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Aichach-Friedberg: Ab Dezember fahren Elektrobusse im Wittelsbacher Land

Aichach-Friedberg

Ab Dezember fahren Elektrobusse im Wittelsbacher Land

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    E-Busse verkehren ab dem Fahrplanwechsel im nördlichen Teil des Landkreises Aichach-Friedberg: Ab Dezember 2023 sind 14 Busse der Firma Egenberger auf zehn AVV-Regionalbuslinien elektrisch unterwegs - und halten auch am Aichacher Bahnhof.
    E-Busse verkehren ab dem Fahrplanwechsel im nördlichen Teil des Landkreises Aichach-Friedberg: Ab Dezember 2023 sind 14 Busse der Firma Egenberger auf zehn AVV-Regionalbuslinien elektrisch unterwegs - und halten auch am Aichacher Bahnhof. Foto: Norbert Eberle, Egenberger

    Die emissionsfreie Zukunft der Mobilität im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Wittelsbacher Land beginnt zum Fahrplanwechsel im Dezember. Auf zehn Buslinien des Augsburger Verkehrsverbundes (AVV) im nördlichen Teil des Landkreises Aichach-Friedberg sind dann insgesamt 14 Elektrobusse des Unternehmens Egenberger aus Thierhaupten (Kreis Augsburg) unterwegs. Laut einer Mitteilung des Landratsamtes Aichach hat der Kreistag eine Neuvergabe des Linienbündels mit E-Bussen in dieser Woche in einer nichtöffentlichen Sitzung auf den Weg gebracht. 

    Indirekt möglich gemacht wurde die deutlich klimafreundlichere Motorisierung durch ein Nachprüfungsverfahren nach einer Buslinien-Vergabe im Frühjahr 2020. Ein Jahr zuvor wurden die drei Linienbündel "Wittelsbacher Land 02, 03 und 04" neu ausgeschrieben. Konkret ging es dabei um insgesamt 25 Buslinien und 1,65 Millionen Fahrkilometer im Jahr. Sie liegen hauptsächlich im nördlichen Teil des Landkreises Aichach-Friedberg, gehen aber auch darüber hinaus und wurden bis dato von einer ganzen Reihe von kleineren Busunternehmern aus der Region Aichach befahren. Für das Bündel "Wittelsbacher Land 03" mit den Linien 203 bis 209 - alle im Raum Aichach und Friedberg - erhielt das Busunternehmen Demmelmair (Friedberg) den Zuschlag für die Jahre bis Ende 2028. Beim Bündel "Wittelsbacher Land 04" mit den acht Linien 213, 225, 229, 301 bis 303 sowie 320 und 323 im Raum Pöttmes und Kreis Augsburg setzte sich damals die Z Mobility Werner Ziegelmeier (Bobingen) durch.

    Unterlegenes Busunternehmen strengt ein Vergabeverfahren an

    Reibungslos verlief die Vergabe allerdings nicht. Für das Bündel "Wittelsbacher Land 02" im Raum Aichach wurde nämlich eine Nachprüfung bei der Vergabekammer Südbayern angestrengt. Und zwar vom Busunternehmen Schwaiger aus Schrobenhausen. Das war zuvor auf diesen Strecken unterwegs und bei der Vergabe unterlegen. Konkret geht es um zehn Buslinien: 221 (Affing-Griesbeckerzell-Aichach), 222 (Edenried-Zahling-Obergriesbach-Aichach), 226 (Affing–Hollenbach–Motzenhofen–Aichach), 228 (Gaulzhofen–Hausen/Edenhausen–Stuben–Petersdorf–Aichach), 240 (Unterbernbach–Großhausen–Walchshofen–Aichach) 241 (

    Die Firma Egenberger hatte das Bündel in der Ausschreibung zwar gewonnen, der Auftrag konnte aber wegen der Überprüfung nicht regulär vergeben werden. Auf den Linien waren dennoch seit Ende 2020 Egenberger-Busse unterwegs, weil der Verkehr auf Basis sogenannter Übergangsvergaben erbracht wurde. Die Busverkehre seien in dieser Übergangszeit zuverlässig gelaufen, die Linien hätten aber wegen der kurzen Laufzeit und des ungewissen Ausgangs des Verfahrens nur mit geringeren Fahrzeugstandards als geplant befahren werden können, so das Landratsamt.

    Verzögerung hat einen Vorteil: Jetzt können moderne E-Busse eingesetzt werden

    Das Nachprüfungsverfahren ist nach Auskunft des Landratsamtes nach fast drei Jahren "erfolgreich abgeschlossen" - im Sinne des AVV und des Landkreises. Damit konnte der Kreistag den Auftrag ab Dezember 2023 endgültig an die Firma Egenberger vergeben. Der Vorteil der Verzögerung: Egenberger sei es jetzt möglich, den Verkehr auf den Linien im Bündel "Wittelsbacher Land 02“ mit vollelektrischen, batteriebetriebenen Bussen zu erbringen. Zum Einsatz kommen 13 moderne Solo-E-Bussen und ein Gelenk-E-Bus eines deutschen Herstellers. Egenberger habe bereits Erfahrung im Pilotprojekt "E-Busse im AVV“ gesammelt. Mit den Bussen würde bei einer jährlichen Laufleistung von insgesamt rund 380.000 Fahrplankilometern pro Jahr rund 180.000 Liter Diesel und damit rund 380 Tonnen CO²-Emissionen pro Jahr eingespart, so die Kreisbehörde. 

    Die Busse hätten einen von den Fahrgästen gut angenommenen hohen AVV-Qualitätsstandard, heißt es in der Mitteilung weiter. Dazu gehören deutlich lesbare Zielanzeigen, Fahrgastinformationen im Innenraum, Fahrgast-WLAN und USB-Ladebuchsen. Zudem werden die Fahrzeuge nicht nur an der zweiten Tür, sondern auch am Vordereinstieg mit einer Klapprampe für mobilitätseingeschränkte Personen ausgestattet sein. Insbesondere im ländlichen Raum helfe dies bis zum barrierefreien Ausbau aller zu bedienenden Haltestellen.

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