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Aichach: Hochwasser: Die Suche nach den Schäden in Aichach dauert an

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Hochwasser: Die Suche nach den Schäden in Aichach dauert an

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    Zunächst war der Blaue Steg in Aichach begehbar. Als sich das Wasser zurückzog, zeigte sich, dass der mittlere Brückenpfeiler unterspült wurde. Der Steg bleibt bis zur statischen Prüfung gesperrt.
    Zunächst war der Blaue Steg in Aichach begehbar. Als sich das Wasser zurückzog, zeigte sich, dass der mittlere Brückenpfeiler unterspült wurde. Der Steg bleibt bis zur statischen Prüfung gesperrt. Foto: Carmen Jung

    Straßen, Wege, Freibad, Jugendzentrum, Kindergarten Ecknach und vielleicht auch Brücken: Die Liste der Schäden, die die Hochwasserflut vor eineinhalb Wochen im Aichacher Stadtgebiet angerichtet hat, ist lang. Bürgermeister Klaus Habermann spricht von einer großen Herausforderung, diese zu beheben. Das gilt technisch ebenso wie finanziell. Noch kann keiner sagen, welche Summen nötig sein werden. Denn der Sanierungsbedarf kann in manchen Fällen erst in den kommenden Tagen geklärt werden. Das trifft auf das Freibad ebenso zu wie auf zwei Brücken.

    Das Wasser der Paar überflutete weite Teile des Aichacher Freibads. Es ist seit dem Hochwasser geschlossen.
    Das Wasser der Paar überflutete weite Teile des Aichacher Freibads. Es ist seit dem Hochwasser geschlossen. Foto: Erich Echter

    Bis Montagmorgen hätte die Stadt eine Schadensaufstellung ans bayerische Kabinett nach München melden sollen. Ein Ding der Unmöglichkeit, zumal es da auch noch eine Europawahl zu stemmen gegolten habe, sagt Habermann. Eine Ermittlung der Schadenshöhe sei zum aktuellen Zeitpunkt "nahezu unmöglich". Der Aufwand reiche von kleinen Unterhaltsmaßnahmen bis zur möglicherweise kompletten Erneuerung, die bei Brückenschäden droht. Habermann stellt sich aktuell die Frage: "Bleiben wir auf allem hocken oder übernimmt der Freistaat?" Darauf gibt es noch keine Antwort. 

    Während an der einen Stelle erst der Schaden ermittelt werden muss, sind an anderen Orten die Reparaturen im vollen Gang. "Der Bauhof tut, was er kann", betont der Bürgermeister. Auch Fachfirmen seien bereits eingeschaltet. Die nachfolgende Aufstellung gibt einen Überblick über die Hochwasserschäden in Aichach:

    Der Kiosk im Freibad wurde bei den Hochwasserfluten schwer in Mitleidenschaft gezogen.
    Der Kiosk im Freibad wurde bei den Hochwasserfluten schwer in Mitleidenschaft gezogen. Foto: Erich Echter
    • Straßenbrücken Noch bis in die kommende Woche können sich die Überprüfungen betroffener Brücken und Stege hineinziehen. An diesem Mittwoch werden die Brücken bei der Tränkmühle und an der Maxstraße in Unterschneitbach untersucht. An der Maxstraße gab es laut Habermann Bankettschäden und Straßenunterspülungen. Beide Verbindungen sind seit dem Hochwasser gesperrt. Der Bürgermeister geht hier kein Risiko ein: "Solange es nicht 100-prozentig geklärt ist, bleibt gesperrt." Die Brücke zwischen Walchshofen und Unterwittelsbach ist freigegeben – allerdings eingeschränkt (Tempo 20 und Tonnagebegrenzung auf 2,8 Tonnen).
    • Fußgängerbrücken Die Fußgängerbrücke über die Paar in Sulzbach bleibt gesperrt. Sie muss repariert werden. Ebenso gesperrt ist die Fahrradbrücke an der Uferstraße in Ecknach. Beim Blauen Steg unweit der BCA-Trainingsplätze ist der mittlere Brückenpfeiler unterspült. Er ist deshalb gesperrt, bis er statisch geprüft wurde.
    • Freibad Das Gelände wurde von der überlaufenden Paar weitläufig überschwemmt. An die 100.000 Euro könnte der Schaden hier schon betragen, sagt Habermann. Immerhin waren die Schwimmerbecken nicht betroffen. Allerdings muss eventuell das Wasser erneuert werden. Weil die Pumpen ausgefallen sind, könnte es kippen. Inzwischen ist auf dem Gelände alles wieder sauber und aufgeräumt, abgesehen vom weiterhin beeinträchtigten Kiosk, den es schwer getroffen hat. Das große Fragezeichen sind allerdings die Pumpen. Noch ist nicht klar, ob sie repariert werden können oder erneuert werden müssen. Nachdem sie schon 15 Jahre alt sind, sei zu überlegen, ob die Stadt nicht gleich neue Pumpen anschaffe. Ziel der Stadt sei es, möglichst noch diese Saison zu öffnen. "Aber wir können nichts versprechen", sagt der Bürgermeister.

    • Juze Der Keller des Jugendzentrums auf dem Neusa-Gelände stand unter Wasser. Deshalb ist der Strom ausgefallen. Die Technik muss laut Habermann überprüft werden. Deshalb bleibt das Juze vorerst geschlossen. Das Wahllokal für die Europawahl am Sonntag wurde kurzerhand in die danebenliegende Kinderkrippe verlegt. Für Jugendliche werden teilweise Aktionen unter freiem Himmel und im Pavillon im Garten angeboten.
    • Stadtgarten Schwer getroffen hat es auch den Stadtgarten westlich des Freibads und den Grünzug an der Paar Richtung Flugplatz. Die Flächen standen weitläufig unter Wasser, Wege wurden teilweise tief ausgespült. "Aber das ist ja Sinn und Zweck, da klagen wir nicht", kommentiert Habermann diese Tatsache. Diese Flächen sind ausgewiesenes Hochwassergebiet, geschaffen in den vergangenen Jahrzehnten nach den Erfahrungen des Pfingsthochwassers 1999. Ohne diesen Hochwasserschutz wäre das Wasser sicherlich in die Bahnhofstraße gelaufen, sagt der Bürgermeister. Die Folgen wären ungleich größer gewesen. Inzwischen hat der Bauhof bereits einige Schäden auf diesen Arealen behoben.
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