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Aichach: Sie brennt für ihren Beruf und ihre Schule: „Ich liebe die Lebendigkeit dieser Schule“

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Sie brennt für ihren Beruf und ihre Schule: „Ich liebe die Lebendigkeit dieser Schule“

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    Doris Emler-Gschoßmann leitet seit September die Ludwig-Steub-Grundschule Aichach.
    Doris Emler-Gschoßmann leitet seit September die Ludwig-Steub-Grundschule Aichach. Foto: Alice Lauria

    Doris Emler-Gschoßmann geht zielstrebig durch einen langen Flur der Ludwig-Steub-Grundschule Aichach. An der offenen Tür einer ersten Klasse bleibt sie stehen und beobachtet erfreut die Lehrkraft, die mit ihren Schützlingen bei Morgengymnastik in den Schultag startet.

    Die Rückkehr nach Aichach erfolgte auf eigenen Wunsch

    Lachend strahlt die neue Schulleiterin ihre Kollegin an: „Am liebsten würde ich gleich mitmachen“, sagt sie. Die 59-Jährige kam zum Beginn des laufenden Schuljahres als Rektorin an die Ludwig-Steub-Grundschule. Praktisch eine Rückkehr an ihre alte Wirkungsstätte, denn Emler-Gschoßmann fungierte dort bereits drei Jahre als Konrektorin, bis sie vor einem Jahr als Schulleiterin an die Meringer Grundschule an der Luitpoldstraße wechselte.

    Die Rückkehr nach Aichach erfolgte nun auf ihren Wunsch: „Mein Herz brennt für diese Schule.“ Das Jahr in Mering und ihre Erfahrungen dort seien wunderbar gewesen, wie sie sagt. Aichach ist für die Dasingerin auch logistisch leichter erreichbar als Mering. Auf die Frage, warum sie (wieder) hier ist, antwortet die Mutter dreier erwachsener Kinder im Gespräch mit unserer Redaktion mit einer Aufzählung der Vorzüge und für sie positiven Herausforderungen der viertgrößten Grundschule im Landkreis: „Viele Schüler, große Räume, viele willige, spontane und hilfsbereite Kolleginnen, viele Schüler mit Migrationshintergrund und wir sind eine Schule mit Inklusionsprinzip.“

    Emler-Gschoßmann sieht viele positive Herausforderungen

    Man merkt der Pädagogin mit PeKiP- (Prager-Eltern-Kind-Programm) und Montessori-Ausbildung an, dass es genau diese Herausforderungen einer großen Bildungsstätte sind, die sie inspirieren. „Die Schule in ihrer Wildheit und Echtheit gefällt mir.“ Unter den 362 Kindern sind mehrere Schülerinnen und Schüler mit Inklusionsbedarf, zum Teil mit Schulbegleitung und sehr anspruchsvollen Bedürfnissen.

    Auch und genau deswegen sieht die neue Rektorin ihre Einrichtung als eine Schule mit Vorbildcharakter. „Die Vielfältigkeit der Kinder fordert mich heraus, spontan und kreativ zu bleiben“, wie sie sagt. Für die Zukunft der Aichacher Grundschule hat die Dasingerin zahlreiche Ideen, welche sie allerdings nur gemeinsam mit dem Kollegium, das derzeit ausschließlich aus Lehrerinnen besteht, angehen möchte.

    Die neue Rektorin möchte Entscheidungen nur im Team treffen

    Teamwork ist Emler-Gschoßmann ein besonderes Anliegen, sowohl unter den Pädagoginnen als auch im Unterricht unter den Kindern. Ihr Wunsch wäre es, die Kinder wesentlich mehr nach ihren ganz persönlichen Fähigkeiten zu fördern. Passend dazu möchte sie auch die Lehrkräfte mehr nach ihren Neigungen einsetzen. Ihr Ziel sei es, eine schöne Schulgemeinschaft zu stärken, damit Kinder und Lehrkräfte gerne in dieses Gebäude kämen.

    Emler-Gschoßmann brennt für ihren Beruf, das zeigt sich sofort, wenn sie über die Schule, die Kinder und ihre Kolleginnen spricht. Dazu gehört auch, dass im Lehrerzimmer, zum runden Geburtstag einer Kollegin, wie selbstverständlich und sehr herzlich, ein kleines selbst gereimtes Gedicht mit passendem Ständchen von der Rektorin vorgetragen wird.

    Beim gemeinsamen Geburtstags-Kaffeekränzchen im Lehrerzimmer herrscht Wohlfühlatmosphäre: (von links)Alexandra Lange, Schulleiterin Doris Emler-Gschoßmann, Sandra Füchsle, Verwaltungsangestellte Margit Pettinger, Barbara Mayr und Konrektorin Simone Mühlhäuser.
    Beim gemeinsamen Geburtstags-Kaffeekränzchen im Lehrerzimmer herrscht Wohlfühlatmosphäre: (von links)Alexandra Lange, Schulleiterin Doris Emler-Gschoßmann, Sandra Füchsle, Verwaltungsangestellte Margit Pettinger, Barbara Mayr und Konrektorin Simone Mühlhäuser. Foto: Alice Lauria

    Selbst unterrichtet sie generell alle Fächer der Grundschule. Eine Mathematik-Arbeitsgemeinschaft und eine Lesestunde liegen ihr dabei besonders am Herzen: „Lesen ist für mich die Kernkompetenz, wenn man das kann, kann man sich viele Dinge schnell erschließen“, erklärt sie. Privat reist die Pädagogin gerne, dabei fährt sie auch mal mit dem Fahrrad über die Alpen. Sie spielt Querflöte und singt leidenschaftlich gerne.

    Montessori-Pädagogik ist der neuen Schulleitung nicht fremd

    Ein weiteres Hobby von ihr inspiriert Emler-Gschoßmann zu neuen Projekten an der Ludwig-Steub-Grundschule: Gesellschaftsspiele. „Ganz viele Kompetenzen sind bei Gesellschaftsspielen gefordert und werden gefördert“, schwärmt sie und spielt dabei gedanklich mit der Idee fester Gesellschaftsspiele-Stunden als Teil des Unterrichts. Unkonventionelle Ideen, die Bereitschaft Neues auszuprobieren und in ihren Ansichten aber auch ganz konkret für Offenheit und ein offenes Konzept zu sein, all das sind Punkte welche der neuen Rektorin am Herzen liegen. Einiges davon erinnert an die Montessoripädagogik aus ihrer Ausbildung.

    „Schule ist ein Lebensraum“ für sie, „nicht nur Arbeitsort, sondern auch Selbstverwirklichung.“ Die Dasingerin ist fest davon überzeugt, dass jemand, der sich selbst verwirklicht, viel weiterzugeben hat. Die Ludwig-Steub-Grundschule war während der vergangenen vier Schuljahre von Cornelia Zeman geleitet worden. Zeman wurde im Sommer, nach 26 Jahren Schulzugehörigkeit, feierlich in den Ruhestand verabschiedet.

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