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Aichach-Friedberg: Eine volle Ladung: Hier bekommen E-Autos im Wittelsbacher Land ihren Strom

Aichach-Friedberg

Eine volle Ladung: Hier bekommen E-Autos im Wittelsbacher Land ihren Strom

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    In Derching gibt es aufgrund der Nähe zur Autobahn besonders viele Ladestationen im Landkreis Aichach-Friedberg.
    In Derching gibt es aufgrund der Nähe zur Autobahn besonders viele Ladestationen im Landkreis Aichach-Friedberg. Foto: Marina Wagenpfeil

    In Aichach steht eine am alten Friedhof, in Friedberg neben dem Volksfestplatz, und in Dasing sind gleich fünf an der Autobahnausfahrt zu finden: Öffentliche Stromtankstellen für Elektroautos gibt es im Wittelsbacher Land immer mehr. Sie sind für viele Bürgerinnen und Bürger auch mitentscheidend, ob sie sich ein Elektroauto kaufen. Wie aber steht es um den Ausbau des öffentlichen Ladenetzes im Landkreis Aichach-

    Immer mehr Elektroautos im Landkreis Aichach-Friedberg

    Allein in diesem Jahr sind 27 neue Ladepunkte, also einzelne "Zapfhähne", neu errichtet worden. Auch genutzt werden sie im Vergleich zum Vorjahr mehr: Zehn Prozent mehr verzeichnet etwa die Lechwerke AG, die rund ein Drittel der Stromtankstellen im Landkreis betreibt. Gleichzeitig wird auch der Bedarf an Lademöglichkeiten wird immer größer: Rund 5200 elektrische Pkw sind im Landkreis zugelassen, zwei Drittel davon sind Hybride. Aktuell fahren also fast sechs Prozent der Autos elektrisch – vor einem Jahr waren es noch rund vier Prozent. Aufgeladen werden die meisten davon an privaten Ladestationen. Genaue Zahlen hat das Landratsamt dazu nicht. Das bestätigt auch die Lechwerke AG. Dennoch heißt es von deren Pressestelle: "Gerade bei längeren Fahrten werden Zwischenladungen benötigt." Deshalb sei der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur essenziell.

    Den Gesamtbedarf an Ladestationen zu ermitteln, ist laut Verkehrsforschern schwierig. Einen Vergleich bieten die Pläne der Bundesregierung: Bis 2030 sollen sieben bis zehn Millionen Elektroautos auf den deutschen Straßen unterwegs sein, die sich insgesamt eine Million öffentliche Ladepunkte teilen. Runtergerechnet wären das zwischen sieben und zehn Autos pro Ladepunkt. Bis dahin dauert es im Landkreis Aichach-Friedberg noch: Aktuell stehen von Merching bis Pöttmes 30 öffentlich zugängliche Ladesäulen mit insgesamt 92 Ladepunkten. Umgerechnet teilen sich also 56 Elektroautos einen öffentlichen Ladepunkt. Allerdings ist nicht jedes Elektroauto mit jeder Ladesäule kompatibel, da es verschiedene Arten von Steckern gibt. Je nach Steckertyp dauert ein Ladevorgang zwischen fünf Stunden und 20 Minuten.

    In Aichach gibt es an mehreren Stellen die Möglichkeit, sein E-Auto zu laden, wie hier am Friedhof in der Schulstraße.
    In Aichach gibt es an mehreren Stellen die Möglichkeit, sein E-Auto zu laden, wie hier am Friedhof in der Schulstraße. Foto: Marina Wagenpfeil

    In den umliegenden Landkreisen ist die Quote deutlich besser: Neuburg-Schrobenhausen etwa verfügt über 113 öffentliche Ladepunkte. Umgerechnet teilen sich 26 Elektroautos einen davon. Der Landkreis Dachau hat zwar mehr Einwohner als das Wittelsbacher Land, dort sind aber nur etwa halb so viele Elektroautos zugelassen. Somit kommen 39 Fahrzeuge auf einen öffentlichen Ladepunkt.

    Im Landkreis Aichach-Friedberg konzentriert sich der Ausbau außerdem auf die an der Autobahn liegenden Orte. Bei Weitem nicht jede Gemeinde verfügt also über eine öffentliche Ladestation. Das bestätigt auch die Lechwerke AG: "Auch aufgrund der attraktiven Lage an der A8 hat sich vor allem Friedberg-Derching zu einem Lade-Hotspot entwickelt." Mit Normal- wie Schnellladepunkten seien Friedberg und die Umgebung für die Herausforderungen der nächsten Jahre gerüstet, so der Energieversorger.

    So will das Landratsamt Aichach-Friedberg die E-Mobilität fördern

    Doch auch in anderen Gebieten soll sich etwas tun. Um die Emissionen fossiler Verbrenner im Verkehr zu reduzieren, arbeitet das Landratsamt in Aichach bereits an einer E-Mobilitätsstrategie: "Wir wollen aber nicht vorpreschen und möglichst viele Ladesäulen aufstellen", erklärt Charlotte Martin-Stadler von der Fachstelle Klimaschutz. Vielmehr werde jetzt das Fahrverhalten der Bürgerinnen und Bürger und der aktuelle Bestand an Ladeinfrastruktur analysiert. "Dann sehen wir, wo sie weiterentwickelt werden muss, sowohl im öffentlichen als zum Beispiel auch im betrieblichen Raum." Das Vorhaben steht aktuell noch am Anfang. Ziel ist aber, den Landkreis und damit den Verkehr bis 2040 mit regionaler, regenerativ erzeugter Energie zu versorgen.

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