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Altomünster-Thalhausen : Rock, Regen und Nostalgie beim Thalhausen Open Air 2.0

Altomünster-Thalhausen

Rock, Regen und Nostalgie beim Thalhausen Open Air 2.0

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    Thalhausen 2.0: Rainer Knauer mit seinen Jungs von Best Brew eröffnete das Thalhausen-Open-Air 2024. Da war es noch trocken.
    Thalhausen 2.0: Rainer Knauer mit seinen Jungs von Best Brew eröffnete das Thalhausen-Open-Air 2024. Da war es noch trocken. Foto: Thomas Weinmüller

    Die Wiederbelebung des Thalhausener Open Airs – 40 Jahre nach der Premiere – wurde zu einem grandiosen Erfolg. Etwas mehr als 2000 Besucher pilgerten am Vorabend vor Maria Himmelfahrt zur Kultstätte auf den ehemaligen Thalhausener Sportplatz und feierten, „ratschten“ und rockten bis in die frühen Morgenstunden. Selbst ein 45-minütiger gewittriger Schauer tat der gigantischen Stimmung keinen Abbruch.

    So ganz anders war aber das Open Air 2.0, das Hannes Ankner und Moritz Brettmeister mit dem Burschenverein Wollomoos auf die Beine gestellt haben, im Vergleich zu den Veranstaltungen in den 90er Jahren, als alles begann in dem kleinen Altomünsterer Ortsteil im Dachauer Land. Spielten die Bands damals bei einigen der Konzerte noch auf einem leicht umgebauten Lastwagen-Anhänger, war dieses Mal am Waldrand eine zwölf auf sechs Meter große Bühne aufgebaut, ausgestattet mit feinster Licht- und Tontechnik, links und rechts flankiert von je einer großen LED-Leinwand, damit das Geschehen auf der Bühne auch noch aus den hinteren Reihen gut wahrnehmbar war.

    Gründer und "Wiederbeleber" unter sich: Martin (Maffei) Greppmair (links) 
aus Matzenberg im Gespräch mit Hannes Ankner (rechts). In der Mitte 
 Markus Hagl aus Thalhausen, der in seiner Sammlung noch alle 
Konzertposter hat.
    Gründer und "Wiederbeleber" unter sich: Martin (Maffei) Greppmair (links) aus Matzenberg im Gespräch mit Hannes Ankner (rechts). In der Mitte Markus Hagl aus Thalhausen, der in seiner Sammlung noch alle Konzertposter hat. Foto: Thomas Weinmüller

    Zur Versorgung der Gäste gab es damals noch einen Grill, Kühlschränke und Getränkekisten. Jetzt waren große Bars aufgebaut, an denen allerhand alkoholische und nichtalkoholische Getränke ausgeschenkt wurden. Das Weißbierkarussell des Sielenbacher Burschenvereins drehte sich. Es gab gegrillte Wurst- und Fleischspezialitäten sowie Süßigkeiten wie auf dem Volksfest. Der Ton wurde neben der Bühne abgemischt und nicht auf einem Turm in diesem Jahr.

    Als sich gegen 17 Uhr die Tore öffneten, füllte sich das Gelände wegen der Hitze nur langsam. Martin (Maffei) Greppmair, einer der Initiatoren des Thalhausen Open Airs, war aber schon da. Das erste Thalhausen Open Air am 26. Mai 1984 fand gar nicht in Thalhausen statt, auf seinem elterlichen Hof in Matzenberg bei Sielenbach, erinnerte er sich. „Zusammen mit einigen Burschen aus Thalhausen hatten wir die Idee, ein Open Air mit einheimischen Bands zu machen.“ Der Sielenbacher Stefan Finkl, Drucker von Beruf, habe damals die Plakate mit der markanten Gitarre entworfen und in Druck gegeben. Das erste Open Air mit den Bands Fosterchild (auch jetzt dabei) und Fullhouse fand mit einem Traktor-Anhänger als Bühne in der Kiesgrube des Hofes statt. 60 bis 80 Zuschauer kamen. Erst zwei Jahre später fand das Open Air erstmals auf dem Sportplatz in Thalhausen statt und lockte dann immer mehr Zuschauer an.

    Selbst ein wenig Regen konnte den Besuchern nichts anhaben.
    Selbst ein wenig Regen konnte den Besuchern nichts anhaben. Foto: Thomas Weinmüller

    Das Thalhausen-Open-Air 2.0 eröffnet dann gegen 18.30 Uhr Canada-Wirt Rainer Knauer mit den Jungs von „Best Brew“. Sie heizten mit Country-Songs und Südstaaten-Rock den Besuchern, die nun immer mehr wurden, schon richtig ein. Zum Schluss ihres Auftritts wurde der Wind immer heftiger und viele suchten Schutz auf dem Weißbierkarussell oder an den umliegenden Buden vor dem einsetzenden Platzregen. Das Southern Comfort Syndicate begann noch bei Regen. Schon bald gelang es den Jungs um die Miesl-Brüder und den Bassisten Tom Kopfmüller, die „Rockmeute“ wieder vor die Bühne zu locken, wo sie zu den Klängen von SCS tanzte.

