Startseite
Icon Pfeil nach unten
Aichach
Icon Pfeil nach unten

Aichach: Polizei ermittelt gegen aggressive Jugendliche in Aichach

Aichach

Polizei ermittelt gegen aggressive Jugendliche in Aichach

    • |
    Die Aichacher Polizei ermittelt gegen gewaltbereite Jugendliche
    Die Aichacher Polizei ermittelt gegen gewaltbereite Jugendliche Foto: Alexander Kaya (Symbol)

    Sie haben feiernde Jugendliche attackiert, Erwachsene geschlagen und sie zeigen erst recht keinen Respekt vor der Polizei. Immer wieder fällt seit einigen Monaten in Aichach eine Gruppe Jugendlicher negativ auf. Vier handfeste Attacken in unterschiedlicher Besetzung sind inzwischen aktenkundig. Besonders übel war der Angriff gegen einen 56-jährigen Mann, dem sie unter anderem gegen den Kopf traten. Die Polizei hat die Jugendlichen schon länger im Visier.

    Bereits im vergangenen Jahr wurde sie auf die Jugendlichen aufmerksam. Es handelt sich nicht um eine feste Gruppe, sondern um einige Jugendliche, die sich kennen und in verschiedenen Zusammensetzungen unterwegs sind. Etwa fünf gehörten zum harten Kern, berichtet der Leiter der Polizeiinspektion Aichach, Erich Weberstetter. Dass Zusammenhänge bestehen, war der Polizei schon länger klar. Anfang Juni meldete die Inspektion, dass eine Gruppe an den vier unterschiedlichen Taten beteiligt war. Gegen sechs Jugendliche wird laut Weberstetter ermittelt, vor allem wegen gefährlicher Körperverletzung. In einem Fall sind die Ermittlungen abgeschlossen. Das Ergebnis wurde an die Staatsanwaltschaft Augsburg weitergeleitet.

    Jugendliche prügeln in Aichach einen Mann, weil er sich beschwert

    Dabei handelt es sich um ein besonders krasses Beispiel für das Aggressionspotenzial der jungen Leute: Am 15. Mai prügelten Jugendliche im Park an der Paar unweit der Flurstraße einen 56-jährigen Mann, traten gegen seinen Kopf und verletzten ihn. Der nichtige Anlass: Das Opfer und seine Frau wollten ursprünglich nur, dass sich die drei Jugendlichen ruhiger verhalten. Die Ermittlungen haben laut Weberstetter ergeben, dass zwei von ihnen zugeschlagen haben. Es handle sich um einen 17- und einen 18-Jährigen. Zwei Männer aus Aichach kamen dem Opfer damals zu Hilfe. Die Jugendlichen machten sich daraufhin vom Acker. Doch die Männer „begleiteten“ sie, bis die Polizei eintraf und sie dingfest machte.

    Die beiden Burschen waren der Polizei zu dem Zeitpunkt schon bekannt. Einer war laut Weberstetter an der Attacke im vergangenen November unweit des Aichacher Jugendzentrums beteiligt. In der Nacht zu Allerheiligen hatten er und weitere Kumpane eine private Geburtstagsfeier von jungen Leuten gestört. Ergebnis: Zwei jugendliche Geburtstagsgäste erlitten Verletzungen ebenso wie zwei Polizeibeamte, die eingegriffen hatten.

    Auch die beiden anderen Vorfälle, die sich auf dem Hit-Parkplatz abspielten, zeugen von hohem Aggressionspotenzial. Am 7. Mai schlugen ein 17- und ein 22-Jähriger einen 53-Jährigen nieder, weil er sich über den Lärm der Gruppe beklagt hatte. Am 21. Mai gerieten zwei Gruppen von Jugendlichen aneinander. Die Ermittlungen der Polizei wegen gefährlicher Körperverletzung konzentrieren sich hier auf zwei 17-jährige Burschen.

    Aichachs Polizei-Chef spricht von "Intensivtätern"

    Mit Prävention oder Sozialarbeit ist bei diesen Jugendlichen nicht mehr viel zu machen. Zu dieser Ansicht ist PI-Chef Weberstetter inzwischen gelangt. Haben die Corona-Beschränkungen die Aggressivität der Jugendlichen gesteigert? Weberstetter hält das zwar für möglich, genauso aber sieht er einen Einfluss von Drogen und Alkohol. Auch der Vorwurf Drogenhandel steht im Raum.

    Der Polizei ist bekannt, dass die Jugendlichen auch in der Bevölkerung Anstoß erregen. Weberstetter versichert: „Wir haben die alle im Blick.“ Er geht davon aus, dass die Jugendlichen bestraft würden. In einem einmaligen Fall komme einer vermutlich noch mit Sozialstunden davon, Intensivtäter aber müssten mit Haftstrafen rechnen. Und ein paar seien „erheblich vorbelastet“.

    Lesen Sie dazu auch:

    Wir wollen wissen, was Sie denken: Die Augsburger Allgemeine arbeitet daher mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Was es mit den repräsentativen Umfragen auf sich hat und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden