Was sich seit einigen Wochen bereits deutlich abzeichnete, das ist nun seit dem Freitagabend amtlich. Richard Hangl löste Klaus Laske an der Spitze des TSV Aichach ab. Um 22.20 Uhr stand das wichtigste Ergebnis der Wahlen fest, für die es jeweils einen Kandidaten gab und auf den stets alle Stimmen entfielen.
Biergarten oder Badesee – das waren angesichts des hochsommerlichen Wetters für viele die gängigen Alternativen an diesem Abend. Dennoch kamen rund 100 Vereinsmitglieder zur Generalversammlung in die TSV-Turnhalle – sicher auch deswegen, um Klaus Laske, der angesichts der Temperaturen erstmals bei dieser Gelegenheit auf Sakko und Krawatte verzichtete, nach einem halben Jahrhundert als Vereinsvorsitzenden gebührend zu verabschieden, ebenso wie seine Gattin Brigitte. Zahlreiche Ehrengäste bedankten sich mit Worten und Geschenken bei Klaus Laske. Gekommen waren auch Altlandrat Christian Knauer, Altbürgermeister Heinrich Hutzler sowie Rupert Reitberger.
Klaus Laske lobt Zusammenhalt beim TSV Aichach
In seiner letzten Rede als Vorsitzender kam Klaus Laske zunächst auf die Corona-Pandemie zu sprechen: „Von heute auf morgen herrschte Stillstand. Aber dann konnte ich erleben, welche Kraft und ehrenamtliches Engagement in dem Verein steckt. Wir haben das bisher gut gemeistert.“
Dann widmete sich Laske dem Ende der Ära Muck. Von 1950 bis 1970 stand Hanns E. Muck, sein Schwiegervater, dem Verein vor, seit dem 17. April 1970 hatte dieses Amt ohne Unterbrechung Klaus Laske inne. In den vergangenen 50 Jahren habe der Verein 2,8 Millionen Euro in die Anlagen investiert. 1977 kam der KSC Eiche Aichach dazu und damit auch Robert Held, der seither bei den Baumaßnahmen eine wichtige Rolle einnimmt.
Laske arbeitet mit vier Bürgermeistern zusammen
In den vergangenen fünf Jahrzehnten hatte es der Chef des TSV Aichach mit vier Bürgermeistern (Wilhelm Wernseher, Alfred Riepl, Heinrich Hutzler und Klaus Habermann) und ebenso vielen Landräten (Josef Bestler, Theo Körner, Christian Knauer und Klaus Metzger) zu tun. Klaus Laske betonte, wie wichtig ihm die harmonische Zusammenarbeit mit diesen Politikern war: „Das ist nicht überall so.“
Am Ende seiner Rede ging Klaus Laske auf seinen Nachfolger ein: „Ich bin dir unendlich dankbar, dass du dich bereit erklärt hast, das Amt des 1. Vorsitzenden zu übernehmen.“ Er bot ihm an, dass er sich bei Bedarf an ihn und seine Frau wenden könne. Ehe es stehenden Applaus gab, formulierte der 77-Jährige einen Satz, der ihm am Herzen lag: „Jeder, der kein Ehrenamt bekleidet, weiß nicht, was ihm entgeht.“ Als Hangl gewählt worden war, war Klaus Laske sogleich der erste Gratulant.
Zweiter Vorsitzender Peter Hermannstädter informierte die Versammlung darüber, dass der Verein Klaus Laske zum Ehrenmitglied und zum Ehrenvorsitzenden ernennt. Zudem wurde er in die Ehrengalerie aufgenommen, wie man nun an einer kleinen Tafel im Eingangsbereich sehen kann, wo an die bislang drei Vorsitzenden erinnert wird. Brigitte Laske trat am 1. Januar 1950 in den Verein ein, ihr späterer Gatte folgte acht Jahre danach.
Aktuell zählt der Verein 2799 Mitglieder in 18 Abteilungen, wie Geschäftsführerin Nicole Vogt berichtete. Der Jugendanteil liegt bei knapp 48 Prozent. Das Sportcamp der Jugendabteilung Handball wurde als voller Erfolg eingestuft. Vogt wies darauf hin, dass es in diesem Jahr weniger Eintritte als üblich gab. Steuerberater Anton Vogl informierte darüber, dass 2019 mit einem Plus von 4800 Euro abgeschlossen wurde bei Einnahmen von 436000 Euro. Den größten Posten bildeten mit 190000 Euro die Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen. Kassenprüfer Wolfgang Sumperl sah keinerlei Anlass zu einer Beanstandung, sodass die Entlastungen durchgeführt werden konnten.
In der TSV-Halle fanden 45 Veranstaltungen statt nach 42 im Jahr zuvor. Die Anbieter für Gas, Strom und Internet wurden erneut gewechselt. Mehrere Reparaturen waren erforderlich.
Die Ergebnisse der Neuwahlen beim TSV Aichach:
- Vorsitzende: Richard Hangl, Vertreter Robert Held und Peter Hermannstädter
- Geschäftsführerin: Nicole Vogt
- Verwalter der vereinseigenen Anlagen: Wolfgang Opiela
- Frauenbeauftragte: Christa Schmidt
- Turnrat: Umberto Baron von Beck-Peccoz, Lothar Bahn, Otto Dwaliawili, Heinrich Hutzler, Dr. Wolfgang Koch, Anton Vogl, Beate Rappl und Rudolf Sattler. Dazu die Abteilungsleiter.
- Kassenprüfer: Wolfgang Sumperl und Christian Neumair.
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