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Aichach-Friedberg: So wenig Wasser war noch nie in der Friedberger Ach: Es droht ein Fischsterben

Aichach-Friedberg

So wenig Wasser war noch nie in der Friedberger Ach: Es droht ein Fischsterben

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    Niedrigwasser in der Friedberger Ach im Bereich von Stätzling (Friedberg): Die Fische haben sich in Gumpen gerettet und kommen nicht weiter.
    Niedrigwasser in der Friedberger Ach im Bereich von Stätzling (Friedberg): Die Fische haben sich in Gumpen gerettet und kommen nicht weiter. Foto: Marion Brülls

    Das Sautrogrennen am Samstag im Rehlinger Ortsteil Oberach fällt aus - die Teilnehmer hätten die Tröge zum Ziel tragen müssen. In den Gumpen der Friedberger Ach sammeln sich derzeit Fische und können nicht mehr weiterschwimmen. Die Turbine von Karl Mayershofer an der ehemaligen Mühle im Todtenweiser Ortsteil Sand steht seit Sonntag still: "So was habe ich noch nicht gesehen." Er kennt die Friedberger Ach seit Kindesbeinen an und auch der fast 90-jährige Nachbar hat Mayershofer versichert, dass es seit Menschengedenken noch nie so wenig Wasser wie jetzt in der Ach gegeben habe.

    Seit Anfang Juni sinken die Pegel am Verlorenen Bach

    Seit Anfang Juni sinken die Pegel am Verlorenen Bach, der später zur Friedberger Ach wird und befinden sich mittlerweile auf einem absoluten Tiefstand, bestätigt Ludwig Humbaur vom Wasserwirtschaftsamt in Donauwörth. Er ist seit drei Jahrzehnten für die Gewässeraufsicht im Wittelsbacher Land zuständig. An der Messstelle in Winkl (Gemeinde Prittriching) im Landkreis Landsberg flossen am Montag gerade noch 340 Liter Wasser pro Sekunde. Beim bisherigen

    Die Wasserkraftwerke stehen von Friedberg bis Rain

    Mittlerweile stehen alle Wasserkleinkraftwerke an der Ach von Friedberg flussabwärts bis Rain, berichtet Mayershofer. So eine Extremsituation habe es noch nie gegeben: "Auch im Sommer ist bislang noch immer ausreichend Wasser gekommen. Er ist schon nahezu den ganzen Bachlauf auf der Suche nach dem 'Leck' abgefahren. Die Fachleute am Wasserwirtschaftsamt haben auch nach anderen Ursachen für den Tiefstand geforscht", berichtet Humbaur. Unweit der früheren Tierkörperbeseitigungsanlage auf Meringer Flur sei eine Bibersperre beseitigt worden - das habe aber nichts geändert. 2019 sorgten massive Ausbaggerungen durch die Gemeinde Kissing für Wasserverluste. Das sei aber durch eine Sohlabdichtung behoben worden, sagt Humbaur: "Es fehlen einfach die Niederschläge." Am Unterlauf ab Friedberg kommt ein großer Teil des Wassers in der Ach aus den vier Kläranlagen im Stadtteil Derching, Affing-Anwalting, Rehling und Sand (Kabisbachgruppe). Weil das Mischungsverhältnis nicht mehr stimme, drohe jetzt ein Fischsterben, sagt Humbaur. Das Wasserwirtschaftsamt prüft regelmäßig die Wasserqualität.

    Landratsamt: Keine Wasserentnahme aus dem Bach

    Die Friedberger Ach ist ein von Menschenhand mehrmals verlängertes Fließgewässer mit rund 100 Kilometer Länge durch fünf Landkreise von Penzing bei Landsberg bis zur Mündung in die Donau. Auch im angrenzenden kiesigen Lechfeld stehen die Ackerkulturen sichtbar unter Hitzestress. Der Mais wird dürr und die Blätter der Zuckerrüben verwelken. Das Landratsamt hat dazu aufgerufen, auf jede Wasserentnahme am Bach zu verzichten.

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