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Foto: Evelin Grauer
Foto: Evelin Grauer

Alexander Rusch ist Geschäftsführer der Kino-Gruppe Rusch aus Aichach. Er hat einen persönlichen Favoriten bei der Oscar-Verleihung.

Region Augsburg
10.03.2023

So schaut Kinobetreiber Rusch auf die große Oscar-Nacht

Von Evelin Grauer

Alexander Rusch gibt seinen Tipp für die Oscars ab und erzählt, wie es dem Kino 2023 geht. Die Rusch-Gruppe betreibt die Multiplexe in Aichach, Meitingen und Königsbrunn.

Die wohl begehrtesten Filmpreise der Welt werden in der Nacht von Sonntag auf Montag in Los Angeles vergeben. Alexander Rusch hat einen klaren Oscar-Favoriten, auch wenn dabei vielleicht eher der Wunsch Vater des Gedankens ist. Der 40-Jährige ist Geschäftsführer der Kino-Gruppe Rusch aus Aichach, die neun Multiplex-Kinos überwiegend in Bayern betreibt, darunter die Cineplexe in Meitingen und Königsbrunn (Kreis Augsburg) sowie Aichach. Rusch würde es dem Film "Top Gun: Maverick" mit Tom Cruise gönnen. Die erfolgreiche Fortsetzung des Kinohits von 1986 um einen US-Kampfpiloten ist für Rusch großes Kino. Der Unternehmer verrät auch, auf was sich die Kino-Fans 2023 freuen können.

Mit Blick auf die Oscar-Nacht gefällt Rusch, dass unter den Nominierten der Kategorie "Bester Film" auch mehrere Blockbuster sind, vor allem der größte aktuelle Zuschauermagnet "Avatar: The Way of Water". Dieser hat Platz drei der umsatzstärksten Filme aller Zeiten erklommen. Spitzenreiter in dieser Liste ist der erste Teil der Avatar-Saga "Aufbruch nach Pandora" von 2009, gefolgt vom Fantasy-Abenteuer "Avengers: Endgame" von 2019. Rusch ist der Meinung: "Nur wenn etwas groß ist und Geld verdient, muss es ja nicht schlecht sein."

Was erreicht der deutsche Beitrag bei den Oscars?

In der Königskategorie "Bester Film" ist diesmal auch ein deutscher Streifen nominiert. Regisseur Edward Berger hat im Auftrag von Netflix das Weltkriegsdrama "Im Westen nichts Neues" inszeniert. Nach der Buchvorlage von Erich Maria Remarque von 1929 schildert der Film das Grauen des Ersten Weltkriegs aus Sicht eines jungen Soldaten. "Das wäre natürlich total krass, wenn dieser Film den Oscar holen würde", sagt Rusch. Er glaubt aber eher, dass der deutsche Beitrag in der Kategorie "Bester internationaler Film" Chancen hat. 

Filme, die bei den Oscars gewinnen, werden danach auch in den Kinos der Region häufiger nachgefragt. "Jeder Film bekommt dadurch einen Aufschwung. Bei kleineren Filmen werden viele Menschen oft erst auf diesen aufmerksam", so Rusch. Der Großteil der zehn nominierten Filme läuft oder lief bereits in den Rusch-Kinos. Diesen Donnerstag kamen "Die Fabelmans" dazu, ein teilweise autobiografisches Werk von Steven Spielberg. Der vermeintliche Oscar-Favorit "Everything Everywhere All at Once", eine Science-Fiction-Komödie um eine chinesische Waschsalonbesitzerin, war schon vor knapp einem Jahr zu sehen. Vielleicht kehrt er nach der Verleihung in die örtlichen Kinos zurück. 

Weniger Kino-Besucher als vor Corona

Alexander Rusch geht davon aus, dass sich die Kino-Branche in diesem Jahr weiter vom Corona-Einbruch erholt. Im Vergleich zum letzten Vor-Corona-Jahr 2019 gingen 2022 noch 25 bis 30 Prozent weniger Menschen in die Kinos. In diesem Jahr soll mindestens wieder 80 Prozent der Besucherzahl aus 2019 erreicht werden. Das wären in ganz Deutschland etwa 90 Millionen Menschen. Rusch, der einer von drei Botschaftern des Hauptverbands Deutscher Filmtheater in Bayern ist, glaubt, dass das Publikum den Kinobesuch nach Corona wieder mehr schätzt - und auch mehr Geld dafür ausgibt. 

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2024 hofft Rusch auf einen noch deutlicheren Aufschwung, denn für das nächste Jahr seien noch stärkere Filme angekündigt. Zwar gehen seinen Angaben nach auch im laufenden Jahr gute Filme an den Start, aber in den unterschiedlichsten Genres. Der Kinobetreiber schätzt, dass "Der Super Mario Bros. Film" am meisten Zuschauer anlocken wird. Immerhin sei Super Mario das erfolgreichste Videospiel aller Zeiten und präge seine Fans seit 1985. 

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Foto: Evelin Grauer
Foto: Evelin Grauer

Alexander Rusch glaubt, dass "Der Super Mario Bros. Film" 2023 das größte Publikum anlocken wird.

Auch auf "Arielle, die Meerjungfrau", die diesmal von einer dunkelhäutigen Schauspielerin dargestellt wird, setzen die Kinos. Im Sommer startet der neue Teil der Eberhofer-Reihe "Rehragout-Rendezvous". Die Verfilmungen der Rita-Falk-Krimis kommen vor allem in Aichach bestens an. "Wahrscheinlich wegen der Nähe zu Oberbayern. In Aichach läuft der Eberhofer genauso gut wie Avatar", so Rusch. Mit "Mission Impossible 7", "Guardians Of The Galaxy 3" und "Fast & Furious 10" werden weitere erfolgreiche Reihen fortgesetzt oder beendet. 

Königsbrunn und Meitingen feiern 25-jähriges Bestehen

Das Königsbrunner Multiplex ist derzeit wegen der Neugestaltung des Foyers komplett geschlossen, soll aber voraussichtlich am Sonntag, 19. März, wieder öffnen. Kurz darauf soll mit einer fünftägigen Sparaktion das 25-jährige Bestehen des Kinos gefeiert werden. Wie in Aichach ist auch in Königsbrunn im Sommer wieder ein Freiluftkino geplant. In Meitingen wird am Freitag, 17. März, das Fünfjährige des Kino-Neubaus gefeiert. Die in der Pandemie-Zwangspause begonnenen Optimierungen bei der Bestuhlung und der Ton- und Lichttechnik gehen auch in diesem Jahr weiter.

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