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Baar: Bürger aus Baar legen den Meißel an ihre Friedhofsmauer

Baar

Bürger aus Baar legen den Meißel an ihre Friedhofsmauer

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    An der Friedhofsmauer in Oberbaar fiel am Wochenende der Putz. Zahlreiche Helferinnen und Helfer hatten sich eingefunden, um den ersten Schritt der Sanierung in Eigenregie zu stemmen. 
    An der Friedhofsmauer in Oberbaar fiel am Wochenende der Putz. Zahlreiche Helferinnen und Helfer hatten sich eingefunden, um den ersten Schritt der Sanierung in Eigenregie zu stemmen.  Foto: Stefanie Brand

    Am Freitagnachmittag stiegen rund um die Katholische Kirche St. Laurentius in Baar die Staubwolken empor. Ohrenbetäubender Lärm beschallte die zentrale Stelle in

    „Für die nächsten Wochenenden hatten sich nicht so viele Helferinnen und Helfer angemeldet“, verrät Helmut Tabloner von der Kirchenverwaltung, doch ein weiteres Helferwochenende war angesichts des schnellen Baufortschritts auch nicht mehr nötig. Bereits am Samstagnachmittag war das Werk dank vieler Freiwilliger bereits vollbracht, meldete Tabloner. Ursprünglich war geplant, dass an jedem Aprilwochenende gewerkelt wird. Doch das ist nun nicht mehr nötig und die Mauer kann austrocknen. Anschließend können die beauftragten Handwerksbetriebe mit ihrer Arbeit beginnen, was bedeutet: Sie bringen den neuen Putz in mehreren Lagen an der Mauer an. Als Abdeckung der Mauer ist ein Kupferdach geplant. 

    Der Putz muss runter – die Baarer legen selbst Hand an bei der Friedhofsmauer.
    Der Putz muss runter – die Baarer legen selbst Hand an bei der Friedhofsmauer. Foto: Stefanie Brand

    Was so klar und überschaubar anmutet, ist ein Projekt, das die Gemeinde Baar schon seit Jahrzehnten beschäftigt, denn ursprünglich war die Gestaltung des Dorfplatzes eine Idee, die im Rahmen der Dorferneuerung hätte umgesetzt werden können. Dabei war auch die Friedhofsmauer ein Thema. Umgesetzt wurde der Dorfplatz nicht, stattdessen wurde eine etwaige Übernahme des Friedhofs durch die Gemeinde sowie die marode Friedhofsmauer in unregelmäßigen Abständen zum Diskussionsstoff im Ort – und nun wurde angepackt. Für einige Helferinnen und Helfer, die am Wochenende zu Meißel, Schaufel und Schippe gegriffen haben, ist das Vergangenheit. Denn sie haben ganz eigene Gründe, sich nun zu engagieren. 

    Warum die freiwilligen Helfer in Baar anpacken

    Julia Siegmund packt für den Juze Baar e. V. an und erklärt: „Viele Vereinsmitglieder fühlen sich verantwortlich und wollen mitanpacken.“ Tom Wenzel, der sich unter anderem beim Obst- und Gartenbauverein in Baar engagiert, ist daran gelegen, „diesen zentralen Ort in Baar zu verschönern“, erklärt er, während er auf die Friedhofsmauer zeigt, an der bereits am Freitag an vielen Stellen der Blick auf bloße Ziegelsteintürme möglich war. Zudem könne er einfach nicht nein sagen, verrät er und ist damit offensichtlich nicht allein. Denn an der Friedhofsmauer haben sich Privatpersonen, Vereinsmitglieder, amtierende und ehemalige politische Akteure sowie Jung und Alt eingefunden. Auch Manuel Krawietz schwingt den Meißel, „weil es der Allgemeinheit dient“. Gerade in einem kleinen Dorf wie Baar sei in einer Gemeinschaft vieles möglich, findet er.

    Der erste Schritt der Sanierung der Friedhofsmauer ist damit ein Werk der Bürgerinnen und Bürger, die mithalfen, den Putz abzuklopfen. Wenn die Mauer ausgetrocknet ist, wird eine Fachfirma den neuen Verputz übernehmen. Finanziert werde diese Maßnahme durch Rücklagen aus den Grabnutzungsgebühren, durch einen Zuschuss des Bistums und einen Zuschuss der Baarer Jagdgenossenschaft, verrät Helmut Tabloner und erklärt, dass eine Kostenschätzung von 65.000 Euro für die Maßnahme im Raum steht. Gesucht werden nun noch weitere Spender. Für die Versorgung mit Getränken konnte die Brauerei gewonnen werden. Der Pfarrgemeinderat, der durch diverse Aktionen übers Jahr hinweg einen Zuschuss zur Gesamtmaßnahme erbrachte, versorgte die Freiwilligen am Wochenende an der Friedhofsmauer auch mit einer Brotzeit sowie Kaffee und Kuchen.

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