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Aichach-Friedberg: Von der Obstwiese bis zum Armenhaus: Die Suche nach Kulturspuren im Landkreis geht weiter

Aichach-Friedberg

Von der Obstwiese bis zum Armenhaus: Die Suche nach Kulturspuren im Landkreis geht weiter

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    Die Streuobstwiese am südlichen Hang neben der Hohenrieder Kirche in der Gemeinde Petersdorf gilt als Musterbeispiel für eine Kulturspur im Wittelsbacher Land.
    Die Streuobstwiese am südlichen Hang neben der Hohenrieder Kirche in der Gemeinde Petersdorf gilt als Musterbeispiel für eine Kulturspur im Wittelsbacher Land. Foto: Johann Eibl

    Spuren unserer Vergangenheit sind in jeder Gemeinde vorhanden. Doch es besteht die Gefahr, dass sie in Vergessenheit geraten oder gar für immer verschwinden. Dieser Entwicklung will das Kulturlandschaftsforum Bayern entgegenwirken. Seit dem Jahr 2021 hat der Bayerische Landesverein für Heimatpflege die Trägerschaft einer Datenbank übernommen, mit der Geografie und Geschichte einer Landschaft über historische Elemente abgebildet werden können. Darüber informierte ein Vortrag am Montag im Kreuzgratgewölbe des Kreisguts in Aichach.

    Manuela Riepold ist als Kreisfachberaterin für Gartenkultur und Landespflege im Landratsamt in Aichach tätig. Die Landschaftsarchitektin berichtete davon, dass in Bayern bereits in sehr vielen Orten entsprechende Daten erhoben und gesammelt werden. Referent Dr. Thomas Büttner schilderte eingangs die Ziele seiner Arbeit. Man wolle auf diese Weise Geschichte über die Menschen erzählen, wie sie früher lebten mit ihren Sorgen und Nöten. Kulturlandschaft ist ein Oberbegriff für viele Objekte, die hier von Bedeutung sein können. Klöster und Kapellen wurden dabei ebenso erwähnt wie Fischteiche, Hohlwege, Gruben oder Marterl. Totenbretter gehören auch in diese Kategorie.

    Seit 2011 wurden hunderte Kulturspuren im Wittelsbacher Land gesammelt

    In den Jahren 2011 bis 2014 wurden über 700 Kulturspuren im Wittelsbacher Land zusammengetragen. Sie wurden in eine Datenbank eingebunden und die wird nun fortgeschrieben, weil es in der Natur der Sache liegt, dass niemand alle interessanten Orte in seiner Gegend auflisten kann. Im Dezember 2021 fand man für den Landkreis Aichach-Friedberg bereits 1500 solcher Einträge, mittlerweile ist diese Zahl auf über 6500 angestiegen – Tendenz steigend.

    Die Streuobstwiese am Kirchberg in Hohenried (Gemeinde Petersdorf) bezeichnete Büttner als typisches Beispiel für eine solche Kulturspur, „wo man die Seele baumeln lassen kann, wo Kultur und Landschaft verschmelzen“ und wo man von einem Wohlfühlfaktor reden kann. Das Grubet bei Aichach fällt ebenfalls in diese Kategorie. Auf der Webseite des Landkreises kann sich jeder darüber informieren, welche Stellen bereits erfasst sind. Da findet sich beispielsweise zwischen Friedberg und Heimatshausen das sogenannte Franzosen-Marterl am Abzweig Fuchsloch oder in Rinnenthal, nicht weit davon entfernt also, das ehemalige Armenhaus.

    „Wir haben einige Anregungen mitgenommen“, kommentierte Manuela Riepold die Ausführungen des Fachmanns. Eine App zum Thema Kulturspuren oder ein Tiktok-Video könnten Appetit auf mehr machen. Wer nun einen Beitrag leisten will, um das ohnehin bereits umfangreiche Werk noch zu ergänzen, der kann sich über die Homepage des Bayerischen Landesvereins für Heimatpflege anmelden und dann seine Informationen übermitteln. Das darf aber nicht anonym geschehen, sondern nur mit Angabe des Namens. Ein kurzer Text mit den wesentlichen Angaben sollte zur Erklärung dienen, es können auch bis zu sieben Fotos von dem Ort hochgeladen werden. So kann jeder einen Beitrag dazu leisten, dass Geschichte der Nachwelt erhalten bleibt.
     

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