    Spätestens bei Fosterchild, der Band der ersten Stunde, herrschte wieder Trockenheit. Die Band ist ihrem Stil mit kernigem, schnörkellosem Rock immer treu geblieben und hatte sich als stimmliche Unterstützung vor Kurzem Sängerin Pia dazugeholt. Neben der Musik genossen es aber viele vor allem, Freunde aus der damaligen Zeit wiederzutreffen. So war das Open Air auch eine große „Ratsch-Arena“.

    Professor Grabowski heizte den Besuchern mächtig ein und animierte sie zum 
Tanzen direkt vor der Bühne.
    Professor Grabowski heizte den Besuchern mächtig ein und animierte sie zum Tanzen direkt vor der Bühne. Foto: Thomas Weinmüller

    Mit Professor Grabowski stand auch ein „Thalhausen-Neuling“ auf der Bühne. Die Band besteht nur aus Schlagzeuger Johann (Erik) Weber und dem Sänger und Gitarristen Friedrich Oehlerking. Aber was die beiden aus ihren Instrumenten und vor allem der Stimme von Oehlerking herausholten. überzeugte das Publikum vollends. Spätestens bei den abgeänderten Coverversionen von „Personal Jesus“, „Eisbär“ und „Du hast den Farbfilm vergessen“, tanzte und sang das Publikum lautstark mit.

    Danach stand Mitveranstalter Hannes Ankner mit seiner Band Shout auf der Bühne. Frontmann Hannes gab bei den Rocksongs der 80er und 90er Jahre wie immer stimmlich und körperlich alles und kletterte zu Beginn gleich mal die sechs Meter hohe Bühne hoch. Mit Rock von AC/DC oder den Toten Hosen, vorgetragen von den Stifflers, wurde es bis kurz noch 2 Uhr noch einmal richtig heavy und laut.

    Hannes Ankner und Shout spielten Rockhits der 80er und 90er Jahre.
    Hannes Ankner und Shout spielten Rockhits der 80er und 90er Jahre. Foto: Thomas Weinmüller

    Wer dann immer noch nicht genug hatte, konnte sich am Donnerstagvormittag beim Weißwurstessen amüsieren. Für die Unterhaltung der rund 400 Besucher sorgten „Die 3 Scheinheiligen“ um Uli Städle und das „bLechtett“ aus Scheuring. Auch Weißwurstkönigin Elisabeth Schadl aus der Nachbargemeinde Schiltberg gab sich die Ehre. Hannes Ankner und Moritz Brettmeister zogen zufrieden Bilanz. Ohne die vielen Helfer, vor allem vom Burschenverein Wollomoos, sei das Open-Air gar nicht zu stemmen gewesen, betonten sie dankbar. „Auch das Umfeld und die Nachbarorte waren der Wahnsinn“, schwärmte Ankner. „De Leute, wie zum Beispiel Christian Schwaiger vom gleichnamigen Straßenbau, sind auf uns zugekommen und haben gefragt, wo sie helfen könnten.“

    Die Veranstalter Hannes Ankner (links) und Moritz Brettmeister (rechts) 
konnten an Maria Himmelfahrt sogar Weißwurstkönigin Elisabeth Schadl aus 
Schiltberg begrüßen.
    Die Veranstalter Hannes Ankner (links) und Moritz Brettmeister (rechts) konnten an Maria Himmelfahrt sogar Weißwurstkönigin Elisabeth Schadl aus Schiltberg begrüßen. Foto: Thomas Weinmüller

    Glücklich waren sie auch mit dem friedlichen Verlauf. Moritz Brettmeister vom Burschenverein Wollomoos berichtete: „Außer einer kleinen Schnittwunde, die wir mit einem ,Hello-Kitty‘-Pflaster versorgt haben, ist es zu keinem Vorfall oder Vorkommnissen gekommen.“

    Die Veranstalter Hannes Ankner, links und Moritz Brettmeister, rechts 
konnten zum Frauentag sogar die Weisswurstkönigin Elisabeth Schadl aus 
Schiltberg begrüssen. 

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    15 Bilder
    40 Jahre nach der Premiere gibt es wieder ein Thalhausen Open Air in dem kleinen Altomünsterer Ortsteil. Viele Rockfans von damals sind dabei. Wir zeigen die schönsten Bilder.

    Hannes Ankner ergänzt: „Wir wussten nicht, wie es die „Alten“ aufnehmen, die damals die Open Airs organisiert haben, aber wir denken, wir haben es nicht schlecht gemacht.“ Ob es eine Wiederholung im nächsten Jahr geben wird, das wollten die beiden noch nicht beantworten. „Jetzt bauen wir erst mal ab und wickeln die enorme Logistik wieder rückwärts ab“, sagte ein strahlender Hannes Ankner. „Und dann sehen wir weiter.“

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