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Aichach: Kirchenmusiker Alois Kammerl verlässt nach fast 30 Jahren die Pfarrei

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Kirchenmusiker Alois Kammerl verlässt nach fast 30 Jahren die Pfarrei

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    Alois Kammerl, seit fast 30 Jahren Kirchenmusiker und Organist der Aichacher Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, verlässt die Pfarrei voraussichtlich im September und geht nach Pfaffenhofen.
    Alois Kammerl, seit fast 30 Jahren Kirchenmusiker und Organist der Aichacher Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt, verlässt die Pfarrei voraussichtlich im September und geht nach Pfaffenhofen. Foto: Manuela Rieger (Archiv)

    Nach 30 Jahren als Kirchenmusiker, Chorleiter und Organist in Aichach verlässt Alois Kammerl die Pfarreiengemeinschaft. Der 56-Jährige will sich beruflich verändern und wechselt voraussichtlich ab September in die Pfarrei St. Johannes Baptist in Pfaffenhofen an der Ilm. Sein Lebensmittelpunkt wird nach wie vor in Aichach sein.

    Leicht fiel Kammerl die Entscheidung nicht. Nach dem Studium am Mozarteum in Salzburg war Aichach seine erste Stelle, die er fast 30 Jahre lang innehatte. In der Zeit habe er viel aufgebaut und gezeigt, was in einer Kleinstadt wie Aichach möglich sei, sagt Kammerl. Er spricht von „mein Lebenswerk“.

    Alois Kammerl leitet mehrere Chöre im Wittelsbacher Land

    Der 56-Jährige leitet unter anderem den Kammerchor St. Sebastian, hat die künstlerische Leitung des Vereins für Kirchenmusik im Wittelsbacher Land inne oder schrieb dezidiert für die Stadt Aichach die Messe „Pax Civitati“, von der Teile Anfang des Jahres bei einem Festgottesdienst erstmals zu hören waren. Kurz: Kammerl steckt sein Herzblut in seine Arbeit. 2016 erhielt er dafür von der Stadt Aichach den Kulturförderpreis.

    Aichach: Hinter den Kulissen heißt es, dass die Chemie nicht gestimmt hat

    Zu seiner Motivation sagt der 56-Jährige: „Ich möchte als Kirchenmusiker etwas bewegen.“ Es gehe nicht darum, wie viele er anspreche, sondern um die Qualität. Die neue Stelle sieht er für sich als eine neue Chance und Herausforderung. Ihm ist bewusst: „Geht man durch die eine Türe, fällt eine andere zu.“ Das tue schon sehr weh, gibt er zu. Völlig überrascht war Stadtpfarrer Herbert Gugler, als Kammerl ihn an Christi Himmelfahrt über seine Entscheidung informierte. „Es gab keine Anzeichen, dass er gehen will.“ Nach fast 30 Jahren sei das für die Pfarrei schon ein Einschnitt, sagt Gugler.

    Obwohl Kammerls Vertrag noch länger laufen würde, will ihm die Pfarrei keine Steine in den Weg legen. Der Stadtpfarrer sagt: „Ich habe ihm zugesichert, dass er zum 1. September dort anfangen kann.“ Kammerl und Gugler sagen auf Nachfrage, dass es keine Differenzen oder Unstimmigkeiten gegeben habe, die zum Wechsel führten. Hinter den Kulissen der Pfarrei ist aber zu hören, dass die Chemie zwischen Kirchenmusiker und Stadtpfarrer schon seit Längerem nicht immer gestimmt hat.

    „Richtig schade“ findet Karl Moser, Vorsitzender des Fördervereins für Kirchenmusik, dass Kammerl weggeht. Er sei der „Spiritus Rector“, also die treibende Kraft, hinter allem, sagt Moser. „Die Stadtpfarrei kann sich sehen lassen mit allem, was geboten ist.“ Das sei Kammerls Verdienst, betont der Vereinsvorsitzende.

    Karl Moser: Nachfolger muss in große Fußstapfen treten

    Nachdem wegen der Corona-Krise momentan keine Veranstaltungen stattfinden, sieht Moser Kammerls Weggang verhältnismäßig gelassen. „Ich hoffe nur, dass die Suche nach einem Nachfolger mit der entsprechenden Intensität betrieben wird.“ Derjenige müsse in große Fußstapfen treten, sagt Moser.

    Bevor die Stelle ausgeschrieben wird, werde das Bistum den Umfang der Stelle neu bewerten, sagt Gugler. Unter dem Jahr werde es nicht einfach sein, einen Nachfolger für die hauptamtliche Vollzeitstelle zu finden, vermutet der Stadtpfarrer. „Wir machen hier keine Schnellschüsse. Es muss schon passen.“

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