In der staatlichen Realschule Mering steht das Wasser in den Fenstern und der Sonnenschutz funktioniert nicht, in Aichach steht der Spatenstich für die Fachakademie, Berufs- und Wirtschaftsschule auf dem Plan und nebenbei ist und bleibt das Landratsamt eine Baustelle. Die Abteilung Hochbau im Bauamt des Landkreises Aichach-Friedberg muss in den kommenden Jahren viele Großprojekte jonglieren – hat dafür aber immer weniger Geld: 2025 will die Abteilung rund 15 Millionen Euro in Neu-, Um- und Erweiterungsbauten sowie Generalsanierungen stecken. Das sind knapp zweieinhalb Millionen Euro weniger als noch beim Haushaltsauftakt im November. Die Schulen will der Kreis dabei nicht zu kurz kommen lassen – auch wenn manche Maßnahme noch auf sich warten lassen muss.
Einsparen, umwälzen, einkürzen, verschieben: Um den Schuldenberg des Kreises, der derzeit rund 40 Millionen Euro beträgt, nicht noch weiter wachsen zu lassen, müssen die Abteilungen für die kommenden Haushaltsjahre kreativ werden. Die Erweiterung der FOS/BOS in Friedberg wurde deshalb beispielsweise erneut um zwei Jahre nach hinten auf 2030 geschoben, der Raumbedarf wird in der Zwischenzeit anderweitig gedeckt: Die Interims-Pavillons auf dem Grundstück der Konradin-Realschule sollen dafür erweitert werden. Dadurch verschiebt sich auch der Ersatzneubau der Sporthalle des Gymnasiums Friedberg, der nun ab 2033 an derselben Stelle entstehen soll. Auch der Baubeginn der Erweiterung und Interimsmaßnahmen des Kreisbauhofs Aichach wurde auf 2030 geschoben.
Die Verschiebungen wurden nötig, um den Haushalt zu entlasten, ohne Projekte endgültig einzustampfen. Schließlich stehen in der Abteilung Hochbau in den kommenden Jahren vor allem drei Großprojekte an, erklärt Sachgebietsleiter Manuel Hitzler im Gespräch mit unserer Redaktion: „Die staatliche Realschule Mering, die ist absolut marode.“ Bis etwa 2034 sollen schätzungsweise 40 Millionen Euro in die Generalsanierung und den Ersatzneubau fließen.
15 Millionen Euro Kosten im Haushalt: In diese Projekte will der Kreis Aichach-Friedberg 2025 investieren
Ursprünglich war eine Machbarkeitsstudie für das Projekt erst für 2026 vorgesehen. Der Bau- und Kreisausschuss des Kreistags stimmten allerdings einem entsprechenden Antrag der Grünen-Fraktion zu, den Startzeitpunkt noch in dieses Jahr zu verlegen. Kreisrätin Monika Gebhard berichtete: „Viele von uns waren vor Ort und kennen die Umstände. Wir müssen da früher tätig werden, das wäre auch ein wichtiges Signal für die Schulen im Landkreis.“ Die Meringer Realschule ist nun bereits dieses Jahr mit rund 85.000 Euro im Haushalt eingestellt. Manuel Hitzler sagt: „So können wir heuer schon mit dem Vergabeverfahren starten und das früher in Angriff nehmen.“
Auch in das Landratsamt wird in den kommenden Jahren viel Geld fließen: Im März soll der Umzug in das neue Gebäude abgeschlossen sein, im direkten Anschluss will das Bauamt mit der Sanierung und energetischen Optimierung des „Blauen Palais“ beginnen. Die Arbeiten sollen bis 2028 dauern und insgesamt fast 26 Millionen Euro kosten. Im Haushalt 2025 ist der Gesamtkomplex Landratsamt mit insgesamt knapp 4,6 Millionen Euro hinterlegt. Gemeinsam mit der Wittelsbacher-Realschule in Aichach ist das einer der größten Posten in den Plänen des Bauamtes: Mehr als 5,5 Millionen Euro sind dieses Jahr noch für die Generalsanierung des Erweiterungsbaus eingeplant, die bis Ende des Jahres fertiggestellt wird.
Und dann gebe es da noch ein drittes Großprojekt, sagt Hitzler: das neue Zuhause der Fachakademie für Sozialpädagogik, der Berufsfachschule für Kinderpflege und der Wirtschaftsschule in Aichach. Der Neubau in Modulbauweise soll insgesamt knapp 20 Millionen Euro kosten, 3,55 Millionen Euro davon stehen bereits im Haushalt 2025. Hitzler gibt sich zuversichtlich, den Zeitplan einhalten zu können: „Der Kreistag soll im Februar den Baudurchführungsbeschluss fassen – und im Herbst wollen wir mit dem Bauen beginnen.“ So investiert der Kreis also 2025 insgesamt 15 Millionen Euro in den Hochbau. Das beschloss der Bau- und Kreisausschuss ohne Gegenstimmen. Angesichts der nicht gerade kleinen Summen sagte Landrat Klaus Metzger deshalb: „Ein ausdrückliches Dankeschön für die Einstimmigkeit.“
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