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Aichach-Friedberg: Tomas Zinnecker vertritt erneut das Wittelsbacher Land im Bezirkstag

Aichach-Friedberg

Tomas Zinnecker vertritt erneut das Wittelsbacher Land im Bezirkstag

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    Tomas Zinnecker (2. v. links) gemeinsam mit Landtagskandidat Peter Tomaschko, Landrat Klaus Metzger und stv. Landrat Manfred Losinger bei der CSU-Wahlparty in Wulfertshausen am Sonntagabend.
    Tomas Zinnecker (2. v. links) gemeinsam mit Landtagskandidat Peter Tomaschko, Landrat Klaus Metzger und stv. Landrat Manfred Losinger bei der CSU-Wahlparty in Wulfertshausen am Sonntagabend. Foto: Marina Wagenpfeil

    Tomas Zinnecker (CSU) hat im Stimmkreis Aichach-Friedberg (deckungsgleich mit dem Landkreis) erneut das Direktmandat für den Bezirkstag gewonnen. Insgesamt erzielte er 33,4 Prozent der Erststimmen und 36,4 Prozent der Gesamtstimmen (Stand 17.15 Uhr nach der Auszählung von 231 von insgesamt 236 Wahllokalen im Kreis). Der 64-Jährige wird also für weitere fünf Jahre die Bevölkerung aus dem Wittelsbacher Land im Schwabenparlament vertreten. Anders als bei der Landtagswahl, bei der Peter Tomaschko (

    Freie Wähler und AfD sind auch bei der Bezirkstagswahl stark

    Der Rechtsruck, der sich bei der Landtagswahl offenbarte, zeigt sich auch in den Ergebnissen der Bezirkstagswahl. Das Ergebnis der Parteien im Landkreis Aichach-Friedberg bewegt sich bei beiden Abstimmungen auf einem ähnlichen Niveau: Die CSU bleibt die stärkste Kraft, muss aber Verluste hinnehmen; die Freien Wähler (19,7 Prozent der Gesamtstimmen) punkten deutlich und die AfD (15,8) etabliert sich als drittstärkste Partei noch vor den Grünen (10,6). Im Vergleich zur vorherigen 2018 schaffte der 64-Jährige es noch, mehr als 40 Prozent der Wählerinnen und Wähler von sich zu überzeugen (Gesamtstimmen). "Ich freue mich natürlich, erneut in den Bezirkstag einzuziehen", sagt Zinnecker am Tag nach der Wahl. Es sei jedoch ein Ergebnis, mit dem die CSU in Bayern und auch er persönlich nicht zufrieden sein könne. "Natürlich erhofft man sich immer mehr - und gleichzeitig, dass weniger Stimmen bei der AfD gelandet wären." Deren gutes Abschneiden sei ein bedenklicher Trend, gegen den man angehen müsse. 

    Die Region um Aindling war für gleich drei der angetretenen Direktkandidaten zur Bezirkstagswahl eine Art Heimspiel. Zinnecker war lange Zeit Bürgermeister dort. Josef Settele (AfD) sitzt noch heute im Marktgemeinderat. Stefan Lindauer (Grüne) kommt aus der angrenzenden Gemeinde Todtenweis. Ein Kopf-an-Kopf-Rennen gab es allerdings auch hier nicht. Zinnecker hat in Aindling sein mit Abstand bestes Ergebnis eingefahren und 44,9 Prozent der Erststimmen erhalten; in Lindauer ist unter anderem durch sein Medizinstudium bei der Bundeswehr in seiner Heimat derzeit wohl am wenigsten politisch präsent - das zeigt sich auch am Wahlergebnis des Grünen dort. Mit 7,5 Prozent der Erststimmen in Aindling und 7,3 Prozent in Todtenweis schneidet er sogar schlechter ab als landkreisweit.

