Der Weg für die Ausbildung von Kindererzieherinnen und Kindererziehern an der Berufsschule in Aichach ab September ist endgültig frei. Das zuständige Finanzministerium hat am Freitag die Zustimmung zur Neueinrichtung einer Fachakademie für Sozialpädagogik gegeben, teilt Landtagsabgeordneter Peter Tomaschko mit.
Der Bedarf ist enorm. Auch im Landkreis Aichach-Friedberg suchen viele Einrichtungen nach Fachpersonal zur Kinderbetreuung und -erziehung. Die Absolventen der Akademie können als Erzieher in Krippen, Kitas, Horten, bei der Ganztagsbetreuung an Schulen und auch mit Menschen mit Beeinträchtigung arbeiten. Mit dem Abschluss "Bachelor Professional" eröffneten sich zudem diverse Weiterbildungsmöglichkeiten. Für die Fachakademie ist ein mittlerer Schulabschluss nötig. Das heißt, bewerben können sich Realschüler oder Mittelschüler, die den M-Zweig absolviert haben. Gestartet werden soll in Aichach mit einem Sozialpädagogischen Einführungsjahr (SEJ), das zur Hälfte an der Fachakademie und zur Hälfte in einer Einrichtung stattfindet. Insgesamt dauert die Ausbildungszeit für Realschüler vier Jahre.
Ausbildung an Akademie dauert für Realschüler vier Jahre
Bereits im Frühjahr wurde eine Eingangsklasse für Kinderpflege an der Berufsschule in Aichach genehmigt. Die beiden neuen Einrichtungen ergänzen die bereits vorhandene Fachakademie für Sozialpädagogik in Mering und die Ausbildung zum staatlich geprüften Kinderpfleger in Friedberg. Für die zweijährige Ausbildung der Kinderpflege ist ein Mittelschulabschluss Voraussetzung. Eine Weiterqualifizierung zum Erzieher an der Fachakademie mit Berufspraxis dauert dann noch drei Jahre. Absolventen einer Fachoberschule (FOS)/Berufsoberschule (BOS), insbesondere in den Sozial- und Gesundheitszweigen, können bereits in drei Jahren Ausbildung den Abschluss zum Erzieher machen.
Der Kreistag hat der Fachakademie und der Kinderpflegeschule zu Jahresbeginn zugestimmt
Der Kreistag hat bereits zu Jahresbeginn seine Zustimmung zum Bildungsprojekt erteilt. Während der Freistaat die Lehrer für die neuen Angebote finanzieren muss, ist der Landkreis als Sachaufwandsträger für Schulräume und Ausstattung zuständig. Mittelfristig ist ein Anbau an die Berufsschule mit 16 Klassenzimmern notwendig. Kultusministerium und Regierung von Schwaben hatten bereits im Herbst 2022 ihre Zustimmung signalisiert, was fehlte, war die Zusage für die Finanzierung aus dem zuständigen Ministerium von Albert Füracker. Auf diese Entscheidung habe er und Landrat Klaus Metzger monatelang intensiv hingearbeitet, so Tomaschko in seiner Mitteilung. "Mit der Fachakademie intensivieren wir als Landkreis und Bildungsregion höchst verantwortungsvoll unsere Bemühungen, junge Menschen für ein Berufsfeld zu gewinnen, das dringend Nachwuchs braucht", so Landrat Metzger in seiner Stellungnahme.