Wo sollen in Aichach die großen Busse halten, wenn sie vom Stadtplatz verbannt werden? Für diese Frage scheint jetzt eine Lösung gefunden zu sein: Die nahe gelegenste Alternative an der Martinstraße hatte am Platz zu scheitern gedroht. Jetzt ist dort eine Lösung gefunden. Wie Bürgermeister Klaus Habermann am Dienstagabend im Bauausschuss des Aichacher Stadtrats berichtete, soll es dort ab Januar einen Probebetrieb geben.
Der Bereich beim Alten Feuerwehrhaus an der Martinstraße wäre die nächstgelegene Alternative für die Bushaltestellen am Stadtplatz. Das Staatliche Bauamt Augsburg als Baulastträger dieser Staatsstraße hatte bislang allerdings nur in Fahrtrichtung Norden am Feuerwehrhaus oder am Grünen Parkplatz eine Haltestelle für machbar gehalten. In Fahrtrichtung Süden sah das anders aus. Der Bereich am Badgäßchen war laut Bauamt ungeeignet, weil ein hoher Bordstein für einen barrierefreien Zustieg in den Bus fehlt. Nördlich und südlich davon sei der Gehweg zu schmal, hatte es bislang geheißen. Von Haltestellen nur in einer Fahrtrichtung hatte allerdings der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) abgeraten, weil sich das negativ auf die Akzeptanz bei den Fahrgästen auswirken könnte.
In einer Sondersitzung zu dem Thema Anfang April hatte Zweiter Bürgermeister Josef Dußmann (CSU) vorgeschlagen, zu prüfen, ob der Bushalt in Richtung Süden auf dem Spitalgrundstück eingerichtet werden kann. Das ist mittlerweile geschehen, wie Habermann berichtete. "Eine Bucht im Spitalgarten würden wir ausschließen", sagte er. Zum Einen befindet sich dort die Feuerwehr- und Rettungszufahrt zum Spital und es stehen in dem Bereich alte vitale Bäume.
Busse sollen auf der Straße halten
Allerdings, berichtete Habermann weiter, sei das Staatliche Bauamt jetzt doch damit einverstanden, wenn die Busse auf der Straße halten, so wie das in der Augsburger Straße der Fall ist. Von dieser Lösung hatte das Staatliche Bauamt bislang abgeraten, weil die Martinstraße eine wichtige Hauptverkehrsachse ist und deshalb ein Rückstau zu befürchten sei. Vorgesehen für diesen Bushalt ist nun der Bereich südlich des Badgäßchens, den Kristina Kolb-Djoka früher schon einmal vorgeschlagen hatte. Eine weitere Prüfung habe gezeigt, dass dort doch ausreichend Platz zur Verfügung steht, so Habermann. Allerdings habe der AVV darauf hingewiesen, dass der Bus dort auch mal bis zu drei Minuten stehen kann, wenn Fahrkarten verkauft werden oder mobilitätseingeschränkte Fahrgäste ein- oder aussteigen.
Ob der Bushalt dort funktioniert, soll nun ein Probebetrieb - zunächst ohne Umbaumaßnahmen - zeigen. Das wird nun dem AVV mitgeteilt, so Habermann. Danach soll die endgültige Entscheidung getroffen werden. Der Bürgermeister war zuversichtlich. "In der Augsburger Straße funktioniert das auch", sagte er.
Josef Dußmann freute sich über die gefundene Lösung. Auch Kristina Kolb-Djoka fand die wegen der Innenstadtnähe sehr positiv. Eine andere, im April diskutierte Lösung in der Schulstraße hätte dort zu mehr Verkehr geführt. In der Martinstraße würden nun auch nicht zusätzliche Anwohner und Anwohnerinnen belästigt, so die SPD-Fraktionsvorsitzende. Zufrieden mit dieser Lösung waren auch Marion Zott (Bündnis 90/Die Grünen) und Georg Robert Jung von der Freien Wählergemeinschaft (FWG). Jung wünschte sich "sanften Druck auf den AVV", damit aus dem Probebetrieb eine dauerhafte Lösung wird.
Nach der Sommerpause soll es um den Stadtplatz gehen
Kolb-Djoka wollte wissen, wie es jetzt - mit Blick auf die geplante Verkehrsberuhigung am Stadtplatz - weitergeht. Wie Habermann berichtete, wird derzeit eine Verkehrszählung vom Büro Modus Consult ausgewertet. Nach der Sommerpause soll der Planungsentwurf für den Ersatz des Brunnens am Oberen Stadtplatz vorliegen.