Mehr Menschen ohne Job als im Vorjahr, weniger verfügbare offene Stellen – so lassen sich in aller Kürze die Zahlen der Agentur für Arbeit für den Landkreis Aichach-Friedberg zusammenfassen, die diese am Freitag bekannt gegeben hat.
Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit im Wittelsbacher Land gestiegen. Die Arbeitslosenquote betrug 2,7 Prozent. Einen Monat zuvor hatte sie bei 2,6 Prozent gelegen. Die Zahl der Arbeitslosen nahm im Dezember um knapp sieben Prozent auf 2161 Menschen zu. Ein Jahr zuvor hatte die Arbeitsagentur 2023 Erwerbslose verzeichnet, damals hatte die Arbeitslosenquote bei 2,6 Prozent gelegen. Damit stieg die Zahl der Menschen im Landkreis, die keinen Job haben, innerhalb eines Jahres um knapp sieben Prozent.
Deutlich weniger Bürgergeld-Empfänger in Aichach-Friedberg als im Vorjahr
Im Dezember 2024 nahm die Zahl der Arbeitslosen in allen Personengruppen zu: bei den unter 25-Jährigen um gut fünf Prozent, bei den Älteren ab 55 Jahren um sechs Prozent, bei den Menschen mit Schwerbehinderung um knapp sieben Prozent. Am stabilsten blieb die Lage bei den Langzeitarbeitslosen: Hier ging es lediglich um 0,2 Prozent nach oben.
Im Jahresvergleich fällt im Landkreis Aichach-Friedberg vor allem ein deutlicher Anstieg bei den jüngeren Menschen ohne Arbeit auf: Die Zahl der unter 25-Jährigen ohne Job wuchs um ein Achtel. Aber auch die Menschen im Alter von 55 Jahren und darüber haben es schwer: Hier gingen die Werte um neun Prozent nach oben. Bei den Langzeitarbeitslosen sind es im Vergleich zum Vorjahr sieben Prozent mehr. Positiv stechen jedoch zwei Personengruppen heraus: Die Zahl der Bezieherinnen und Bezieher von Bürgergeld sank im Jahresvergleich um mehr als 15 Prozent auf 692, die der Menschen nicht deutscher Herkunft ohne Job um mehr als ein Zehntel.
Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer in Aichach-Friedberg steigt
Zwar sind zunehmende Arbeitslosenzahlen im Dezember nichts Ungewöhnliches. Dennoch bewertet die Agentur für Arbeit Augsburg den Anstieg der vergangenen Wochen als „höher als in den Jahren zuvor“. Sie spricht von einer „weiterhin konjunkturell schwierigeren Ausgangslage“.
Die Arbeitsagentur veröffentlichte auch die Zahlen zu den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Zum Stichtag 30. Juni 2024, das sind die aktuellsten Werte, gingen im Landkreis 39.189 Menschen einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung nach. Das sind 0,3 Prozent und damit geringfügig mehr als im Vorjahr. 26.529 Menschen hatten eine Vollzeitstelle, 12.660 einen Teilzeitjob. Gut zwei Drittel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten verfügte über einen anerkannten Berufsabschluss, ein Zehntel über akademische Abschlüsse, rund ein Achtel konnte keinen beruflichen Ausbildungsabschluss vorweisen. Bei den übrigen knapp zehn Prozent konnte die Art der Ausbildung laut Arbeitsagentur nicht ermittelt werden. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen stieg im Vergleich zum Jahr 2023 um ein Prozent, die der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Menschen nicht deutscher Herkunft nahm um 3,4 Prozent auf 7646 zu.
Arbeitgeber melden 2024 deutlich weniger offene Stellen
Einen Rückgang verzeichnete die Agentur für Arbeit im Jahresvergleich bei den offenen Stellen. Im Dezember 2023 hatte es im Wittelsbacher Land 786 davon gegeben, ein Jahr später waren es mit 756 knapp vier Prozent weniger. Auffallend ist hier, dass der Arbeitsagentur heuer insgesamt deutlich weniger offene Stellen gemeldet wurden: Der sogenannte Stellenzugang seit Jahresbeginn sank im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent.
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