Die Ludwig-Steub-Grundschule in Aichach-Mitte bekommt für die Mittagsbetreuung ein eigenes Gebäude. Die Pläne für den Erweiterungsbau stellte im Stadtrat Architekt Christian Moosbichler vor, der auch schon eine Machbarkeitsstudie für das Projekt erstellt hatte. Die Pläne kamen zum größten Teil gut an.
Den Favoriten aus der Machbarkeitsstudie hat das Architekturbüro Moosbichler Architekten aus Augsburg zur Eingabeplanung ausgearbeitet: einen frei stehenden, langgestreckten, eingeschossigen Neubau südlich von Schule und Turnhalle. 175 Kinder sollen dort in zwei Schichten essen. Im Gebäude sind neben Personal-, Sanitär- und Technikräumen wie der Lüftungszentrale drei Gruppenräume, zwei Speisesäle, eine Küche und eine reine Ausgabeküche vorgesehen. Nach Süden zum Garten hin sind große Fensterfronten und Terrassen geplant.
Lob vom Baufachmann im Aichacher Stadtrat
Moosbichlers Planung sieht eine Mischbauweise aus Ziegeln mit einer Wärmedämmschicht und einer hinterlüfteten Holzfassade vor. Das rund 1,60 Meter überstehende Dach soll aus Beton gefertigt werden und sowohl sommerlichen Wärmeschutz bieten, als auch eine später vielleicht notwendige Aufstockung für eine Erweiterung möglich machen. Auf das extensiv begrünte Dach soll eine rund 100 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage kommen.
Im Stadtrat kam die Planung gut an. Baufachmann Georg Robert Jung (FWG) lobte: „Viel besser kann es an diesem Standort nicht lösen.“ Magdalena Federlin (Grüne) hätte allerdings Holzbauweise bevorzugt. Moosbichler hielt dem entgegen, dann werde es 15 bis 20 Prozent teurer. Die vorgesehene Bauweise sei auch „hybrid“, gab er zu bedenken. Beim Rohbau könnten bei der Ausschreibung regionale Firmen zum Zug kommen, was einen kleinen Bieterkreis und kurze Wege bedeute. Erol Duman (BZA) hätte aus Kostengründen gern auf die Holzfassade verzichtet. Da widersprach Jung: Bedenke man den dann wiederkehrend nötigen Anstrich, sei eine Lärchenholzfassade kostenneutral. Kosten sparen wünschte er sich bei den Außenlagen, für die sich wiederum Architekt Moosbichler „ein bisschen Liebe“ wünschte.
Aichach investiert rund 2,9 Millionen Euro
Die Kosten für das Gebäude mit rund 620 Quadratmetern Grundfläche belaufen sich laut Bauamtsleiterin Carola Küspert nach einer Schätzung auf circa 2,1 Millionen Euro nur für das Bauwerk und insgesamt auf rund 2,9 Millionen Euro. Da ist die Möblierung noch nicht enthalten. Die Stadt rechnet mit Fördermitteln von rund 830.000 Euro nach dem Finanzausgleichsgesetz und hofft auf weitere 684.000 Euro nach einer Sonderrichtlinie für Ganztags-Betreuungsplätze, zusammen also rund 1,5 Millionen Euro. Für letztere muss das Gebäude allerdings bis Ende 2027 fertig sein. Küspert war zuversichtlich: „Das dürften wir schaffen.“
Als Nächstes werden die folgenden Architekten- und Fachplanerleistungen von der Genehmigungsplanung bis zur Abnahme ausgeschrieben, der Zuschussantrag und der Bauantrag gestellt. Damit war der Stadtrat mit 26:1 bis auf Erol Duman einverstanden. Mit der Genehmigung durch die Regierung von Schwaben rechnet Küspert im Frühjahr 2025. Anschließend könnten die Gewerke ausgeschrieben werden. Küspert hält einen Baubeginn im Herbst 2025 für realistisch. Fertig sein könnte der Bau dann zum Beginn des Schuljahres 2026/27. Kann mit dem Bau erst im Frühjahr 2026 begonnen werden, würde das Gebäude Mitte 2027 fertig.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden