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Landkreis Aichach-Friedberg kürzt bei AVV-Buslinien um bis zu neun Prozent
![Der Landkreis streicht ab Dezember eine Reihe von Busverbindungen. Der Landkreis streicht ab Dezember eine Reihe von Busverbindungen.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Ab Dezember fallen viele Verbindungen im Wittelsbacher Land am Abend und am Wochenende weg. Damit soll das Defizit im Nahverkehr verringert werden.
![Landkreis Aichach-Friedberg kürzt bei AVV-Buslinien um bis zu neun Prozent](https://www.augsburger-allgemeine.de/img/incoming/crop50009251/9333051421-cv1_1-w40-owebp/Christian-Lichtenstern?t=.jpg)
Der Landkreis kürzt das Angebot bei vier Buslinien-Bündeln des Augsburger Verkehrsverbunds (AVV) um bis zu neun Prozent. Ab dem Fahrplanwechsel im Dezember entfallen damit vor allem Fahrten ab 20 Uhr, sowie an Samstagen und Sonntagen. Insgesamt werden rund 160.000 Buskilometer im Jahr eingespart. Dadurch soll sich der AVV-Defizitausgleich für den Landkreis um 450.000 Euro verringern. Laut Sitzungsvorlage der Kreisverwaltung und AVV sind am Tag im Schnitt über 300 Fahrgäste im Landkreis von den Kürzungen betroffen.
Für die Kürzungen stimmte im Kreisentwicklungsausschuss eine 9:4-Mehrheit aus CSU, FW, SPD und AfD. Dagegen waren die Vertreter der Grünen, Unabhängigen und ÖDP. Vorausgegangen war ein Prüfauftrag des Ausschusses an die Verwaltung im Rahmen der Beratungen für den Haushalt 2024. Auslöser: Der sprunghaft von 6,6 auf 11,6 Millionen Euro gestiegene AVV-Zuschuss. Insgesamt fahren AVV-Busse in acht verschiedenen Bündeln im Wittelsbacher Land. Die Linien für „Lech Süd“ werden zum Dezember 2025 neu ausgeschrieben. Dort hat der Ausschuss schon umfangreiche Leistungskürzungen mehrheitlich abgesegnet. Die Verbindung zwischen Königsbrunn und Mering geht dann beispielsweise nicht mehr bis zum Bahnhof im Kernort, sondern nur noch bis zum Bahnhalt in Mering-St. Afra. In zwei weiteren Bündeln sind keine Kürzungen möglich, weil dort Bundeszuschüsse fließen.
Kürzungen bei Linien im ganzen Landkreis Aichach-Friedberg
Gestrichen werden Verbindungen in den Bündeln "Wittelsbacher Land 03 und 04" (jeweils über 8,5 Prozent des Angebots) im Raum Friedberg-Dasing und im gesamten nördlichen Teil des Landkreises ab Friedberg, im Bündel "Paartal 01" (über drei Prozent) im Raum Aichach-Pöttmes-Thierhaupten und bei "Friedberg 02" (8,7 Prozent) in Friedberg und Stadtteilen. Bei laufenden Verkehrsverträgen sind Kürzungen von bis zu zehn Prozent möglich. Geht es darüber hinaus, könnte das beauftragte Unternehmen neu kalkulieren.
Brülls: Auf sündteure Millionenprojekte für Straßenbau verzichten
"Kürzungen sind nie angenehm", war sich CSU-Fraktionschef Peter Tomaschko bewusst. Er warb im Ausschuss dafür, diesen Kompromiss solidarisch zu kommunizieren. Es gehe darum, die Kostensteigerung zu bremsen und gleichzeitig Spielraum für Prioritäten zu gewinnen. Er und andere Befürworter verwiesen dabei auf die vorausgegangene Zustimmung zur Verlängerung der A8-Expressbuslinie. Marion Brülls (Grüne) war absolut nicht für solidarische Kommunikation zu haben: Sie sprach von einem Streichkonzert und einer "Rolle rückwärts". Der ÖPNV werde teurer, dafür müsste der Kreis wirklich andere Prioritäten setzen und auf sündteure Millionenprojekte beim Straßenbau verzichten. Die Stoßrichtung: Der Ausbau der Kreisstraßen-Ortsdurchfahrten in Unterbergen (Gemeinde Schmiechen). Das brachte wiederum Johannes Hatzold (Freie Wähler) auf die Palme. Seine Frage an Brülls: "Fahren die ÖPNV-Busse jetzt auf Straßen oder Holzwegen?"
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