„Schöner aus Gebenhofen“ oder „Hügelsharter Gravensteiner“ - so heißen zwei der Apfelbäume, die im Rahmen einer Baumpflanzaktion am Mittwoch auf einer Streuobstwiese nahe dem Aichacher Stadtteil Untergriesbach gepflanzt wurden. Tatkräftig Hand angelegt haben dabei die Kaminkehrer aus den 13 Kehrbezirken im Landkreis. Die Aktion war Teil der Zusammenarbeit zwischen den Kaminkehrern und der Fachstelle für Klimaschutz im Landratsamt zum sogenannten Energienutzungsplan.
Dieser digitale Energienutzungsplan war Ende Februar fertiggestellt worden. Er ist die Basis für die Planung der zukünftigen Energieversorgung des Wittelsbacher Landes. Er zeigt, welche Energiequellen im Landkreis zur Wärmegewinnung genutzt werden. Einen wichtigen Beitrag zur Erfassung der Ist-Daten leisteten die Kaminkehrer. Landrat Klaus Metzger sagte: „Ohne sie wäre eine Bilanzierung und eine Abschätzung der Potenziale zum Beispiel für Nahwärmeversorgung in einem Flächenlandkreis mit mehr als 75 Prozent an Ein- und Zweifamilienhäusern nicht möglich gewesen.“
Kaminkehrer pflanzten vor zehn Jahren "Kaminkehrerwald" bei Untergriesbach
Es war nicht das erste Mal, dass die Kaminkehrer diese Zusatzaufgabe übernahmen. Bereits bei der Erstellung des regionalen Klimaschutzkonzeptes im Jahr 2011 und der Energie- und CO2-Bilanz im Jahr 2018 brachten sie sich ein. Zusammen mit der Fachstelle für Klimaschutz pflanzten sie vor zehn Jahren bei Untergriesbach den sogenannten „Kaminkehrerwald“. Vor drei Jahren gab es die gemeinsame Aktion „Heizen mit Holz“.
Und heuer nun die Obstbaumpflanzaktion: Dabei wurden 15 regionaltypische Apfel- und Birnbäume auf einer Wiese eingepflanzt. Die Schornsteinfeger mit Kaminkehrer-Obmann Robert Mörmann und Erwin Kastenmayer, Innungsobermeister für Schwaben, wollen mit der Aktion den Erhalt alter regionaltypischer Obstsorten unterstützen. Die Bäume stammen aus dem Bestand des Projektes „Streuobstwiesen“ von Manuela Riepold, Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege am Landratsamt.
Bis die Bäume bei Untergriesbach Früchte tragen, wird es noch Jahre dauern
Bis die Bäume erste Früchte tragen, werde es noch ein paar Jahre dauern, sagte Angela Rieblinger vom Landschaftspflegeverband. Sie unterstützte die Kaminkehrergilde zusammen mit Revierförster Ralf Lojewski bei der Pflanzaktion. Die Betreuung und Pflege der Bäume übernimmt die Familie Kreppold aus dem Aichacher Stadtteil Wilpersberg, die die Fläche gepachtet hat.