    Drei Gemeinden im Kreis geben Ankner die meisten Stimmen

    Nach derzeitigem Stand wird Zinnecker wohl der einzige Kandidat aus der Region im Bezirkstag bleiben. Große Chancen auf einen Einzug über die Liste hat kaum einer der zur Wahl Angetretenen. Das Gesamtergebnis für die zukünftige Zusammensetzung des Bezirkstags sind erst für Mittwoch, 11. Oktober, angekündigt. Doch auch so ist besonders ein Direktkandidat mit dem Wahlergebnis außerordentlich zufrieden: Johannes Ankner aus Dasing. Der Unternehmer konnte in drei Gemeinden die meisten Erststimmen erzielen: in Schiltberg (38,4 Prozent), in Sielenbach (39,3) und in Dasing (39,4). In

    Mit der Wahl von Zinnecker ist aber auch Ankner zufrieden: "Ich mag ihn auch persönlich richtig gerne." Und auch Zinnecker lobt seinen Kontrahenten: "Mit Hannes Ankner gab es durchaus einen ernst zu nehmenden Kandidaten - ein netter Kerl." Dennoch freut er sich, dass er nun fünf weitere Jahre lang soziale und kulturelle Themen im Bezirk und für das Wittelsbacher Land vorantreiben kann. "Es ist nach wie vor das Ziel, die Versorgung im Landkreis zu verbessern", so das wiedergewählte Bezirkstagsmitglied. Die psychiatrische Tagesklinik am Krankenhaus in Aichach sei ein wichtiger Punkt. "Ich hoffe, dass 2024 der Baubeginn sein wird; spätestens aber 2025." Auch auf die Arbeit in dem Gremium freut er sich: "Hier ziehen alle parteiübergreifend an einem Strang."

    Stimmen weiterer Direktkandidaten zur Bezirkstagswahl

    • Josef Settele, AfD: "Unser Ziel war, die zweitstärkste Fraktion zu werden. Das war schwierig, weil die Freien Wähler über Bürgermeistermandate ganz anders organisiert sind und auch nicht so viel Gegenwind hatten. Im Wahlkampf haben wir Beschimpfungen erlebt; Banner und Plakate wurden teilweise gestohlen oder abgerissen. Wir haben davon profitiert, dass die Ampel keine gute Arbeit macht, sonst hätte die AfD nicht so viele Stimmen bekommen."
    • Stefan Lindauer, Grüne: "Aichach-Friedberg war noch nie eine Hochburg der Grünen, aber wir konnten ein paar schöne Erfolge bei den letzten Wahlen erzielen, wo wir zweitstärkste Kraft waren. Das hat sich gedreht - hin zu einer sehr starken AfD. Das finde ich alarmierend. Persönlich hätte ich mir mehr gewünscht. Ich ziehe daraus nun noch mehr Motivation: Wir müssen nachdenken, wie wir einen kürzeren Draht zu den Leuten schaffen."
    • Kristina Kolb-Djoka, SPD: "Ich habe mein Bestes gegeben und bin zufrieden. Ich habe das Ergebnis von 2018 zumindest leicht verbessert. Über das Abschneiden der SPD in Bayern bin ich grundsätzlich aber sehr enttäuscht. Wir konnten nicht unsere 'Bayern-Themen' setzen. Der Wahlkampf wurde durch Bundesthemen überlagert. Momentan haben die Menschen sehr viele Ängste, die man ernst nehmen muss."
    • Oliver Sommer, FDP: "Das ein oder andere hätte die FDP vielleicht besser machen können im Wahlkampf. Aber ich bin ein Mensch, der aus jedem Rückschlag das Positive zieht. Der Wahlkampf hat mich wahnsinnig gestärkt. Ich hätte nicht gedacht, dass das Authentische so gut ankommt. Dafür habe ich sehr viel positives Feedback bekommen von den Menschen. Jetzt müssen wir abwarten, wie viele Plätze an die FDP gehen im Bezirkstag."
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