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Aichach-Friedberg: Aufruf: Wer kennt die Trollblume von früher?

Aichach-Friedberg

Aufruf: Wer kennt die Trollblume von früher?

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    Wo wuchs die Trollblume früher? Der Landschaftspflegeverband Aichach-Friedberg ruft die Landkreisbürger dazu auf, frühere Vorkommen der seltenen Pflanze zu melden.
    Wo wuchs die Trollblume früher? Der Landschaftspflegeverband Aichach-Friedberg ruft die Landkreisbürger dazu auf, frühere Vorkommen der seltenen Pflanze zu melden. Foto: Angela Rieblinger

    „Die Trollblume – Perle der Kulturlandschaft im Wittelsbacher Land“ – so heißt ein Projekt des Landschaftspflegeverbandes Aichach-Friedberg (LPV), bei dem Landkreisbürger die Trollblume und ihren gefährdeten Lebensraum entdecken sollen.

    Für Familien und Erwachsene hat der Landschaftspflegeverband ein Exkursionsprogramm zusammengestellt, das in die Bachtäler und Moore des Wittelsbacher Landes führt, in denen die Trollblume noch zu finden ist. Ob dieses aufgrund der Corona-Krise wie geplant zur Hauptblüte im Mai und Juni stattfinden kann, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

    Corona-Pandemie: Ausstellung kann nur im Internet betrachtet werden

    Im Rahmen des Projektes wurde die Wanderausstellung „Wild bunt und voller Wunder – Pflanzen und Tiere in Bayerns Kulturlandschaft“ in das Stadtmuseum Aichach geholt. Die Ausstellung zeigt, wie die Lebensräume der Kulturlandschaft entstanden sind, welche Tiere und Pflanzen darin leben und wie wir sie bewahren können. Wegen der Corona-Krise kann die Ausstellung aktuell aber nur auf der Internetseite des Landschaftspflegeverbandes betrachtet werden.

    Für alle Interessierten und diejenigen, die sich gerne zu Hause die Zeit vertreiben wollen, bietet der Landschaftspflegeverband Aichach-Friedberg eine Möglichkeit, trotzdem an dem Projekt zur Trollblume teilzunehmen. In der Ausstellung ist eine Trollblumenstation installiert, bei der sich Besucher normalerweise über die Trollblume und ihren Lebensraum informieren sowie ehemalige Fundorte melden können. So zeigt die Station eine Karte, aus der hervorgeht, dass – die früher häufige Art der Bachtäler – heute nur noch zehn Vorkommen im Landkreis Aichach-Friedberg zählt.

    Trollblumen sollen an geeigneten Flächen gezielt wieder angesiedelt werden.
    Trollblumen sollen an geeigneten Flächen gezielt wieder angesiedelt werden.

    Die Landschaft hat sich stark verändert. Durch die Flurbereinigungen der 1960er- und 70er-Jahre wurden Ackerschläge größer. Nasse, artenreiche Wiesen wurden trockengelegt. Feuchtwiesen und deren Arten sind seitdem stark zurückgegangen.

    Bei auffälligen Arten wie der Trollblume, die durch ihre große, kugelrunde und leuchtend gelbe Blüte schon von Weitem zu erkennen ist, fällt dieser Verlust deutlich auf. Einige Landkreisbürger können sogar berichten, dass die Blume einst so häufig war, dass sie selbstgepflückte Muttertags-Blumensträuße zierte. Heute ist die gefährdete Art geschützt und steht auf der Roten Liste in Bayern.

    Wer noch Erinnerungen aus der Kindheit oder früheren Zeiten zu damaligen Trollblumen-Vorkommen hat, ist gefragt, diese zu melden. Hierfür gibt es einen Meldebogen auf der Internetseite des Landschaftspflegeverbandes zum Ausdrucken. Dieser kann per Post oder Mail an den Landschaftspflegeverband geschickt werden. Als Dank bekommen die Teilnehmer das Buch „Naturschätze im Wittelsbacher Land“ zugeschickt. Das Buch des LPV ist eine Entdeckungsreise zu den Kostbarkeiten vor der Haustür. So lässt sich auch von zu Hause aus die vielfältige Natur, die der Landkreis birgt, entdecken.

    Was passiert mit den gemeldeten Trollblumen-Vorkommen? Der Landschaftspflegeverband sammelt die damaligen Vorkommen und fügt diese mit den noch vorhanden Vorkommen in einer Karte zusammen. Zum einen wird dadurch ersichtlich, wie sich die Landschaft verändert hat und was dies für Arten wie die Trollblume bedeutet. Zum anderen helfen die Meldungen bei der Umsetzung von Maßnahmen.

    Artenschutz: Trollblumen werden nachgezogen und wieder angesiedelt

    Da die Trollblumen-Bestände immer mehr abnehmen, wird die Art aktiv vermehrt. Die vom Botanischen Garten Augsburg nachgezogenen Pflänzchen werden vom Landschaftspflegeverband an geeigneten Standorten wieder angesiedelt und tragen so zum Erhalt der Art bei. In Gebieten, wo die Trollblume einst häufiger anzutreffen war, wird sie, sofern geeignete Flächen vorhanden sind, wieder angesiedelt. Auch für Kinder gibt es auf der Internet-Seite des LPV eine Mitmachaktion.

    Den Meldebogen zum Ausdrucken und die Mitmachaktion für Kinder finden Sie auf der Seite des Landschaftspflegeverbandes Aichach Friedberg: www.lpv-aichach-friedberg.de

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