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Aindling: Aindling baut altes Sportheim zusammen mit Schützen und Musikern um

Aindling

Aindling baut altes Sportheim zusammen mit Schützen und Musikern um

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    Nicht gerade einladend sieht das alte Aindlinger Sportheim am Schüsselhauser Kreuz aus. Das wollen die Schützen, der Musikverein und die Gemeinde ändern.
    Nicht gerade einladend sieht das alte Aindlinger Sportheim am Schüsselhauser Kreuz aus. Das wollen die Schützen, der Musikverein und die Gemeinde ändern. Foto: Ulrike Eicher (Archiv)

    Seit 2008 steht das alte Aindlinger Sportheim am Schüsselhauser Kreuz leer. Das Gebäude, das mittlerweile der Gemeinde gehört, droht langsam zu verfallen. Seit mehreren Jahren gibt es bereits Pläne, dass der Musikverein Aindling und die Privilegierte Schützengesellschaft

    Wie Bürgermeisterin Gertrud Hitzler in der jüngsten Gemeinderatssitzung erläuterte, könnte die Gemeinde insbesondere den ehemaligen Gastraum für die Seniorenarbeit und gegebenenfalls auch für die Jugendarbeit nutzen. Die Vereine benötigten die Räume überwiegend an festgelegten Tagen an den Abenden und teilweise an den Wochenenden. Somit stünden diese tagsüber und auch an einigen Abenden zur Verfügung. 

    Wie Hitzler auf Nachfrage unserer Redaktion verdeutlichte, wollen die Schützen beim Sportheim eine Etage aufstocken, um dort Schießstände unterzubringen. Derzeit sind die Aindlinger Schützen Untermieter bei den Eichenlaub-Schützen in Eisingersdorf. Der Musikverein war zuletzt in der Grundschule untergebracht, musste jetzt aber in die Mittelschule umziehen. Die Musiker wollen das Sportheim um etwa acht Meter verlängern, um einen großen Proberaum für alle Aktiven zu erhalten. Insgesamt sollen Sanierung und Umbau rund 670.000 Euro kosten. Der Markt Aindling plant mit Ausgaben von insgesamt rund 150.000 Euro. Die restlichen Kosten teilen sich die beiden Vereine. Bauherr des Projekts ist der Schützenverein. 

    Aindlinger Gemeinderat ärgert sich über Mehrkosten

    Gemeinderat Michael Balleis äußerte sich extrem verärgert über die Verzögerung bei diesem Vorhaben. Die Genehmigungsbehörde habe ihre Zustimmung zum Umbau "künstlich in die Länge" gezogen, indem sie "Käferbäume", also vom Borkenkäfer befallene Fichten, zum "Heiligtum" erklärt habe. Diese lange Genehmigungsphase habe mindestens zu einer Baukostenmehrung von 100.000 Euro geführt. 2018 war noch die Rede davon gewesen, dass die beiden Vereine das Gebäude für rund 400.000 Euro sanieren könnten. Hitzler betonte auf Nachfrage, es habe sehr lange gedauert, darzulegen, dass die entsprechende Fläche im Außenbereich bereits versiegelt sei und nicht neu verbaut werde. 

    Gemeinderat Josef Settele sprach sich gegen die Beteiligung der Gemeinde an dem Projekt aus. Die Argumentation, das Haus mit nutzen zu wollen, sei nur "ein Vorwand, weil den Vereinen das Geld nicht reicht". In diesem Fall sollte besser ein Sonderzuschuss gewährt werden. Settele verwies darauf, dass die Gemeinde auch beim Gemeinschaftshaus in Stotzard mitzahle und sich vor vielen Jahren auch am Pfarrheim beteiligt habe. Schließlich wolle man auch einmal ein Marktzentrum bauen, für das ebenfalls noch Geld benötigt werde. 

    Aindlinger Senioren wollen lieber Treffpunkt im Ortszentrum

    Ulrike Schmid berichtete, dass sie einige negative Rückmeldungen von Senioren zu dem Projekt erhalten habe. Das Sportheim liege zu weit außerhalb und sei für Menschen ohne Führerschein schwer zu erreichen. Die älteren Leute würden sich lieber im Ortszentrum treffen, so Schmid. Dafür äußerte Hitzler durchaus Verständnis, doch in den nächsten fünf bis acht Jahren seien keine Räumlichkeiten für die Seniorenarbeit im Zentrum zu erwarten. Hinsichtlich des Pfarrheims gebe es keinerlei schriftliche Vereinbarung über die Nutzung. Die Gemeinde könne die Räume lediglich mieten. Zudem sei das Pfarrheim, im Gegensatz zum umgebauten Sportheim, nur bedingt barrierefrei. 

    Michael Balleis bewertete die Abgeschiedenheit des alten Sportheims sogar positiv. So könnten Autos bei größeren Veranstaltungen an- und abfahren, ohne jemanden zu stören. Zweiter und dritter Bürgermeister, Walter Pasker und Josef Gamperl, lobten das Engagement der Vereine und freuten sich nicht nur über deren kulturellen und sportlichen Beitrag für die Gemeinde, sondern auch über deren Einsatz zum Erhalt des alten Gebäudes. Wenn das Haus nicht saniert werde, verfalle es, betonte Pasker. Michael Pollety zollte den Vereinen seinen Respekt, so viel Geld in das Haus zu stecken. Er könnte sich vorstellen, dass sich noch ein dritter Verein beteiligt. Laut Hitzler hat der von Settele ins Spiel gebrachte Burschenverein aber kein Interesse. 

    Letztlich stimmte nur Settele gegen den Einstieg der Gemeinde in das Projekt. Alle anderen waren einverstanden, dass die Verwaltung – ähnlich wie in Stotzard – eine Vereinbarung zu Nutzung, Instandhaltung und Unterhalt des Hauses aufsetzt. Da die Gemeinde ihre Räumlichkeiten für die Generationenarbeit nutzen will, stellt sie zudem einen Förderantrag beim Wittelsbacher-Land-Verein. 

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