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Aichach-Friedberg: Auch bei den Partnern des AVV fehlen immer mehr Busfahrer

Aichach-Friedberg

Auch bei den Partnern des AVV fehlen immer mehr Busfahrer

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    Selbst wenn genügend Busse vorhanden sind, fehlt es in diesen Tagen oft an Fahrerinnen und Fahrer.
    Selbst wenn genügend Busse vorhanden sind, fehlt es in diesen Tagen oft an Fahrerinnen und Fahrer. Foto: Marcus Merk (Archivbild)

    Busfahrer sind in diesen Tagen Mangelware. Auch im Wittelsbacher Land fallen in jüngster Zeit immer wieder Busse aus, weil nicht genügend Fahrerinnen und Fahrer zur Verfügung stehen. Wie der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund AVV jetzt auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte, rechnen die Verantwortlichen damit, dass sich die Personalsituation in den nächsten Monaten und Jahren weiter verschärfen wird. Einen Vorgeschmack darauf gibt es derzeit auf der AVV-Buslinie 203 ab Schloßberg im Markt Altomünster nach Friedberg.

    Die Partner des AVV befördern täglich Hunderte Schulkinder im Landkreis Aichach-Friedberg. Zum Schulzentrum Friedberg fahren zehn AVV-Regionalbuslinien. Das Schulzentrum Aichach wird von 15 AVV-Regionalbuslinien bedient und das Schulzentrum Mering von fünf Linien. Wie AVV-Sprecherin Michaela Gansert berichtet, sind die meisten Busse im neuen Schuljahr regulär gefahren. Größere Probleme gab es jedoch bei der Regionalbuslinie 103 von

    Corona-Pandemie hat Personalmangel bei AVV und Partnern verstärkt

    Wie die Sprecherin betont, betrifft der Personalmangel nicht den AVV selbst, da dieser für die Planung, Steuerung und Abwicklung des öffentlichen Personennahverkehrs zuständig ist. Betroffen sind aber die vom AVV beauftragten Verkehrsunternehmen im Linienbusverkehr, insbesondere im Bereich Berufskraftfahrer. Das heißt, es gibt zu wenig Fachkräfte, die einen Linienbus bedienen dürfen. Die Corona-Pandemie habe diese Entwicklung weiter verschärft. Aktuell seien Sonderschichten wegen an Corona erkrankten Kollegen an der Tagesordnung. Um die Lage zu entschärfen und weitere Busausfälle zu vermeiden, würden derzeit sogar Verwaltungs- und Werkstattmitarbeiter als Fahrer eingesetzt, so Gansert.

    Neben dem hohen Krankenstand führt sie den wachsenden Personalmangel auch auf die demografische Entwicklung zurück. Die Fahrerinnen und Fahrer hätten ein vergleichsweise hohes Durchschnittsalter. In den kommenden Jahren werden sich vermutlich mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Ruhestand verabschieden, als neue Berufskraftfahrer nachkommen. Die geringe Ausbildungsvergütung und das schlechte Image des Berufsbildes machten es unattraktiv für junge Menschen, so Gansert. Zudem sei der Führerschein der Klasse D teuer und könne in der Regel erst ab einem Mindestalter von 24 Jahren gemacht werden. "Die Bundeswehr entfällt seit dem Ende der Wehrpflicht als größte Fahrschule Deutschlands", fügt die Sprecherin hinzu.

    Verkehrsunternehmen setzen teils auf Kleinbusse statt großer Linienbusse

    Trotz allem sei der AVV bemüht, Ausfälle insbesondere beim Schülerverkehr zu vermeiden. Die größten Probleme gibt es aktuell in den Hauptverkehrszeiten am Morgen, wenn nahezu alle verfügbaren Busfahrer gebraucht werden. Laut Gansert hat der AVV mit den Verkehrsunternehmern eine Priorisierung der Fahrten der einzelnen Linienverkehre erstellt. Dadurch bestehe die Möglichkeit, bei kurzfristigen Personalausfällen die hoch priorisierten Fahrten anderen Fahrten vorzuziehen. Zudem greifen die Verkehrsunternehmen nach Angaben der Sprecherin auch auf unkonventionelle Maßnahmen zurück. Sie bestreiten, wenn es die Fahrgastzahlen zulassen, einzelne Fahrten mit einem beschilderten Kleinbus, der mit normalem Führerschein gelenkt werden kann.

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