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Aichach-Unterwittelsbach: Ausstellung im Aichacher Sisi-Schloss stellt zwei Powerfrauen gegenüber

Aichach-Unterwittelsbach

Ausstellung im Aichacher Sisi-Schloss stellt zwei Powerfrauen gegenüber

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    Auf einer Art Laufsteg sind im Sisi-Schloss in Unterwittelsbach Kleider von Kaiserin Elisabeth zu sehen. Im Hintergrund sind Gemälde der beiden Regentinnen.
    Auf einer Art Laufsteg sind im Sisi-Schloss in Unterwittelsbach Kleider von Kaiserin Elisabeth zu sehen. Im Hintergrund sind Gemälde der beiden Regentinnen. Foto: Gerlinde Drexler

    Um "Frauenpower im Hause Habsburg" geht es bei der neuen Sonderausstellung im Sisi-Schloss in Unterwittelsbach (Stadt Aichach). Zwei Regentinnen, die einerseits sehr unterschiedlich waren, andererseits aber jede auf ihre Art großen Einfluss auf das Frauenbild und die politische Entwicklung in ihrer Zeit hatten: Maria Theresia und Kaiserin Elisabeth trennten 100 Jahre, und beide prägten die Habsburger Monarchie. Die Ausstellung stellt die Leben der beiden gegenüber. Auf einem „Laufsteg“ sind außerdem einige von Sisis Kleidern zu sehen.

    Maria Theresia führte unter anderem die Schulpflicht ein und startete die erste Volkszählung. Die Regentin gilt als eine der wichtigsten Reformerinnen der österreichischen Geschichte.
    Maria Theresia führte unter anderem die Schulpflicht ein und startete die erste Volkszählung. Die Regentin gilt als eine der wichtigsten Reformerinnen der österreichischen Geschichte. Foto: Gerlinde Drexler

    Die Lebenswelten, in denen die beiden Regentinnen aufwuchsen, könnten unterschiedlicher nicht sein: Sisis Kindheit und Jugend waren unbeschwert. Sie verbrachte sie vor allem in München sowie in den familieneigenen Schlössern am Tegernsee, in Possenhofen oder Unterwittelsbach. Maria Theresia, das zweite Kind von Kaiser Karl VI. und seiner Frau, kannte das strenge höfische Leben von klein auf. In der Wiener Hofburg und Schloss Schönbrunn wurde sie zur politischen Verantwortung erzogen.

    Die Aichacher Ausstellung zeigt die Parallelen zwischen den Regentinnen

    Maria Theresia, die erste Frau auf dem Habsburger Thron, war eine Herrscherin, die im Barock den Spagat zwischen Lebensfreude und politischer Klugheit zu schaffen hatte. Sisi musste als junge Kaiserin in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das strenge Korsett des höfischen Zeremoniells ertragen. Gleichzeitig nahm sie aber großen Einfluss auf die politischen Geschicke.

    Eine große Tafel informiert über die Verwandtschaftsverhältnisse von Maria Theresia und Kaiserin Sisi.
    Eine große Tafel informiert über die Verwandtschaftsverhältnisse von Maria Theresia und Kaiserin Sisi. Foto: Gerlinde Drexler

    Mit der Genealogie, also der Herkunft und den Verwandtschaftsverhältnissen der beiden Frauen befasst sich ein Raum. In Bereichen wie Heirat und Familie oder Politik bekommen Besucher einen Eindruck von den Parallelen und Unterschieden der beiden Regentinnen.

    Gemeinsam hatten beide die Lebenslust, die Neugier auf die Vielfältigkeit der Welt und den Sinn für das Schöne. Unter anderem ist das Kaiserservice aus der Manufaktur Thun Klösterle zu sehen, das eigens für Kaiserin Sisi angefertigt wurde.

    22. Sonderausstellung im Sisi-Schloss in Unterwittelsbach

    Kastellanin Brigitte Neumaier steckte wieder enorm viel Herzblut in die Ausstellung. Schon seit rund drei Jahren verfolge sie die Idee einer Ausstellung mit Elisabeth und Maria Theresia, sagte sie bei der Eröffnung, die im kleinsten Kreis stattfand. Ihr Gedanke: "Diese beiden Damen müsste man mal gegenüberstellen." Sie könnten "unterschiedlicher nicht sein", und trotzdem gebe es Parallelen.

