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Aichach : Wie Maradona das Leben des Musikers Florian Weber begleitet

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Wie Maradona das Leben des Musikers Florian Weber begleitet

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    Aus seinem Buch „Maradona Mio“ las Florian Weber (rechts) im San-Depot in Aichach. Als musikalischen Unterstützer hatte der Sportfreunde-Stiller-Drummer seinen Bruder und Jazzsaxofonisten Jörg Weber mitgebracht.
    Aus seinem Buch „Maradona Mio“ las Florian Weber (rechts) im San-Depot in Aichach. Als musikalischen Unterstützer hatte der Sportfreunde-Stiller-Drummer seinen Bruder und Jazzsaxofonisten Jörg Weber mitgebracht. Foto: Manfred Zeiselmair

    Passend zur Fußball-Europameisterschaft bot das Kulturbüro der Stadt Aichach im Rahmen seiner sommerlichen Kultur-Veranstaltungen eine besondere musikalische Lesung an. Florian Weber kam dazu ins Aichacher San-Depot ein. Der bekennende Fußball-Fanatiker und Berufsmusiker stellte dort sein neues Buch „Maradona Mio – Mein Leben mit dem Besten“ vor.

    Für alle, die Florian Weber nicht kennen: Der gebürtige Schrobenhausener ist Schlagzeuger, Liederschreiber und Mitsänger der Sportfreunde Stiller. Das sind die „Sommermärchen-Musikanten“ mit dem WM-Hit 2006: „54, 74, 90, 2006“. Und diesen Song wiederum hat Florian Weber geschrieben. Weber behauptet sogar, Maradona habe ihn damals zu dieser Hymne inspiriert. „Diego guckte mir beim Schreiben über die Schultern“, erzählt Weber im Laufe des Abends und ergänzt: „Sein Bild hing an der Wand hinter mir“.

    Bei der Lesung in Aichach hat Weber musikalische Unterstützung

    Nach Aichach hat Florian Weber nicht nur seine Maradona-Geschichten mitgebracht. Auf der Bühnen-Couch im San-Depot nimmt auch – als musikalische Unterstützung – dessen Bruder Jörg Platz. Der Diplom-Saxofonist untermalt einen Teil der vorgetragenen Texte mit sanften, geradezu sphärischen Klängen. Zwischendurch gibt's drei gemeinsame Songs, bei denen Florian Weber beweist, dass er auch das Gitarrenspiel ausgezeichnet beherrscht. Zum musikalischen Höhepunkt wird der Sportfreunde-Song „Tu nur das, was Dein Herz Dir sagt“, bei dem die Brüder bestens harmonieren und Jörg am Saxofon über sich hinaus wächst.

    Im Mittelpunkt des Abends aber stehen Tobias Webers Geschichten über sein Idol Diego Armando Maradona, den berühmten argentinischen „Fußballgott, den besten Fußballer aller Zeiten“, zumindest sieht das der Vortragende so. Weber erzählt mit einer – im Fußballer-Jargon würde man sagen – spielerischen Leichtfüßigkeit. Die Lebendigkeit seiner Erzählungen, insbesondere bei wörtlichen Reden oder Auszügen aus argentinischen Fan-Gesängen, sorgt für viele Lach-Unterbrechungen. Die humorvoll vorgetragenen Anekdoten sind voller Gestik, Mimik und Emotionen.

    Wie ein Tätowierer Weber vor der „38“ bewahrt

    Florian Weber erzählt von seiner eigenen Fußballerzeit als Jugendlicher und wie er seinem Fußball-Idol im Laufe der Jahre immer näher gekommen sei. Auch wenn er den „Fußballgott“ nie persönlich getroffen, sondern nur einmal im Stadion aus der Ferne gesehen habe. Die Verehrung ging laut Webers Erzählungen damals sogar so weit, dass er sich als Jugendlicher von einem Tätowierer die Nummer „10“ auf den Rücken stechen lassen wollte. Dieser habe ablehnt, trotz Webers heftiger Einwände – schließlich sei der „Kunde doch König“. Die Begründung des Künstlers: Im Alter werde aus der faltigen „10“ womöglich schnell eine „38“ – und die wolle wohl kein Maradona-Fan. Das hatte Weber wohl überzeugt.

    Wenngleich sein Körper heute vielerlei Tattoos aufweist, habe er sich bislang weder die „10“ noch das Konterfei seines Idols auf einem Körperteil einstechen lassen, erklärt der gut aufgelegte Autor nach der Lesung bei einer Fragerunde. Auf die Frage nach seinen aktuellen deutschen Lieblings-Fußballern antwortet der bekennende 60er-Fan spontan: „Rüdiger, Wirtz und Musiala – die tragen uns ins Finale“. Und dann werde das alles entscheidende Tor wohl Verteidiger Schlotterbeck schießen, ist Weber überzeugt.

    „Maradona Mio“ ist nicht Webers erstes Buch

    Das Buch „Maradona Mio – Mein Leben mit dem Besten“ ist übrigens keine „Eintagsfliege“. Florian Weber hat bereits drei Romane veröffentlicht. Und die Kritiken dazu sind bislang gar nicht so schlecht ausgefallen – wenngleich sein Deutschlehrer „mehr überzeugt von meinen fußballerischen Qualitäten“ gewesen sei, wie Weber einräumt. Ein Großteil der rund 70 Besucher nahm am Ende ein handsigniertes Büchlein des Autors und Spoirtfreunde-Stiller-Drummers mit nach Hause. Schließlich ist „Maradona Mio“ ist nicht nur hörens-, sondern auch lesenswert.

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