24 Stätten, die in Schwaben der Opfer im Nationalsozialismus gedenken, hat die Bezirksheimatpflege in einer Broschüre aufgelistet. „NS-Erinnerungsorte“ gibt einen Überblick über die Erinnerungskultur in Schwaben. Aus dem Landkreis Aichach-Friedberg ist das Mahnmal für die vergessenen Frauen von Aichach aufgeführt, die in der NS-Zeit in der Strafanstalt Aichach inhaftiert waren.
Die Strafanstalt diente neben der Inhaftierung von Frauen, die herkömmliche Straftaten begangen hatten, der Festsetzung rassistisch und politisch Verfolgter. Über 100 als „asozial“ diffamierte Frauen wurden zudem im ehemaligen städtischen Krankenhaus zwangsweise sterilisiert. Bei Kriegsende waren fast 2000 Frauen in der Strafanstalt Aichach eingesperrt. Ab November 1942 deportierte man Jüdinnen, Sintize & Romnja sowie Frauen aus der Sicherheitsverwahrung und mit längeren Haftstrafen in das KZ Auschwitz. Nur zwei Frauen überlebten diese Deportationen.
Seit Juni 2023 erinnert das Mahnmal beim Stadtmuseum an der Schulstraße an die Schicksale der Frauen in der Strafanstalt Aichach und im Aichacher Krankenhaus. Geschaffen haben es die Künstler Michael Meraner und Raphaela Sauer. Die Broschüre ist kostenlos erhältlich. Sie liegt an ausgewählten Orten im Bezirk aus und kann über die Bezirksheimatpflege sowie die Pressestelle des Bezirks bezogen werden per E-Mail an heimatpflege@bezirk-schwaben.de; Telefon: 0821/3101-309. (AZ)
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