    Bei der Eröffnung der Ausstellung im kleinsten Kreis waren dabei: (von links) Tanja Jung, Ullrich Styra, Brigitte Neumaier, Helmut Beck, Klaus Habermann und Götz Beck.
    Bei der Eröffnung der Ausstellung im kleinsten Kreis waren dabei: (von links) Tanja Jung, Ullrich Styra, Brigitte Neumaier, Helmut Beck, Klaus Habermann und Götz Beck. Foto: Gerlinde Drexler

    Die Exponate der Sonderausstellung stammen wieder von Pater Gerfried aus dem Lavanttal in Kärnten. Umgesetzt hat die Ausstellung erneut der Deko- und Designfachmann Ullrich Styra.

    Es ist inzwischen die 22. Sonderausstellung im Sisi-Schloss. Das Thema der ersten Sonderausstellung im Jahr 2000 war "Die Schlösser der Kaiserin". Seitdem hätten insgesamt rund 245.000 Besucher die Ausstellungen besucht, sagte Bürgermeister Klaus Habermann. Sogar im vergangenen Jahr, wo wegen Corona die Sonderausstellung erst später begann und eine Woche früher schließen musste, waren es weit über 11.000 Besucher.

    Das Elisabeth-Denkmal in Wien ziert eine der Wände in einem Ausstellungsraum.
    Das Elisabeth-Denkmal in Wien ziert eine der Wände in einem Ausstellungsraum. Foto: Gerlinde Drexler

    Heuer solle "ein herausragendes Ausstellungsjahr" werden, so der Bürgermeister. Er verwies auch auf die Folgeausstellung der Bayerischen Landesausstellung 2020 ab 19. Juni im Feuerhaus, dem alten Feuerwehrhaus an der Martinstraße, mit dem Titel "Stadt im Wandel – vom Mittelalter zur Smart City". Partner sind dort nicht nur wieder das Haus der Bayerischen Geschichte und der Energieversorger LEW. Auch der Bayerische Rundfunk ist seit ein paar Tagen dabei. "Ein Ritterschlag für uns", sagte Habermann stolz.

    Regio Augsburg fördert die Marke Wittelsbacher Land

    Götz Beck von der Regio Augsburg lobte die Kontinuität, mit der die Stadt das Thema umsetze. Auch die Regio Augsburg will versuchen, die Marke Wittelsbacher Land national und international voranzubringen. Geplant ist laut Beck ein neuer Flyer sowie eine eigene Internetseite, auf der alles rund um die Sisi-Straße zusammengefasst und in einen internationalen Kontext gebracht wird.

    Dieses Bild zeigt Maria Theresia, die erste Frau auf dem Habsburger Thorn, als junge Frau.
    Dieses Bild zeigt Maria Theresia, die erste Frau auf dem Habsburger Thorn, als junge Frau. Foto: Gerlinde Drexler

    Bürgermeister Klaus Habermann ergänzte, im Laufe des Sommers solle eine eigene Internetseite zum Sisi-Schloss umgesetzt werden.

    Neues Aichacher Kulturticket für das Sisi-Schloss und weitere Ausstellungen

    Er hofft, dass die Ausstellung so bald wie möglich für Besucher öffnen kann. Der eigentliche Start am Samstag, 8. Mai, musste aufgrund der Inzidenzwerte verschoben werden. Sinkt der Wert fünf Tage in Folge unter 100, darf die Ausstellung ab dem übernächsten Tag mit Terminvereinbarung besucht werden. Neu ist das Aichacher Kulturticket. Es gilt das ganze Jahr sowohl für das Sisi-Schloss als auch für das Stadtmuseum und das Wittelsbacher Museum in Aichach sowie die Ausstellung im Feuerhaus.

    Die Ausstellung "Elisabeth und Maria Theresia. Frauenpower im Hause Habsburg" dauert bis 31. Oktober. Geöffnet ist sie Dienstag bis Freitag von 10 bis 17 Uhr sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr.

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