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Aichach-Friedberg: Nur Notbetreuung an Schulen im Landkreis am Montag

Aichach-Friedberg

Nur Notbetreuung an Schulen im Landkreis am Montag

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    Rund 450 Einsätze verzeichneten allein die Feuerwehren bis Sonntagmittag. Kreisbrandrat Christian Happach geht jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Einsätze etwa doppelt so hoch liegt.
    Rund 450 Einsätze verzeichneten allein die Feuerwehren bis Sonntagmittag. Kreisbrandrat Christian Happach geht jedoch davon aus, dass die tatsächliche Zahl der Einsätze etwa doppelt so hoch liegt. Foto: Bernhard Weizenegger

    Der Katastrophenfall im Landkreis Aichach-Friedberg wird frühestens am Montag um 18 Uhr aufgehoben. Das teilte Landrat Klaus Metzger bei einer Pressekonferenz am Sonntag mit Vertreterinnen und Vertretern von Feuerwehr, Polizei, Rettungsdienst und Behörden im Landratsamt mit. Die Lage habe sich aktuell zwar stabilisiert. Der Deutsche Wetterdienst aber sagt für das Wittelsbacher Land im Verlauf des Sonntags und in der Nacht zum Montag schwere Gewitter und weiteren Starkregen voraus. Bei der Pressekonferenz gab es auch aktuelle Informationen zum Schulbetrieb am Montag und zur Müllentsorgung infolge des Hochwassers.

    • Schulbetrieb An Grund- und Mittelschulen, Förderzentren sowie den weiterführenden Schulen – Realschulen, Gymnasien, FOS/BOS – im Landkreis gibt es am Montag nur eine Notbetreuung. Das bedeutet nicht, dass die Schule an sich ausfällt. Es findet jedoch kein Präsenzunterricht statt. Einige Schulen hätten Wasser im Keller und in den Klassenräumen. Es sei auch keine Schülerbeförderung möglich, hieß es bei der Pressekonferenz. Die Lehrkräfte seien aber soweit möglich an der Schule. Eine Betreuung der Kinder und Jugendlichen ist also gewährleistet. Schülerinnen und Schüler würden mit Aufgaben versorgt. Der Beschluss gilt für den gesamten Landkreis.

    Abfallentsorgung ab morgen bei der AVA möglich

    • Betrieb in Kitas Ob am Montag Kindergärten geöffnet haben, darüber informiert das Landratsamt im Lauf des Sonntagnachmittags in seinem Live-Ticker.
    • Abfallentsorgung ab morgen bei der AVA möglich Privatpersonen können ab Montag bei der AVA, Am Mittleren Moos 60, in 86167 Augsburg kostenfrei Abfälle abgeben, die durch das Hochwasser entstanden sind. Das teilt das Landratsamt Aichach-Friedberg soeben mit. Zunächst hatte die Behörde informiert, die Anlieferung bei der AVA sei bereits ab diesem Sonntag möglich. Später korrigierte das Landratsamt diese Information.

    Seniorenheim Haus an der Paar wurde vorsorglich evakuiert

    • Seniorenheim Haus an der Paar vorsorglich evakuiert Das Seniorenheim Haus an der Paar in Aichach musste in der Nacht zum Sonntag evakuiert werden. 85 Bewohnerinnen und Bewohner wurden entweder bei Angehörigen untergebracht oder in andere Einrichtungen im Raum Augsburg verlegt. Die Evakuierung des Heims begann gegen 19 Uhr und war gegen Mitternacht beendet, berichtete Daniel Stöckl, stellvertretender Katastrophenschutzbeauftragter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Landkreis. Rund 20 Einsatzkräfte halfen bei der Evakuierung des Hauses an der Paar. Die Umverlegung der Bewohner geschah vorsorglich. Der Sicherungskasten befindet sich im Erdgeschoss. Wäre er aufgrund einer etwaigen Überschwemmung ausgefallen, wäre schlagartig das ganze Heim lahmgelegt gewesen. 
    • Bayerisches Rotes Kreuz und Malteser im Einsatz Der Rettungsdienst ist seit Samstag mit insgesamt 160 Leuten im Einsatz. Das berichtete Daniel Stöckl, stellvertretender Katastrophenschutzbeauftragter des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) im Landkreis am Sonntagmittag. Allmählich würden die Kräfte nach Hause geschickt. Noch sei unklar, ob sie eventuell überregional noch einmal gebraucht würden. Im Wittelsbacher Land waren und sind sowohl die Bereitschaften und Wasserwachten des BRK als auch die Malteser im Dienst.

    Bislang rund 450 gemeldete Feuerwehreinsätze im Landkreis

    • Bislang rund 450 gemeldete Feuerwehreinsätze im Landkreis Die Freiwilligen Feuerwehren verzeichneten an diesem Hochwasser-Wochenende bis zum Sonntagmittag rund 450 gemeldete Einsätze. Kreisbrandrat Christian Happach geht aber aufgrund bisheriger Erfahrungen davon aus, dass es in Wirklichkeit eher doppelt so viele sind. Manche Einsätze würden den Feuerwehren erst später oder zum Teil auch gar nicht gemeldet, weil beispielsweise Nachbarn sich gegenseitig unterstützten.
    • Einsatzschwerpunkte der Feuerwehren aktuell in Rehling und im Landkreissüden Die Einsatzschwerpunkte der Freiwilligen Feuerwehren liegen aktuell in Mering, Kissing, Friedberg, Dasing und Rehling. Das berichtete Kreisbrandrat Christian Happach am Sonntagmittag. Zur Zeit seien 800 Kräfte der Feuerwehr im Einsatz. 500 davon sind aus dem Landkreis Aichach-Friedberg. 300 weitere aus den Landkreisen Schweinfurt und Aschaffenburg. Der Landkreis hatte die zusätzlichen Kräfte angefordert. Sie sollen bis mindestens Dienstagnachmittag bleiben. Zehn Kräfte des Technischen Hilfswerks (THW) sind ebenfalls im Einsatz. Sie übernehmen Transporte oder helfen beim Abfüllen von Sandsäcken.

