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Busse und Radwege: Aindlinger Gemeinderat bespricht Bürgerwünsche
![Immer wieder gibt es in Aindling Ärger, weil Busse zu spät oder gar nicht kommen. Auf unserem Bild scheint dies allerdings nicht der Fall gewesen zu sein – hier begegnen sich gleich zwei Busse. Immer wieder gibt es in Aindling Ärger, weil Busse zu spät oder gar nicht kommen. Auf unserem Bild scheint dies allerdings nicht der Fall gewesen zu sein – hier begegnen sich gleich zwei Busse.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
In den drei Bürgerversammlungen des Marktes Aindling gingen viele Anregungen der Bürgerinnen und Bürger ein. Welche Themen jetzt weiterverfolgt werden.
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Über rund 18 Seiten erstrecken sich die Wortmeldungen, die die Besucherinnen und Besucher diesmal bei den drei Aindlinger Bürgerversammlungen vorgebracht haben. Während es in Aindling selbst kaum Anregungen aus der Zuhörerschaft gab, griffen die Bürgerinnen und Bürger in Pichl und Stotzard zahlreiche Themen auf. Über diese Denkanstöße wurde jetzt teils im Gemeinderat diskutiert, teils wurden sie nur auf Papiervorlage zur Kenntnis genommen. Drei der wichtigsten Themen: der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), die geplante neue Turnhalle und Radwege.
Zu Letzteren gab es eine kurze, aber lebhafte Diskussion in der jüngsten Ratssitzung. In Pichl hatte ein Bürger auf eine Gefahrenstelle beim Verlassen des Geh- und Radwegs von Binnenbach nach Eisingersdorf hingewiesen. Er habe bereits öfter beobachtet, wie Radfahrer beim Wechseln vom Radweg auf die Straße beinahe mit zu schnell fahrenden Autos aus Richtung Binnenbach zusammengestoßen seien. Bürgermeisterin Gertrud Hitzler bestätigte, dass es hier eine Risikostelle gebe. Die Situation soll bei einer der nächsten Verkehrsschauen überprüft werden.
Sichere Radwege in Aindling beschäftigen die Bürger
Der Vorschlag im Gemeinderat, mit einem Schild auf das Ende des Radwegs hinzuweisen, stieß auf geteiltes Echo. Gemeinderätin Ulrike Schmid, die im Landratsamt in Aichach für das Radwegekonzept des Landkreises zuständig ist, erklärte, warum hier bisher kein Schild steht. Da es sich hier um einen Gehweg mit Radfreigabe handle, sei kein Ende-Schild für den Radweg vorgesehen. Schmid selbst ist eine Freundin von Piktogrammen, also Bodenmarkierungen, die beispielsweise auf Radfahrer oder Änderungen im Straßenverkehr hinweisen. Wie Hitzler erläuterte, lehnt die Polizei derartige Markierungen mit der Begründung ab, dass sie bei Nässe zu rutschig seien.
![Bei Auf- und Abfahrten von Radwegen kann es immer wieder zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr kommen. Dieses Bild entstand in Aindling an der Peter-Sengl-Straße. Bei Auf- und Abfahrten von Radwegen kann es immer wieder zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr kommen. Dieses Bild entstand in Aindling an der Peter-Sengl-Straße.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674144167-1/ver1-0/img/placeholder/1x1.png)
Schmid informierte, dass es auch bauliche Maßnahmen gibt, mit denen die Radfahrerinnen und Radfahrer sicher auf die Straße geführt werden können. Das wäre an dieser Stelle aber mit einem gewissen Umbau-Aufwand verbunden. Zudem betonte die Gemeinderätin, dass es auch an anderen Orten im Gemeindegebiet derartige Gefahrenquellen für Radfahrer gebe. Gemeinderat Michael Balleis verwehrte sich gegen aufwendige Maßnahmen und verwies darauf, dass man sich nicht in der Großstadt, sondern in einer Ortschaft mit verhältnismäßig wenigen Einwohnern befinde. Sein Tipp: "Ich würde mal sagen, dass jeder Verkehrsteilnehmer das Hirn einschalten sollte."
Die Bürgermeisterin berichtete, dass es kürzlich eine Verkehrsschau mit der Polizei gab. Es werde derzeit geprüft, ob in der Marktgemeinde auch Pop-up-Radwege möglich wären. Darunter werden laut Deutscher Umwelthilfe schnell errichtete und dennoch sichere und vorerst provisorisch markierte Radwege verstanden. Wo genau derartige Radwege in der Gemeinde denkbar wären, verriet Hitzler nicht. Sie betonte aber: "Wir werden uns weiter mit dem Thema beschäftigen."
Bürger beklagt sich über zu viele Busausfälle in Aindling
Das Gleiche dürfte für den ÖPNV gelten. Ein Redner beklagte bei der Bürgerversammlung in Pichl, dass es mittlerweile zur Regel geworden sei, dass der Linienverkehr einfach ausfalle. Dieser Zustand sei für die Fahrgäste untragbar. Auch unsere Redaktion erreichen immer wieder Beschwerdemails zu diesem Thema. Besonders stark in der Kritik steht die Buslinie 305 von Aindling nach Augsburg, für die der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) zuständig ist. Auf dieser Strecke ist das Busunternehmen DB Regio Bus Bayern (DRB) unterwegs. Wie der AVV unserer Redaktion Anfang des Jahres mitgeteilt hatte, habe das Busunternehmen mit "starkem Fahrermangel" zu kämpfen.
Hitzler bestätigte dem Redner, dass die Situation unbefriedigend sei. Sie berichtete, dass reguläre Haltestellen manchmal gar nicht angefahren wurden, weil dem Busfahrer die Haltestelle schlichtweg nicht bekannt war und er über die Haltepunkte teilweise nur über ein GPS-Signal informiert wurde. Wie die Bürgermeisterin erläuterte, werden von der VG Aindling derzeit alle Ausfälle in dem selbst beauftragten Beförderungsverkehr dokumentiert. Auf dieser Grundlage seien in der Vergangenheit auch schon Gelder einbehalten worden, was neben Vertragsstrafen wohl das einzige Druckmittel darstelle. Den Unmut der Bürger könne sie verstehen, betonte sie.
Während das Thema ÖPNV vom Gemeinderat nicht explizit besprochen wurde, gingen die Räte kurz auf den Wunsch einiger Vereine nach einer Turnhalle für den Breitensport ein. Hitzler stellte klar, dass in naher Zukunft zwar eine neue Turnhalle benötigt werde, aber in erster Linie für den Schulsport. Insbesondere mit der geplanten Erweiterung der Grundschule steige der Bedarf an Hallenflächen. Diese neue Sporthalle könnte dann sowohl von den Mittelschülern als auch von Vereinen "mitgenutzt" werden. Eine eigene Halle für den Breitensport werde die Gemeinde aber nicht bauen.
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