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Aichach: Kabarettist Michael Altinger präsentiert in Blumenthal ein imaginäres Grillfest

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Kabarettist Michael Altinger präsentiert in Blumenthal ein imaginäres Grillfest

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    Michael Altinger mit Gitarre bei seinem Auftritt  in Blumenthal.
    Michael Altinger mit Gitarre bei seinem Auftritt in Blumenthal. Foto: Brigitte Glas

    Einen niederbayerischen Meister-Grantler erlebten die Gäste in Blumenthal, als Michael Altinger sein aktuelles Programm „Schlaglicht“ präsentierte. Michael Altinger ist unter anderem Moderator des „Schlachthof“ und Träger des Bayerischen Kabarettpreises.

    Altinger tritt auf wie immer: In Jeans, hemdsärmelig, etwas heiser und mit seinem Standardspruch „Schee, dass I da bin!“. Trotz des großen Begrüßungsapplauses appelliert er gleich ans Publikum: „Hey, Ihr müsst’s da scho’ mitmacha!“ Diesen Spruch sollte er an dem Abend noch mehrfach wiederholen. Die Fans machen mit. Nachdem Altinger gleich zu Anfang mit dem Älterwerden kokettiert – schließlich wird er in diesem Jahr noch 50 – stimmen alle in den Refrain seines ersten Liedes „Boid samma oid“ ein.

    Michael Altinger präsentiert den zweiten Teil seiner Kabarett-Trilogie

    „Schlaglicht“ ist der zweite Teil einer Kabarett-Trilogie. Wer den ersten Teil „Hell“ gesehen hat, ist ganz klar im Vorteil, aber für die anderen gibt es eine kurze Einführung. Es geht um einen eigentlich unbedeutenden Autounfall: Als Verursacher gibt Altinger seine Schuld sofort zu, verspricht alles über die Versicherung zu regeln, freundet sich mit dem Unfallgegner sogar an. Aber dann stellt sich langsam heraus, dass es doch zu Kosten für ihn kommt.

    Und so kommt er zu dem Schluss, dass die Schuldfrage völlig falsch bewertet worden ist. Unfallgegner ist ein gewisser Hellmut Lux. Eben diesen hat Altinger nun als Ehrengast zu einer Grillparty eingeladen, die hinter der Bühne stattfindet. Natürlich in dem Dorf, in dem die bayerische Bürgerlichkeit so perfekt gelebt wird, wie sonst nirgends: in Strunzenöd.

    Die Grillparty dient Altinger als roter Faden für seine Spötteleien. Die Partygäste ermöglichen ihm seinen hinterlistigen Blick auf gewisse Individuen der Gesellschaft. Das ist der dickbauchige Urbayer aus der Männeryogagruppe, die sich neben dem Swingerclub trifft. Alle Mannsbilder können sich nur mit diesen „Verrenkungen“ anfreunden, weil die Kursleiterin so attraktiv ist. Der hirnfreie Muskelprotz am Grill lässt die immer gleichen sinnlosen Sprüche los, und das naive Dummchen mit Dauer-Schmollmund geht allen auf die Nerven, weil es mehr als alles hat, aber nie wirklich glücklich sein kann. Alles wartet auf die „Lichtgestalt“ Lux, ein selbst ernannter Erfinder und großer Denker, der sich immer wieder verspätet und am Ende überhaupt nicht mehr kommt.

    Kabarettist Michael Altinger will ein Scham-Ministerium

    Im Mittelpunkt steht der Kartoffelsalat, an dem Altinger alles zu erkennen glaubt: „Wer Fleischwurst in den Kartoffelsalat schneidet, will sich nicht integrieren lassen.“ Politisch wird es, als Altinger über Urlaubsziele zur Flugscham, Dieselscham und diverse andere Scham-Arten kommt. Altinger: „Wir bräuchten ein Scham-Ministerium mit vielen Scham-Manen darin – und natürlich mit Andreas Scheuer an Spitze.“

    Dem Publikum hat es gefallen, auch wenn manchmal eine Pointe nicht so zündet wie geplant. Der dritte Teil der Trilogie kann kommen. Altinger präsentiert sich in Blumenthal in Hochform und die Ein-Mann-Band Martin Julius Faber liefert zuverlässig Türquietschen und Partylärm zum imaginären Grillfest und die musikalische Begleitung des Abends. Gleich dreimal bekommt Altinger die Gelegenheit, sein Improvisationstalent unter Beweis zu stellen.

    Erst will eine Frau das Gelände leise verlassen, dann läuft eine Katze über die Bühne und schließlich verschluckt Altinger zwei der reichlich vorhandenen Mücken. Kein Problem für den Vollblut-Kabarettisten, das alles in sein Programm mit einzubeziehen.

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