Mit schweren Sturmböen ist Tief "Ylenia" in der Nacht zum Donnerstag und tagsüber über das Wittelsbacher Land hinweggefegt. Der Wind brachte nicht nur Bäume zu Fall. Er blies auch einen Lastwagen auf der B300 bei Aichach um, weshalb die Bundesstraße längere Zeit komplett gesperrt blieb, und führte bei Schrobenhausen zu einem Zugunfall auf der Linie der Paartalbahn.
Vollsperre nach Unfall bei Aichach: Windböe weht Lastwagen auf B300 um
Der Sturm war laut Polizei die Ursache für den Unfall auf der B300 bei Aichach am Donnerstagnachmittag. Wie die
Die Feuerwehren aus Aichach und Kühbach waren bis 15 Uhr im Einsatz. Sie übernahmen die Verkehrslenkung, fingen auslaufende Betriebsstoffe auf und stellten den Brandschutz sicher. Bei der Alarmierung sei die Rede von einer eingeklemmten Person gewesen, so die Feuerwehr. Als die Kräfte vor Ort eintrafen, wurde der Fahrer jedoch bereits außerhalb des Lastwagens vom Rettungsdienst versorgt. Laut Polizei blieb er unverletzt. Vor Ort waren außerdem die Polizei, ein Abschleppunternehmen und Vertreter des Staatlichen Bauamts. Die Bergung des Lastwagens habe sich aufwendig gestaltet, so die Polizei. Der Sachschaden wird auf etwa 50.000 Euro geschätzt.
Zug der Bayerischen Regiobahn fährt bei Schrobenhausen in Baum
Auf der Paartalbahn-Strecke auf Höhe des Schrobenhausener Stadtteils Hörzhausen krachte am Donnerstag ein Baum auf das Gleis. Ein aus Augsburg kommender Zug der Bayerischen Regiobahn (BRB) konnte nicht mehr rechtzeitig halten und krachte in die Birke. Verletzt wurde niemand. Lediglich die Windschutzscheibe des Triebwagens wurde laut Polizei Schrobenhausen beschädigt. Der Schaden hielt sich mit rund 3000 Euro in Grenzen.
Die Schrobenhausener Feuerwehr beseitigte den etwa 40 Zentimeter dicken Baum, nach gut einer Stunde setzte der Zug die Fahrt in den Schrobenhausener Bahnhof fort. Dort stiegen dien Fahrgäste aus. Während sie auf den nächsten Zug Richtung Ingolstadt warteten, fuhr der betroffene Zug der BRB zurück nach Augsburg.
Biotop am Erlberg in Aindling: Riesiger Baum kracht auf Scheunendach
Im Biotop am Erlberg in Aindling fiel ein riesiger Baum um. Er krachte genau auf das Scheunendach eines landwirtschaftlichen Anwesens, das sich südlich unter dem Hang befindet. Vor zwei Jahren war schon einmal ein Baum auf das Dach gestürzt. In dem Biotop sind mehrere Eschen krank und müssen gefällt werden. Darauf hatte Aindlings Bürgermeisterin Gertrud Hitzler kürzlich im Gemeinderat hingewiesen. Auf Nachfrage unserer Redaktion hatte die Bürgermeisterin von zwei Unfällen mit Bäumen aus dem Biotop in den vergangenen drei Jahren berichtet. Insgesamt acht Bäume in dem Biotop wurden als nicht mehr standsicher ausgemacht.
Der nun umgefallene Baum und die drei weiteren, die bereits auf dem Gelände liegen, können erst weggeräumt werden, wenn das Wetter trocken genug ist. Denn das Gelände ist steil, weshalb für die Arbeiten wohl Spezialmaschinen nötig sind. Hitzler betonte, dass die Sicherheit von Hab und Gut und vor allem von Menschen wichtiger sei als Bäume. Dennoch sei die Gemeinde bestrebt, aus Naturschutzgründen Bäume zu erhalten, wenn dadurch niemand gefährdet werde.
Nahe dem Pöttmeser Ortsteil Ebenried stürzen mehrere Bäume um
Bereits am frühen Donnerstagmorgen gegen 5.30 Uhr waren Aichachs Polizeichef Michael Jakob zufolge drei Bäume zwischen den Pöttmeser Ortsteilen Stuben und Handzell umgestürzt. Mittags gegen 12.30 Uhr fiel ein weiterer Baum zwischen Stuben und Ebenried um.
Für die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Aichach-Friedberg blieb es insgesamt dennoch relativ ruhig. Kreisbrandrat Christian Happach sagte am späteren Nachmittag: "Wir haben Glück gehabt." Neben dem Einsatz wegen des umgestürzten Lastwagens auf der B300 seien Feuerwehrleute noch in Aichach und im Friedberger Ortsteil Derching wegen umgestürzter Bäume ausgerückt.
Durch die Nacht zum Donnerstag war das Wittelsbacher Land noch ohne sturmbedingte Einsätze gekommen. Weder bei der Polizei Friedberg noch bei der Feuerwehr Mering waren am Vormittag welche bekannt. Auch die nächsten Tage wird es stürmisch und regnerisch bleiben. Die Stadtwerke die Friedhöfe aus Sicherheitsgründen vorsorglich gesperrt. (mit ull, mari, inaw, kru)