    Externe Feuerwehrler bleiben bis Dienstag

    • Feuerwehrler aus Schweinfurt und Aschaffenburg bleiben bis Dienstag Die 300 Feuerwehrkräfte aus dem Raum Schweinfurt und Aschaffenburg bleiben bis mindestens Dienstagnachmittag im Landkreis Aichach-Friedberg. Die Hilfeleistungskontingente sind aktuell überwiegend in Friedberg und Mering im Einsatz. Sie sind in einem provisorischen Bettenlager in der Vierfachturnhalle des Aichacher Deutschherren-Gymnasiums untergebracht.
    • Soldaten der Bundeswehr beenden Einsatz im Landkreis 50 Soldaten der Bundeswehr halfen vorübergehend im Landkreis, die Folgen des schweren Hochwassers zu bewältigen. Erste Kräfte von ihnen trafen am Samstagnachmittag ein und wurden im Dasinger Bauhof eingesetzt. Dank ihrer Hilfe konnten zivile Helfer abgelöst werden, die teils seit vielen Stunden im Einsatz waren. Die Soldaten befüllten die ganze Nacht über Sandsäcke. Seit circa Sonntagmittag ist ihr Einsatz laut Oliver Teynor vom Kreisverbindungskommando beendet. Falls erforderlich, stehe die Bundeswehr aber kurzfristig für weitere Unterstützung zur Verfügung.
    • Polizei ist verstärkt mit Streifen im Landkreis unterwegs Die Polizei ist an diesem Sonntag mit vielen Streifen im Landkreis Aichach-Friedberg unterwegs. Das teilte Karl Schreiner, Leiter der Polizeiinspektion Friedberg, mit. Die Beamten stünden im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern und hätten die Lage im Blick, wo sie unterstützend tätig sein könnten. Solange der Katastrophenfall bestehen bleibe, sei die Polizei mit wesentlich mehr Kräften im Einsatz als sonst.

    Abfüllen von Sandsäcken endet am Sonntagnachmittag

    • Abfüllen von Sandsäcken in Todtenweis-Sand endet am Sonntagnachmittag Beim Kieswerk Seemüller im Todtenweiser Ortsteil Sand werden voraussichtlich noch bis Sonntagnachmittag gegen 16 Uhr weiterhin Sandsäcke abgefüllt. Das teilte Landrat Klaus Metzger am Sonntagmittag bei einer Pressekonferenz im Landratsamt mit. Derzeit sei zwar die Nachfrage aus dem Landkreis Aichach-Friedberg nicht mehr ganz so groß. Sie könne jedoch schnell wieder steigen, weil in Teilen von Friedberg das Grundwasser hochdrücke. Zudem liefere der Landkreis Sandsäcke nach Pfaffenhofen, weil dort aufgrund der Hochwasserlage dringend welche benötigt würden. Metzger dankte den vielen Freiwilligen, die beim Abfüllen der Sandsäcke helfen, für ihre Solidarität. Auch die Freiwillige Feuerwehr Todtenweis half vor Ort mit.
    • Campingplatz in Radersdorf vorübergehend evakuiert Der Campingplatz im Kühbacher Ortsteil Radersdorf musste aufgrund der anhaltend starken Regenfälle kurzzeitig evakuiert werden. Drei Personen kamen in einer Pension in Inchenhofen unter. Alle übrigen wurden anderweitig untergebracht.

    Großes Lob für Einsatzkräfte und Helfer

    • Großes Lob für Einsatzkräfte und Helfer Landrat Klaus Metzger zeigte sich bei einer Pressekonferenz am Sonntagmittag im Landratsamt voll des Lobes für alle Einsatzkräfte, Blaulichtorganisationen und an der Koordination der Einsätze beteiligten Kräfte: "Das ist hochprofessionelle Arbeit und hat großartig funktioniert." Er hob auch die Arbeit der vielen Freiwilligen hervor, die beim Abfüllen der Sandsäcke beim Kieswerk Seemüller im Todtenweiser Ortsteil Sand halfen und helfen: Das erinnere an die Solidarität nach dem Tornado im Jahr 2015. 
    • CSU-Generalsekretär Martin Huber im Hochwassergebiet CSU-Generalsekretär Martin Huber kam in das Hochwassergebiet im Landkreis Aichach-Friedberg. Mit Landtagsabgeordneten Peter Tomaschko und Landrat Klaus Metzger verschaffte er sich ein Bild von der Lage, insbesondere im Kieswerk Seemüller in Sand beim Abfüllen der Sandsäcke. Huber, Tomaschko und Metzger zeigten sich überwältigt von der riesigen Hilfsbereitschaft der Bürger und bedankten sich bei allen freiwilligen Helferinnen und Helfern. 
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