Mehr als 40 Oberbernbacherinnen und Oberbernbacher kamen zu einer Diskussionsveranstaltung der Grünen ins Sportheim, um sich über die Änderungen und Auswirkungen der Reform des Straßenverkehrsrechts zu informieren, heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen. Die Stadträte Josef Stadlmaier und Marion Zott erklärten zusammen mit Klaus Thoma, Fachanwalt für Verkehrsrecht, welche neuen Gestaltungsmöglichkeiten sie dadurch für die Stadt Aichach und die Ortsteile sehen.
Durch die Änderung haben Städte und Gemeinden größeren Spielraum bei der Verkehrsplanung. Die Grünen erwarten, dass in Zukunft erheblich mehr Tempo-30-Zonen entstehen, wie es sie zum Beispiel in Ecknach, Unterwittelsbach oder Aichach-Nord gebe. Diese könnten nun auch in Gebieten ausgewiesen werden, die nicht als Unfallschwerpunkt gelten. Neu sei außerdem, dass Kommunen ein Antragsrecht gegenüber der Straßenverkehrsbehörde haben. Sie haben einen Rechtsanspruch auf sachliche Prüfung und können gegen ablehnende Bescheide klagen, heißt es in der Pressemitteilung.
SCO ist wegen der Verkehrssituation am Sportplatz beunruhigt
Mittelpunkt des Abends war aber, Oberbernbacherinnen und Oberbernbacher mit ihren Anliegen zu hören. Erasmus Großmann, Vorsitzender des SCO, sagte: „Das Zusammenspiel von Querungshilfe am Sportplatz, das Ende des Radweges und das versetzte Ortsschild beunruhigt den Verein. Hier sollte unbedingt nachgebessert werden! Es fehlen Schilder und Markierungen.“
Gleich mehrere Anwohner und Anwohnerinnen der Ziegeleistraße beklagten sich über den immer gewaltigeren Schwerlastverkehr, dem nur schmale, niedrig gehaltene Fußwege gegenüberstehen. Diese seien zudem oft zugeparkt. Für Kinder sei das äußerst gefährlich. Anwohnerinnen der Jahreszeitenstraßen wiesen auf die Enge und trotzdem zu schnell fahrende Autos hin. Jochen Ostermayer, Kommandant der Feuerwehr Oberbernbach, bestätigte: „Auch die Feuerwehr hat mit den engen Straßen und dem Parkverhalten ihre Probleme, durchzukommen.“
Radfahrer finden die Situation in Oberbernbach problematisch
Für Fahrradfahrer sei die Situation in Oberbernbach besonders problematisch, hieß es, vor allem wegen der stark befahrenen Maria-Eich- und Hauptstraße. Für einen „Verkehrs-Smiley“ würde es mehrere Standorte geben. Die Vorschläge dafür leitet Marion Zott an die Aichacher Verkehrsbehörde weiter, so die Pressemitteilung. Enttäuscht zeigten sich einige laut Pressemitteilung, weil sie schon öfter Verkehrsprobleme angesprochen hätten und nichts passiert sei. Vor über 20 Jahren habe es eine Unterschriftensammlung für Tempo 30 in der Teichstraße gegeben, an der Kindergarten, Spielplatz und Bushaltestelle liegen. Diese sei damals dem Bürgermeister übergeben worden.
Anwalt Klaus Thoma stellte fest: „An der baulichen Situation in Oberbernbach ist leider nichts zu ändern, da ist eine mögliche Geschwindigkeitsbegrenzung das Mittel der Wahl und die ist durch diese Reform sogar auf überörtlichen Straßen denkbar.“ Um mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, soll eine Initiative in Oberbernbach gegründet werden. Außerdem wurde an diesem Abend eine WhatsApp-Gruppe für Oberbernbach ins Leben gerufen. Ansprechpartner hierfür ist Josef Stadlmaier. (AZ)
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