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Aindling: Neue Aindlinger Abwassergebühren stehen noch einmal auf dem Prüfstand

Aindling

Neue Aindlinger Abwassergebühren stehen noch einmal auf dem Prüfstand

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    In Aindling steigen im nächsten Jahr die Gebühren für die Abwasserentsorgung.
    In Aindling steigen im nächsten Jahr die Gebühren für die Abwasserentsorgung. Foto: Oliver Wolff (Symbolbild)

    Ende November hat der Marktgemeinderat von Aindling neue Gebührensätze für Wasser und Abwasser beschlossen. Die Tarife für die Abwasserentsorgung sind in der Zwischenzeit noch einmal auf den Prüfstand gekommen. Deshalb musste sich der Gemeinderat am Dienstag in der letzten Sitzung des Jahres noch einmal damit befassen.

    Aindling: Die Abwassergebühren steigen von 1,53 auf 3,27 Euro pro Kubikmeter

    Ausführlich wurden die Abwassergebühren in der Sitzung noch einmal thematisiert. Dann kam es zu einer Situation, die Laien auf diesem Gebiet befremdlich erscheinen mag. Das Gremium setzte zunächst den Beschluss über die Anhebung der Gebühren auf 3,27 Euro pro Kubikmeter außer Kraft. Danach stimmte die Runde über eben diesen Satz erneut ab, wobei lediglich Josef Settele dazu Nein sagte. Es bleibt damit also bei den beschlossenen 3,27 Euro. Der alte Satz liegt bei 1,53 Euro. Die Begründung für diese ungewöhnliche Vorgehensweise lieferte Bürgermeisterin Gertrud Hitzler. Sie sprach von einer anderen Intention. Die Entscheidung zwei Wochen zuvor sei aufgrund eines Fehlers zustande gekommen, nun wurde der erhöhte Satz mit dem Hinweis auf notwendige Investitionen begründet.

    Verwaltung bedankt sich beim Marktgemeinderat

    Im November waren Verwaltung und Gemeinderat davon ausgegangen, dass 156.500 Kubikmeter pro Jahr in die Kläranlage eingeleitet werden. Die Gebührenkalkulation aber ging von 218.500 Kubikmeter aus. Auf diese Differenz hatte zuletzt bereits Josef Settele hingewiesen. Er wollte im November erst abstimmen, wenn alle Fragen geklärt sind. Die Mehrheit aber beschloss damals die vorgeschlagene Gebührenhöhe von 3,27 Euro.

    Der Verwaltung hatte die Thematik aber keine Ruhe gelassen. Sie ließ die Kalkulation noch einmal überprüfen und konnte nun eine Erklärung liefern. Die Diskrepanz sei auf die Mengen an Wasser zurückzuführen, die im Bereich der Landwirtschaft etwa für die Bewässerung verbraucht, aber nicht der Kläranlage zugeleitet würden, hieß es. In der Beschlussvorlage war nun von "berechtigt geäußerten Einwänden aus dem Marktgemeinderat" die Rede. Und an einer anderen Stelle hieß es: "Die Verwaltung bedankt sich beim Marktgemeinderat für seine auf Basis langjähriger Erfahrungswerte fundierte Durchsicht und kritische Hinterfragung der ursprünglich vorgelegten Zahlen." Ein konkreter Name wurde hier nicht aufgeführt, doch können diese Worte allein Josef Settele gelten, der in der November-Sitzung als einziger erhebliche Bedenken vorgebracht hatte.

    Gamperl zollt Josef Settele seine Anerkennung

    Josef Settele erklärte nun: "Wir hätten uns das sparen können, wenn wir das so gemacht hätten, wie ich das vorgeschlagen hatte." Er verlangte, der Finanzausschuss solle sich in dem Zusammenhang beraten lassen. "Das ist ein guter Vorschlag", erklärte die Bürgermeisterin. Karl-Andreas Gamperl zollte seinem Tischnachbarn Anerkennung für die Tat: "Ab und zu ist er ein Pfennigfuchser oder ein Wadlbeißer."

    An der Gebührenhöhe aber rüttelte der Gemeinderat nicht mehr. Settele hatte zwar betont, einen Preis oberhalb der Marke von 2,50 Euro, wie ihn die überprüfte Kalkulation zugelassen hätte, fände er unfair; doch immer mehr Stimmen wurden laut, die dafür plädierten, man sollte finanzielle Vorräte ansparen, um für weitere Aufgaben gewappnet zu sein. Settele forderte nachdrücklich, man sollte klären, warum Aindling täglich 100 Kubikmeter Wasser verliere. In der Sitzung am Dienstag fehlten entschuldigt Bernd Aichele, Michael Balleis, Michael Pollety und Michael Schoder.

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