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Aichach-Friedberg: Unfall bei Allenberg: Nach der Festnahme des Fahrers fragen viele nach dem Warum

Aichach-Friedberg

Unfall bei Allenberg: Nach der Festnahme des Fahrers fragen viele nach dem Warum

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    Kerzen und Blumen erinnern an die 23 Jahre alte Frau, die am Karsamstag bei dem Unfall bei Allenberg ums Leben kam.
    Kerzen und Blumen erinnern an die 23 Jahre alte Frau, die am Karsamstag bei dem Unfall bei Allenberg ums Leben kam. Foto: Erich Echter

    Fünf Tage nach dem tödlichen Unfall zwischen Allenberg und Höfarten (Gemeinde Schiltberg) in der Nacht von Karfreitag auf Karsamstag haben sich der Autofahrer und sein Beifahrer bei der Polizei gestellt und sind damit einer Festnahme zuvorgekommen. Dass nun feststeht, wer für den Tod der 23 Jahre alten Frau verantwortlich ist, sorgt in der Region für Erleichterung. Doch der Schock und die Wut über den Unfall und die Unfallflucht sitzen immer noch tief.

    Nach tödlichem Unfall in Allenberg bleiben weiter viele Fragen offen

    Über Ostern trafen sich die Menschen in den Familien oder bei Gottesdiensten - der schreckliche Unfall bewegte eigentlich jeden weit über Allenberg, die Schiltberger Gemeindegrenzen oder den Heimatort der jungen Frau hinaus, war überall Thema. Und es stellen sich dabei viele Fragen: Wieso war die 23-Jährige mitten in der Nacht auf der Kreisstraße - eine viele befahrene Durchgangsstraße - unterwegs, wie gut war sie in der Dunkelheit an dieser Stelle zu erkennen, wie schnell war der Unfallfahrer mit seinem Auto unterwegs? Wieso ist das spätere Unfallopfer nicht bei einer Festveranstaltung in Allenberg geblieben und hat sich dort abholen lassen? Vor allem aber: Warum ist der

    Das alles sorgte für Spekulationen und Mutmaßungen. Viele Fragen lassen sich auch nach der Festnahme des Fahrers nicht beantworten. Zu wenig ist noch über das Geschehene bekannt und klärt sich vermutlich erst bei einem Gerichtsverfahren. Wenigstens stammen die beiden jungen Männer nicht aus der näheren Umgebung, waren sich Menschen aus der Region am Donnerstag im Gespräch mit unserer Redaktion einig. Die Vorstellung, dass jemand aus der Umgebung den Unfall verursacht hätte, und auch die Konsequenzen für das weitere Zusammenleben, sei grauenhaft.

    Froh darüber, dass die Unfallfahrer sich gestellt haben, ist auch der Schiltberger Bürgermeister Peter Kellerer. "Das ist eine gute Nachricht", sagt er. "Wenn man so etwas macht, muss man dazu stehen. Das macht das aber nicht rückgängig." Den Eltern bringe das ihr Kind nicht zurück. "Das ist das Schreckliche. Das steht über allem." Die Hinterbliebenen werde das ihr Leben lang begleiten. "Den Angehörigen kann man nur alle Kraft wünschen", so Kellerer. Dass die Unfallfahrer nicht aus der Gemeinde und nicht aus dem Umfeld der jungen Frau kommen, ist für Kellerer eine Erleichterung. "Für die Ortschaft und die Gemeinschaft wäre das ein Schlag gewesen", sagt er. Urteilen will er über den Fahrer und seinen Beifahrer nicht. Unabhängig von den strafrechtlichen Folgen für sie sagt er: "Wer so etwas tut, trägt sein ganzes Leben daran."

    Die Anteilnahme für die Familie der 23-jährigen Verstorbenen ist groß

    Der Schiltberger Bürgermeister hatte in der Unfallnacht den Hubschrauber gehört. "Da hofft man noch, dass nichts Schlimmes passiert ist", sagt er. Er habe an eine Vermisstensuche gedacht. Am Karsamstag habe er dann von dem schrecklichen Unfall erfahren. Er hofft, dass es den Eltern ein bisschen hilft, wenn die Fahrer nun bekannt sind und der Unfallhergang geklärt werden kann.

    Diese Hoffnung teilt auch Alfred Lengler, Bürgermeister der Gemeinde Gachenbach im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, in dem die 23-Jährige lebte. "Ob es der Familie aber tatsächlich hilft, ist fraglich", so Lengler. Direkten Kontakt habe er bislang zur Familie nicht gehabt. Doch die Anteilnahme ist groß - nicht nur bei Lengler, sondern auch bei anderen, die die Familie persönlich gar nicht kennen. "Bei mir rufen Leute an, die der Familie einen Brief schreiben wollen, um ihr Beileid auszudrücken." Er hoffe, dass diese Anteilnahme den Hinterbliebenen bei der Verarbeitung des großen Verlustes helfe. Angesprochen auf die beiden nun festgenommenen Brüder wird Lengler wütend. "Die gehören gnadenlos weggesperrt. Ich kann doch nicht einen Menschen einfach so liegen lassen wie einen Kartoffelsack", sagt er.

    Auch der Schiltberger Altbürgermeister Josef Schreier, dessen Ehefrau mit dem Unfallopfer verwandt ist, ist "sehr froh", dass der Fahrer und sein Beifahrer gefasst sind. "Diese Nachricht war jetzt schon sehr wichtig", sagt er gegenüber unserer Redaktion. Es ändere zwar nichts, es sei aber "schon eine kleine Erleichterung, dass die zur Rechenschaft gezogen werden".

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