahre allein durch Asams Engagement stattfinden konnte, ist es eher zweifelhaft, ob es in ähnlicher Form hier im Landkreis weitergehen wird. Es sei denn, es findet sich ein begeisterter Flechter oder eine Flechterin mit passender Örtlichkeit, um den Markt künftig weiterleben zu lassen.

    Claudia Lorenzer aus Landsberg gehört seit einigen Jahren zu den festen Besuchern des Flechtermarktes Baar und bedauert sehr, dass es ihn ab nächstem Jahr nicht mehr geben soll, denn der Markt sei immer so „putzig“ gewesen, wie sie beteuert. Sie hat am Samstag, dem ersten Markttag von zwei, auch gleich ihren ersten Weidenkurs absolviert. Theresia Asam zeigte hier, wie man aus den flexiblen Weidenzweigen ein kunstvolles Herz als Geschenk oder Mitbringsel flechten kann. Lorenzer findet die Flechterei „einen schönen Zeitvertreib mit dem, was man sonst wegwerfen würde“.

    Auf Abstand in Asams Garten in Baar

    Insgesamt präsentierten und verkauften in diesem Jahr zwölf Aussteller ihre Kunstwerke. Neben der Korbware konnten auch Imkerei-, Ton-, Seiden- und Räucherartikel erworben werden.

    Zahlreiche Besucher nutzen die Gelegenheit, sich selbst mit der Kunst des Flechtens vertraut zu machen.
    Zahlreiche Besucher nutzen die Gelegenheit, sich selbst mit der Kunst des Flechtens vertraut zu machen. Foto: Alice Lauria

    Malerisch eingebettet in den schattig überwachsenen Garten Asams konnten die erwarteten 1000 Besucher mit Maske und auf Abstand durch die Verkaufsstände schlendern oder selbst flechten. Asam bedauert das Ende des Baarer Flechtermarktes, freut sich aber auf einen neuen Lebensabschnitt in Lichtenfels.

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