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Aichach-Friedberg: So geht es dem Paar aus Aichach-Friedberg nach der Pilzvergiftung

Aichach-Friedberg

So geht es dem Paar aus Aichach-Friedberg nach der Pilzvergiftung

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    Einer der bekanntesten Vertreter der Giftpilze dürfte der Fliegenpilz sein. Doch nicht jeder giftige Pilz ist so leicht erkennbar. Ein Paar aus dem Wittelsbacher Land hatte giftige Knollenblätterpilze mit Champignons verwechselt und gegessen. Nun liegen beide mit starken Vergiftungen auf der Intensivstation.
    Einer der bekanntesten Vertreter der Giftpilze dürfte der Fliegenpilz sein. Doch nicht jeder giftige Pilz ist so leicht erkennbar. Ein Paar aus dem Wittelsbacher Land hatte giftige Knollenblätterpilze mit Champignons verwechselt und gegessen. Nun liegen beide mit starken Vergiftungen auf der Intensivstation. Foto: Bernd Hohlen (Symbolbild)

    Am Dienstagmorgen musste es im Aichacher Krankenhaus besonders schnell gehen: Ein Paar aus dem nördlichen Landkreis hatte versehentlich giftige Knollenblätterpilze gegessen, was zu einer schweren Vergiftung führte. Die 40 Jahre alte Frau und ihr zehn Jahre älterer Mann wurden umgehend auf die Intensivstationen von Münchner Kliniken verlegt. Laut dem ärztlichen Leiter der Kliniken an der Paar, Christian Stoll, sind beide Patienten aktuell stabil.

    Beide Patienten könnten eine Lebertransplantation brauchen

    Stoll hat Schweigepflicht, darf nicht viel über den aktuellen Zustand des Paares sagen. Aber auf Anfrage unserer Redaktion teilt er mit, es sei noch keine Entscheidung getroffen worden, wie es mit der Frau und dem Mann weitergeht. Allerdings schließt er nicht aus, dass beide eine Lebertransplantation benötigen. Die Organe seien bereits geschädigt gewesen, als das Paar ins Aichacher Krankenhaus kam. Laut Stoll hatten die beiden zunächst versucht, die Symptome mit Salbeitee zu lindern.

    Es hat seine Gründe, warum der Satanspilz einen so gefährlich klingenden Namen trägt. Er ist giftig. Der Pilz hat einen breiten Hut mit einem Durchmesser von zehn bis 25 Zentimetern.
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    Die Pilzsaison hat begonnen. Wer jetzt in den Wald geht, um Pilze zu pflücken, sollte aber sehr genau hinschauen und im Zweifel bei einem Pilzberater nachfragen.

    Christian Stoll erklärt, dass eine Pilzvergiftung typischerweise in vier Phasen abläuft. Zunächst ist nichts zu bemerken, nachdem ein giftiger Pilz gegessen wurde. Etwa acht bis zehn Stunden später treten dann Symptome wie Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Durchfall auf. Im nächsten Intervall geht es Betroffenen häufig besser, was besonders trügerisch ist. Danach fängt die Leber an, sich zu zersetzen. Außerdem greift das Gift die Nieren an. Dann kann eine

    Pilzexpertin Sabine Mengel rechnet vermehrt mit Anfragen

    Der tragische Fall des Paares, dessen 15-jähriger Sohn glücklicherweise nichts von dem Pilzgericht gegessen hat, bewegt viele Menschen. Das zeigen die Reaktionen auf unsere Berichterstattung. Auch die Obergriesbacher Pilzexpertin Sabine Mengel stellt sich vermehrt auf Anfragen von Menschen ein, die Pilze sammeln gehen. Warum das Paar offenbar nicht gemerkt hat, dass es sich um giftige Knollenblätterpilze handelt, könnte auch mit dem Geschmack zusammenhängen. Mengel erklärt, anhand dessen lasse sich nicht feststellen, dass ein Pilz giftig sei. Ein Giftpilz schmecke nicht automatisch komisch. Der Knollenblätterpilz etwa soll sehr schmackhaft sein.

    Mengel korrigiert außerdem eine fehlerhafte Information in unserer Berichterstattung. In unserem Beitrag hatte es geheißen, sie habe erlebt, dass ein Afghane einen Pilz verwechselt habe und gestorben sei. Richtig ist: Der Betroffene kam aus Bayern. Mengel hatte ihm geraten, ins Krankenhaus zu gehen. Der Mann lebt noch, nach Mengels letztem Stand wartet er auf eine Spenderniere.

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