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Aichach-Untergriesbach: Gasthaus Wagner bleibt doch in Familienhand

Aichach-Untergriesbach

Gasthaus Wagner in Untergriesbach bleibt doch in Familienhand

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    Die Familie Wagner gibt zum Jahresende den Betrieb des Gasthofs Wagner im Aichacher Stadtteil Untergriesbach doch nicht auf. Die Familientradition - 125 Jahre in fünfter  Generation - geht damit weiter.
    Die Familie Wagner gibt zum Jahresende den Betrieb des Gasthofs Wagner im Aichacher Stadtteil Untergriesbach doch nicht auf. Die Familientradition - 125 Jahre in fünfter Generation - geht damit weiter. Foto: Erich Echter

    Aus der Aichacher Geschäftswelt und Gastronomie gab es zuletzt ja mehrere schlechte Nachrichten. Über diese gute werden sich sicherlich viele Menschen aus Stadt und Umland freuen. Der Gasthof Wagner im Stadtteil Untergriesbach macht nicht nur weiter, er bleibt auch - wie in den vergangenen 125 Jahren - in Familienhand. 

    Der Gasthof ist eine Institution in der Stadt, und Gäste kommen aus der ganzen "Mai"-Region - bis aus München, Augsburg und Ingolstadt. Im Landkreis Aichach-Friedberg zählt der Betrieb zu den größten Gastronomien. Viele Paare haben im Saal ihre Hochzeit gefeiert. Menschen treffen sich dort bei Familienfesten, Tanzbällen, Schulabschlussfeiern, Firmen- und Vereinsveranstaltungen. Mitte des Jahres kündigte Kaspar Wagner an, dass er zum Jahresende definitiv schließen will und auf der Suche nach einem Pächter sei. Die Entscheidung hatte weniger mit Personalsorgen oder finanziellen Problemen nach der Coronapandemie zu tun, wie von vielen Gastronomen derzeit zu hören ist. Wagner verwies auf familieninterne Gründe.

    Gerdi Wagner war der Mittelpunkt des Betriebs in Untergriesbach

    Jetzt macht die Wirtsfamilie nach einem schweren Schicksalsschlag doch weiter. Im Oktober starb Gerdi Wagner im Alter von nur 52 Jahren an einer schweren Krankheit. Seine Frau sei der Mittelpunkt des Betriebs gewesen, sagt Kaspar Wagner: "Sie hat den Gasthof über 25 Jahre geprägt." Jetzt weiterzumachen, sei ganz bestimmt in ihrem Sinne, ist sich der Gastwirt sicher, der jetzt zusammen mit seiner Schwester den Betrieb führt. Dieses Jahr sei für seine Familie und Umfeld furchtbar gewesen und sei es immer noch, "aber jetzt schauen wir auch nach vorn auf 2024". 

    Im nächsten Jahr soll es wieder Kontinuität bei den Öffnungszeiten geben

    Es hätte zwar zahlreiche und auch gute Bewerber als Pächter gegeben, sagt Wagner: Aber letztlich habe es bei keinem Interessenten komplett gepasst. Das habe auch mit der Größe der Wirtschaft und dem angeschlossenen Hotelbetrieb zu tun. In diesem Jahr waren die Öffnungszeiten, bedingt durch die familiäre Situation, sehr eingeschränkt. Nach einer Pause über den Jahreswechsel vom 27. Dezember bis zum 11. Januar soll aber wieder Kontinuität hineinkommen, so der 55-Jährige. 

    Kaspar Wagner in der Küche seines Gasthofs im Aichacher Stadtteil Untergriesbach.
    Kaspar Wagner in der Küche seines Gasthofs im Aichacher Stadtteil Untergriesbach. Foto: Marlene Weyerer

    Zunächst ist das Gasthaus nur am Freitagabend, Samstagabend und Sonntagmittag geöffnet. Ab dem Frühjahr will Wagner auch wieder am Donnerstag- und Sonntagabend aufmachen. Dazu brauche er aber wieder mehr Personal. Der Stamm hat sich in diesem turbulenten Jahr durch die Unsicherheit über die Zukunft von 52 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf 26 halbiert. Personal zu finden, sei in der heutigen Zeit nicht einfach, ist sich der Gastronom bewusst. Er wolle aber alles dransetzen, dass der Wirtschaftsbetrieb wieder in Schwung komme. Gleichzeitig bittet er die Gäste um Verständnis, wenn die Kapazitäten derzeit nicht wie früher gewohnt sein könnten. 

    Gasthof Wagner: Knödel und Spätzle werden noch selbst gemacht

    Wagners Familie betreibt den Gasthof in fünfter Generation. Das Haus ist für seine bodenständige, saisonale Küche mit Produkten aus der Region bekannt und geschätzt. In den vergangenen Jahren sind große Teile des Gastbereichs modernisiert und auf den neuesten Stand gebracht worden. Kaspar Wagner ist Kreisvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) und seit 2017 Mitglied im Verein der Wittelsbacher Spezialitäten-Wirte. Knödel und Spätzle werden hier nach wie vor selbst gemacht und nicht fertig zugekauft. Das Wirtshaus hat 400 Sitzplätze in mehreren Sälen und Stuben im Inneren und 200 im Freien sowie ein Hotel mit über 30 Zimmern und 55 Betten. Dazu kommt ein Catering-Service für Veranstaltungen außer Haus. Der soll noch weiter ausgebaut werden, kündigt Wagner an. 

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