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Aichach-Friedberg: Notarzt-Versorgung über die Feiertage: In Aichach bleiben Lücken

Aichach-Friedberg

Notarzt-Versorgung über die Feiertage: In Aichach bleiben Lücken

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    In Aichach ist an den Weihnachtstagen und über den Jahreswechsel zeitweise kein Notarzt beziehungsweise keine Notärztin da. Auch in den vergangenen Jahren hatte es Lücken in den Dienstplänen gegeben.
    In Aichach ist an den Weihnachtstagen und über den Jahreswechsel zeitweise kein Notarzt beziehungsweise keine Notärztin da. Auch in den vergangenen Jahren hatte es Lücken in den Dienstplänen gegeben. Foto: Wolfgang Widemann (Symbolbild)

    Wer im Raum Aichach in den vergangenen Jahren an Weihnachten oder zum Jahreswechsel einen Notarzt brauchte, musste unter Umständen Geduld haben. Regelmäßig war der Notarzt-Standort

    An Heiligabend ist der Standort Aichach tagsüber und nachts besetzt. An beiden Weihnachtsfeiertagen sowie an Silvester ist mit Stand vom Freitagmittag nur tagsüber jemand da. Das teilte Dr. Christian Mack, Gruppensprecher der Notärzte am Standort Aichach, auf Anfrage mit. Mack erstellt die Dienstpläne für den Standort Aichach. Einteilen kann er nur Mediziner, die sich freiwillig melden. 25 Leute hat er in seinem Mailverteiler. Etwa 15 fahren regelmäßig Notarzt, sagt er. Mack selbst, der am Klinikum Ingolstadt arbeitet, hat an

    Notärzte von Nachbarstandorten springen ein, haben aber weitere Wege

    Wenn in Aichach kein Notarzt Dienst tut, heißt das nicht, dass Patientinnen und Patienten unversorgt bleiben. Dann springt einer der Nachbarstandorte ein, wie auch die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) in diesem Zusammenhang stets betont. Der Notarzt oder die Notärztin hat dann aber eine weitere Anfahrt. Das kann - je nach Wetter, Uhrzeit und Straßenverhältnissen - dauern. Rettungshubschrauber fliegen nachts außerdem nicht. Hinzu kommt: Die

    Für die noch offenen Schichten in Aichach an den Weihnachtstagen und über den Jahreswechsel sucht nun die KVB nach Springern. Insgesamt registriert Mack eine gewisse Verbesserung in Aichach. Die Zahl der bereitstehenden Notärzte sei etwas gestiegen. Zudem sichert seit April 2021 das Aichacher Krankenhaus an Werktagen tagsüber die Notfallversorgung. Mack spricht von einer "vertrauensvollen Zusammenarbeit", die bestens funktioniere. 

    In Aichach-Friedberg bleiben nicht nur an Feiertagen Schichten offen

    Vor vier Jahren waren an den Weihnachtstagen zeitweise beide Notarztstandorte im Landkreis verwaist. Erschwerend hinzu kam, dass in Schrobenhausen ebenfalls teilweise kein Notarzt da war. In den Folgejahren sah es - wenn auch in unterschiedlicher Ausprägung - nicht viel besser aus. Die Schichten an Weihnachten und zum Jahreswechsel sind traditionell unbeliebt. Doch auch abseits besonderer Feiertage ist in Aichach und Friedberg immer wieder kein Notarzt beziehungsweise keine Notärztin verfügbar. Wie berichtet, blieben etwa in der Nacht zum letzten Sonntag im Juni beide Standorte verwaist - 13 Stunden lang. In dieser Zeit wurde nach damaligen Angaben der Integrierten Leitstelle (ILS) 17-mal ein Rettungswagen angefordert; dreimal davon wurde ein Notarzt gebraucht.

    Mack zufolge arbeiten viele Mediziner, die Notarzt fahren, in Kliniken. Dort seien sie zunehmend stärker eingespannt und hätten immer weniger Kapazitäten für den Notarzt-Dienst. Zudem gilt dessen Vergütung bislang als unattraktiv im Vergleich zur Arbeit im Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst - auch wenn es laut Mack den meisten Notärztinnen und Notärzten nicht ums Geld geht. Dennoch wurde in der Vergangenheit oft unter anderem die

    Vergütung steigt: Notärzte bekommen zehn Euro mehr pro Einsatz

    Ab Januar wird sie nun angehoben. Mack zufolge gibt es pro Bereitschaftsstunde zwei Euro mehr, pro Einsatz zehn Euro mehr. Mack erkennt die Steigerung als "deutlich" an. Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko sagt einer Mitteilung zufolge: "Gerade für unseren ländlich geprägten Landkreis ist die Erhöhung der Vergütung ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung der Notarztstandorte in Aichach und Friedberg." Mack wagt keine Prognose, ob das mehr Mediziner zum Dienst als Notarzt animiert. "Da muss ich mich überraschen lassen."

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